Willkie

Willkie
Wendell Willkie 1941

Wendell Lewis Willkie (* 18. Februar 1892 in Elwood, Indiana; † 8. Oktober 1944 in New York City) war Anwalt in den USA und bei den Präsidentschaftswahlen 1940 republikanischer Gegenkandidat von Franklin D. Roosevelt.

Biographie

Willkie wurde als Sohn deutschstämmiger Eltern 1892 geboren. Seine Großeltern emigrierten zusammen mit seinem Vater aus Aschersleben in Deutschland 1858 in die USA.[1].[2] Nach Willkies Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg wurde er in Akron, Ohio, Mitglied der Demokraten. Ab 1929 arbeitete er als Rechtsberater für das Versorgungsunternehmen Commonwealth & Southern Corporation (C&S).

Nachdem Roosevelt 1932 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, verfolgte er eine New Deal genannte Wirtschafts- und Sozialpolitik. Unter anderem gründete er die Tennessee Valley Authority (TVA), die das arme Tennessee-Tal mit billiger Energie versorgen und vor Überflutungen schützen sollte. Die Authority war direkter Konkurrent der C&S, deren Präsident Willkies 1933 geworden war. Willkies wurde zum Gegner des New Deals, obwohl er Roosevelt bei dessen Wahlkampf 1932 noch aktiv unterstützt hatte. Er sprach sich insbesondere gegen die Teilnahme der Regierung am Wirtschaftsleben aus. 1933 erreichte er, dass der Senat den Bau von Überlandleitungen durch die TVS untersagte. Roosevelt stimmte den Senat noch einmal um, und ein neu verabschiedetes Gesetz stattete die TVA mit umfangreichen Befugnissen aus. Sie erhielt von der Staatskasse praktisch unbegrenzten Kredit zu niedrigen Zinsen und konnte 1939 die C&S aufkaufen. Willkie verließ im selben Jahr die Partei und trat den Republikanern bei.

Auf der 1940er Landesversammlung der Republikaner wurde ein Gegenkandidat für Roosevelt gesucht. Überraschend konnte sich Willkie gegen die drei Favoriten Robert Taft, Arthur Vandenberg und Thomas E. Dewey durchsetzen. Medienmagnate wie Ogden Reid (New York Herald Tribune) und Roy Howard (E. W. Scripps Company) unterstützten ihn. Sie sicherten Willkie eine breite Unterstützung in der Parteibasis. Noch im Mai lag die Unterstützung bei gerade einmal drei Prozent, wuchs aber, auch infolge des deutschen Angriffs auf Frankreich, bis zur Versammlung immer weiter an. Willkie konnte sich schließlich im sechsten Wahlgang durchsetzen. Ohne jemals ein politisches Amt bekleidet zu haben, wurde er Kandidat für die Präsidentschaftswahl.

Dort konnte sich Roosevelt mit 27 zu 22 Millionen Stimmen durchsetzen. Willkie unterstützte ihn nun wieder in einigen Fragestellungen. 1942 unternahm er, mit Roosevelts Zustimmung, eine politische Weltreise, die ihn in die UdSSR und nach China führte. 1944 starb er nach mehreren Herzinfarkten.

Er propagierte als die Nachkriegsordnung die sogenannte „Eine Welt“.

Literatur

  • Ellsworth Barnard: Wendell Willkie, fighter for freedom. 1966
  • Steve Neal: Dark Horse: A Biography of Wendell Willkie. 1989
  • Herbert S. Parmet und Marie B. Hecht: Never Again: A President Runs for a Third Term. 1968
  • Wendell L. Willkie: An American Program. 1944
  • Charles Peters: Five Days in Philadelphia: The Amazing „We Want Wilkie!“ Convention of 1940 and How It Freed FDR to Save the Western World. 2005

Fußnoten

  1. http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,884305,00.html?promoid=googlep
  2. http://books.google.de/books?id=xurZhUonAMAC&pg=PA8&lpg=PA8&dq=Wendell+Willkie+aschersleben&source=web&ots=PwOuKA8JAf&sig=7E4AeWXECJbQsGShpmrgmCwLUOo&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=4&ct=result#PPA9,M1

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