Reichsbauernrat

Reichsbauernrat

Der Deutsche Reichsbauernrat war eine Organisation im Dritten Reich von 1933 bis 1941.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Durch Verfügung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft Richard Walther Darré wurde der Reichsbauernrat mit Wirkung vom 19. September 1933 eingerichtet. Durch Anordnung vom 22. April 1941 wurde er kriegsbedingt von seinem Gründer Darré wieder aufgelöst. Dafür wurde als neue Organisation der „Reichsbeirat für Ernährung und Landwirtschaft“ gegründet, der aber bereits 1942 von Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft Herbert Backe „liquidiert“ wurde.[1]

Aufgaben

Der Reichsbauernrat diente als Beirat des Reichsbauernführers mit der Zielsetzung der Vereinigung der Spitzenkräfte des Reichsnährstandes zu einheitlichem Führerkorps, ein Äquivalent des Eliteordens der SS für den Bauernstand. Die enge Verknüpfung mit der Person Darrés verhinderte jedoch nicht seinen Machtverlust, der 1942 in seiner Absetzung als Reichsernährungsminister und Reichsbauernführer mündete.

Laut 1935 verkündeter Satzung bestand die Organisation aus ordentlichen Mitgliedern (Reichsbauernführer und um das Bauerntum verdiente Personen) und Mitgliedern kraft Amtes (Amtsträgern des Reichsnährstandes, Landesbauernführern und Landesobmännern).

Weitere Aufgaben waren:

  • die Betreuung der Bauernführer in persönlichen Angelegenheiten
  • die Regelung des Verkehrs mit dem Reichsbauernführer
  • Führung der Personalakten, Regelung von Ehrenangelegenheiten und Verwaltungsangelegenheiten. Dazu diente bis 1939 die Dienststelle des Siegelwahrers (Kanzlei des Deutschen Reichbauernrates) in München. Ab 1936 wurden diese Aufgaben von der Eigenkanzlei des Reichsbauernführers Richard Walther Darré in Berlin übernommen.

Siegelwahrer

Sprecher

Literatur

Einzelnachweise

  1. Andreas Dornheim: Rasse, Raum und Autarkie. Sachverständigengutachten zur Rolle des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in der NS-Zeit. Erarbeitet für das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Bamberg 2011, S. 76f.

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