- Wilhelm Josephi
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(Johann) Wilhelm Josephi (* 8. März 1763 in Braunschweig; † 31. August 1845 in Rostock) war ein deutscher Chirurg und Geburtshelfer. Er lehrte an der Universität Rostock.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Josephi wurde als Sohn eines Wundarztes geboren, auch seine Mutter entstammte einer Medizinerfamilie. Josephi zeigte früh Interesse für die Medizin und war bereits als Gymnasiast bei Operationen seines Vaters anwesend. Er studierte ab 1782 Medizin in Göttingen. Er bekam schon als Student 1784 eine Stelle als „Prosektor mit Gehalt“ und promovierte 1785 zum Dr. med. in Helmstedt. Er lehrte als Privatdozent am Göttinger Theatrum anatomicum und unternahm eine wissenschaftliche Reise durch Deutschland, bevor er sich 1788 anfangs in Braunschweig, später in Peine bei Hildesheim als praktischer Arzt und Geburtshelfer niederließ. 1789 wurde er als außerordentlicher Professor und Prosektor an die Universität Rostock berufen. Die Ernennung zum ordentlichen Professor für Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe erfolgte 1792.
Am 27. September 1789, kurz vor seiner Abreise nach Rostock, heiratete Josephi Johanne Christiane Dorothea, geborene Sievers. Das Paar hatte sieben Kinder.
Die Universität befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem schlechten Zustand, da von 1760 bis 1789 eine Auseinandersetzung und Trennung der Universität Rostock in der Gründung der Universität Bützow gipfelte und gerade die Rückkehr nach Rostock erfolgt war. Die geringe Anzahl Studenten und die damit einhergehende schlechte Bezahlung zwangen Josephi, als Arzt und Geburtshelfer in den Rostocker Hospitälern tätig zu werden. Die Tätigkeit als Regimentsarzt seit 1805 hatte sicher ähnliche Gründe.
1790 eröffnete Josephi am Alten Markt das erste Anatomische Institut in Rostock. 1793 übernahm er die Leitung der Hebammenschule und gab 1797 ein Hebammen-Lehrbuch heraus. 1801 eröffnete er eine Chirurgische klinische Anstalt, in der er mit Studenten unentgeltlich Operationen vornahm. Da er die Mittel dazu fast vollständig aus seinem privaten Vermögen beisteuern musste, konnte er diese Anstalt nur drei Jahre betreiben, was eine unmittelbar eintretende Abnahme der Studentenzahl von über 20 auf einen zur Folge hatte.
1805 erfolgte die Wahl zum Rektor der Universität. 1805 gab er eine Schrift mit dem Titel „Bruchstücke einer physisch-medizinischen Beschreibung von Rostock“ heraus, in der er die schlechten Wohnverhältnisse und die unzureichenden hygienischen Zustände in der Stadt anprangerte. 1808 wurde Josephi zum Generalchirurg neu errichteter Bataillone ernannt, später zum Generalchirurg der Armee. 1816 wurde er erneut zum Rektor gewählt.
Am 28. August 1839 wurde Johann Wilhelm Josephi aus Anlass seines 50-jährigen Professorenjubiläums von Großherzog Paul Friedrich zum Geheimen Medizinalrat ernannt.
Werke (Auswahl)
- Grundriß der Naturgeschichte des Menschen. Nebst einer vorangeschickten Übersicht der allgemeinen Naturgeschichte zum Gebrauche der Vorlesungen. Hoffmann, Hamburg, 1790
- Über die Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter und über eine höchst merkwürdige Harnblasenschwangerschaft insbesondere. Stiller, Rostock, 1803
- De conceptione abdominali vulgo sic dicta., Dieterich, Göttingen, 1784
- Über den thierischen Magnetismus als einen Beitrag zur Geschichte der menschlichen Verirrungen : nebst einer Beleuchtung des Comte de Satillieu, Schulbuchhandlung, Braunschweig, 1788
Literatur
- August Hirsch: Josephi, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 569 f.
- Willi Passig: Stadt meines Lebens - 22 Rostocker Lebensbilder, Redieck & Schade, Rostock, 2008. ISBN 978-3-934116-69-6
Weblinks
- Literatur über Wilhelm Josephi in der Landesbibliographie MV
- Eintrag im catalogus professorum rostochiensium
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