Wilhelm Bloedorn

Wilhelm Bloedorn

Wilhelm „Willi“ Bloedorn (* 6. April 1887 in Kucklow, Kreis Cammin; † wahrscheinlich 23. März 1946 in Fünfeichen bei Neubrandenburg) war Reichstagsabgeordneter der NSDAP.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bloedorn besuchte von 1893 bis 1901 die Volksschule, erlernte dann Landwirtschaft und übernahm den Hof seiner Großeltern. Ab 1. November 1914 war er Teilnehmer des Ersten Weltkrieges, ehe er am 23. Mai 1915 schwer verwundet wurde. Anschließend diente er bis zum 3. Dezember 1918 in Landsturm- und Landwehreinheiten.

Bloedorn gehörte dem Vorstand der Landwirtschaftskammer für die Provinz Pommern an und war Vorsitzender des Kreislandbundes Cammin und des Pommerschen Landbundes. In der NSDAP war er seit 1930 Gauamtsleiter für Agrarpolitik der NSDAP-Gauleitung in Pommern und seit 1933 Landesbauernführer der Provinz Pommern. Im November 1933 wurde er Mitglied des Reichstages. Am 14. Februar 1940 erließ er eine Richtlinie, die eine unmenschliche Behandlung der in seinem Machtbereich (Pommern) eingesetzten polnischen Zwangsarbeiter vorsah.[1] Im April 1941 wurde Bloedorn Mitglied des Reichsbeirates für Ernährung und Landwirtschaft.

Bloedorn gehörte der SA an: Im April 1936 SA-Standartenführer, wurde er stetig befördert und erreichte am 9. November 1944 den Rang eines SA-Gruppenführers. Bloedorn gehörte zudem einer Vielzahl von Verwaltungs- und Aufsichtsräten an:

Bloedorn soll am 23. März 1946 in Fünfeichen bei Neubrandenburg gestorben sein.[3] Nach anderen Angaben soll er nach 1945 der Vorsitzende der Landsmannschaft Pommern in Niedersachsen gewesen sein.[4]

Literatur

  • Joachim Lilla (Bearb.): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstages 1933 - 1945; ein biographisches Handbuch; unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.

Fußnoten

  1. Norbert Podewin (Hrsg.): Braunbuch: Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und Berlin (West). Reprint der Ausgabe 1968 (3.Auflage). Edition Ost im Verlag Das Neue Berlin, Berlin, ca. 2002. ISBN 3-360-01033-7. Seite 397.
  2. zur Unternehmensgeschichte der R+V Versicherung
  3. Joachim Lila, Statisten, Seite 77
  4. Norbert Podewin, Braunbuch, Seite 397.

Weblinks


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