- Williamsröhre
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Die Williamsröhre oder (genauer) die Williams-Kilburn-Röhre (nach Frederic Calland Williams und seinem Kollegen Tom Kilburn), entwickelt um 1946 oder 1947, ist eine Kathodenstrahlröhre, die als Datenspeicher dient.
Wenn ein Punkt durch eine Kathodenstrahlröhre projiziert wird, bleibt dieser Punkt, abhängig vom in der Röhre verwendeten Leuchtstoff, für einige Zeit sichtbar (Phosphoreszenz). Ein Nebeneffekt ist, dass der Bereich um den Punkt herum eine leichte Änderung seiner elektrischen Ladung erfährt. Durch die Messung der Ladung an diesem Punkt erhält man eine einfache Art Speicher, der eine Zeit lang, die abhängig vom verwendeten Leuchtstoff ist, Bestand hat. Da die Ladung allmählich verloren geht, ist es nötig die Röhre periodisch zu lesen und jeden Punkt wieder zu schreiben (ähnlich dem Refreshzyklus moderner DRAMs).
Entwickelt an der Universität Manchester in England, stellte es das Medium dar, auf dem das erste elektronisch gespeicherte Speicherprogramm im Manchester Mark I-Computer geschrieben wurde. Tom Kilburn schrieb ein 17-Zeilen-Programm, um den höchsten Faktor einer Zahl zu berechnen.
Die Williamsröhre galt als extrem unzuverlässig und empfindlich. Die meisten funktionierenden Installationen mussten von Hand feinjustiert werden. Demgegenüber war der Laufzeitspeicher langsamer, aber recht zuverlässig. Dies ist der Grund, weshalb in den meisten Maschinen der 1940er und 1950er Jahre, die als erfolgreich angesehen wurden, ein Laufzeitspeicher zum Einsatz kam. Ab Mitte der 1950er Jahre löste der Kernspeicher beide Technologien ab.
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