- Winchester Cathedral
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Die Kathedrale von Winchester, englisch Winchester Cathedral, ist eine der größten Kathedralen in Großbritannien. Sie wurde von 1079 bis 1093 in Winchester errichtet.
Winchester war die erste Hauptstadt Englands, bevor es ab dem 12. Jahrhundert London wurde.
Die Kathedrale besitzt das größte europäisches Langhaus. Im 14. Jahrhundert hatte es noch eine Länge von 180 Metern. Später wurde die Westfassade abgerissen und um 12 Meter zurück versetzt, so dass sich eine heutige Länge des Langhauses von 168 Metern ergibt. Im ausgehenden 14. Jahrhundert wurden große Teile der Kirche im Stil des Perpendicular umgebaut.
Im alten Münster wurde 1043 Eduard der Bekenner gekrönt und noch Wilhelm der Eroberer und einige seiner Nachfolger ließen sich außer in London auch noch in ihrer anderen Hauptstadt Winchester krönen.
Das Querschiff wurde von 1079-90 errichtet. Erhalten sind von diesem romanischen Bau das nördliche Querhaus und die Krypta als der eindrucksvollste Innenraum der frühromanischen Jahrzehnte. Die um die Schmalseiten herumgeführten Seitenschiffe besitzen eigene Emporen.
Zum ersten Mal tritt hier das Aufriss-System 1:2:3 auf, das für England das übliche wird: einem Arkadenbogen des Erdgeschosses entspricht eine Doppelarkade in der Emporenregion und eine dreiteilige Bogenstellung im Lichtgaden nach dem Schema a-b-a (größere Breite der Mitte mit dem Fenster, das nach normannischer Art hinter dem Laufgang liegt). Bezeichnend sind die normannischen Blendbogenarkaturen der unteren Seitenschiffwände. Ursprünglich waren die Seitenschiffe nur mit Kreuzgratgewölben zwischen Gurtbögen gedeckt. „Die Gesamtwirkung wird durch die kompakte Gesteinsmasse der Wände bestimmt“ (Pevsner).
Nach einem Einsturz im Jahr 1107 vollzog man im beginnenden 12. Jahrhundert eine Verstärkung der Vierungspfeiler und eine Erneuerung des Vierungsturms.
Der Retrochor aus den Jahren 1189-1202 wurde in der späten Gotik verändert.
Die Fresken in der Kapelle zum Heiligen Grab stammen aus der Zeit um 1230 und dokumentieren den damaligen Hofstil.
Der Umbau des normannischen Baues erfolgte im Chor seit etwa 1320. 1371 bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert folgte das Langhaus. Der Grundriss und Teile des Mauerwerks wurden beibehalten. Die drei Schiffe erscheinen als in sich selbständige, einfach kubisch begrenzte Räume. Auffallend ist die gerüstartige Vergitterung der Wände.
Die Westfassade wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts abgerissen und 12 m zurück neu gebaut.
Die Lady Chapel wurde im ausgehenden 15. Jahrhundert verlängert und ihr Gewölbe erneuert.
Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts wurden die Chor-Seitenschiffe umgebaut.
1635 wurde das Gewölbe des Vierungsturm im gotischen Stil erneuert.
Literatur
- Durliat, Marcel: Romanische Kunst. Freiburg-Basel-Wien 1983. Abb. 322 (Taufbecken)
- Sager, Peter: Süd-England. Köln [1977] 8. Auflage 1985. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 154
- Schäfke, Werner: Englische Kathedralen. Eine Reise zu den Höhepunkten englischer Architektur von 1066 bis heute. Köln 1983. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 181, Abb. 52-57; Farbtafel 9,30 und Umschlagklappe vorn
- Toman, Rolf (Hrsg.): Die Kunst der Romanik. Architektur - Skulptur - Malerei. Köln 1996, S. 225
Weblinks
51.060722222222-1.3133333333333Koordinaten: 51° 3′ 39″ N, 1° 18′ 48″ W
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