Wilhelmsplatz (Offenbach)

Wilhelmsplatz (Offenbach)
Wilhelmsplatz
Wappen Offenbach am Main.svg
Platz in Offenbach am Main
Wilhelmsplatz
Offenbacher Wochenmarkt auf dem Wilhelmsplatz
Basisdaten
Ort Offenbach am Main
Angelegt ab 1866
Einmündende Straßen Bleichstraße, Bieberer Straße
Bauwerke Marktwärterhaus
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Technische Daten
Platzfläche 11.850 m2

Der Wilhelmsplatz ist ein großer, zentraler Platz in Offenbach. Er wird seit 1903 als Standort für den Offenbacher Wochenmarkt genutzt, der dreimal die Woche stattfindet. Der Wilhelmsplatz ist fast ausschließlich von Altbauten umgeben und wird an den beiden Längsseiten (Ost- und Westseite) von Kastanienbäumen gesäumt. Am nordwestlichen Rand des Platzes befindet sich eine lebensgroße Statue des Streichholzkarlchens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In der Vergangenheit war der heutige Wilhelmsplatz der Friedhof der Stadt Offenbach. Er wurde 1832 geschlossen, um schließlich 1866 abgeräumt zu werden. In den Jahren ab 1868 hielt man auf dem Platz, der nun zur Unterscheidung zum eigentlichen zentralen Offenbacher Marktplatz den Namen „Neumarkt“ erhielt, ein Viehmarkt ab.[1]

1876 wurde der Platz zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. benannt und der „Wilhelmsplatz“ erhielt eine „Kaisereiche“ mit Gedenkstein – beides wurde 1925 wieder entfernt. Ab 1903 verlagerte die Stadt das Marktgeschehen des Offenbacher Wochenmarktes dann vom Marktplatz auf den Wilhelmsplatz. Der Marktplatz verlor dadurch seine zentrale Funktion als Handelsplatz. 1911 wurde an der Nordseite das Marktwärterhaus (Markthäuschen) als Unterstand für den Marktmeister errichtet. Dieses Gebäude ist in seiner ursprünglichen Form erhalten und wird heute als Apfelweingaststätte genutzt. Es steht unter Denkmalschutz.[1] Unter dem Namen "Clochemerle Café - La petite hall" betrieb es André Dubost, der 2010 starb.

Am Karfreitag 1919 nahm am Wilhelmsplatz der Karfreitagsputsch seine Anfänge. Kommunistische Kräfte versammelten auf dem Wilhelmsplatz bei einer Kundgebung rund 2000 Menschen. Nachdem Mitglieder der Kommunistischen Partei die Massen aufgewiegelt hatten, zogen diese in die Bieberer Straße und versuchten, die Kaserne des 5. Großherzoglich-Hessischen Infanterie-Regimentes Nr. 168 zu stürmen.[1]

In der Zeit der Nationalsozialisten erhielt der Wilhelmsplatz den Namen „Platz der SA“. Nach Beendigung des 2. Weltkrieges führte man den alten Namen „Wilhelmsplatz“ wieder ein.[2]

Heutige Nutzung

Das Streichholzkarlchen

Dreimal in der Woche findet auf dem Wilhelmsplatz der Offenbacher Wochenmarkt statt. Außerhalb der Marktzeiten sowie an den marktfreien Tagen wird er als PKW-Parkplatz genutzt. Mehrmals im Jahr finden auf dem Wilhelmsplatz Feierlichkeiten wie der „Künstlermarkt“ oder das „Kulturfest der Nationen“ statt.

Aktuell ist die Neugestaltung des Wilhelmsplatzes gestartet (September 2009). Mit der etwa 1,8 Millionen Euro[3] teuren Baumaßnahme geht eine Neuordnung des Platzes einher, bei der ein Teil der PKW-Abstellflächen künftig wegfällt.

Einzelnachweise

  1. a b c offenbach.de (Stand: 22. Oktober 2008)
  2. wochenmarkt-offenbach.de (Stand: 22. Oktober 2008)
  3. offenbach.de (Stand: 22. Oktober 2008)

Weblinks

 Commons: Wilhelmsplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
50.1035872663898.7665802241667

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