Winden (Gemeinde Melk)

Winden (Gemeinde Melk)
Dieser Artikel behandelt die Stadt Melk. Für weitere Bedeutungen siehe Melk (Begriffsklärung).
Wappen Karte
Wappen von Melk
Melk (Österreich)
DEC
Melk
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Melk (ME)
Fläche 25,71 km²
Koordinaten 48° 14′ N, 15° 21′ O48.22694444444415.343888888889213Koordinaten: 48° 13′ 37″ N, 15° 20′ 38″ O
Höhe 213 m ü. A.
Einwohner 5.240 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 204 Einwohner je km²
Postleitzahl 3390
Vorwahlen 0 27 52
Gemeindekennziffer 3 15 24
AT121
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Rathausplatz 11
3390 Melk
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Thomas Widrich (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(29 Mitglieder)
16 VP MELK, 7 SPÖ, 5 Grüne, 1 PRO MELK
Lage der Stadt Melk
Datei:Melk in ME.png
Blick auf Melk
Blick auf Melk

Die niederösterreichische Stadtgemeinde Melk liegt direkt an der Donau und ist das westliche Einfallstor zur Wachau, einem berühmten Weinbaugebiet und UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist die Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 831 wird Melk erstmals urkundlich als Medilica erwähnt. Auch im Nibelungenlied wird der Ort mit dem mittelhochdeutschen Namen Medelike erwähnt.

Leopold I., 976 mit dem Gebiet des heutigen Südwestens Niederösterreichs als Markgraf belehnt, machte die Burg in Melk zu seiner Residenz und seine Nachfolger statteten sie mit wertvollen Schätzen und Reliquien aus.

Adalbert der Siegreiche, Markgraf von Österreich, residierte in der Babenbergerburg Melk, wo er am 26. Mai 1055 starb. 1089 übergab Markgraf Leopold II. die Burg Benediktinermönchen aus Lambach. Seither leben und wirken im Stift Melk bis heute in ununterbrochener Folge Mönche nach der Regel des hl. Benedikt. Schon seit dem 12. Jahrhundert ist eine Schule mit dem Kloster verbunden und in der Bibliothek wurden wertvolle Handschriften gesammelt und angefertigt.

Melk erhielt 1227 Marktrecht. Zur Zeit der Melker Reform im 15. Jahrhundert war das Stift Ausgangspunkt einer der bedeutendsten mittelalterlichen Klosterreformen und unterhielt enge Verbindungen zu den Humanisten an der Wiener Universität.

1898 wurde Melk zur Stadt erhoben.

Vom 21. April 1944 bis zur Evakuierung am 15. April 1945 bestand auf dem Gelände der Freiherr-von-Birago-Kaserne das Konzentrationslager Melk, ein Außenlager des KZ Mauthausen.

Gemeindegliederung

Die Stadtgemeinde Melk besteht aus zehn Katastralgemeinden:

  • Großpriel
  • Kollapriel
  • Melk
  • Pielach
  • Pielachberg
  • Pöverding
  • Rosenfeld
  • Schrattenbruck
  • Spielberg
  • Winden

Politik

Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Thomas Widrich, Amtsleiter Klaus Weinfurter. Im Stadtgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2005 bei insgesamt 29 Sitzen folgende Mandatsverteilung: VP MELK 16,SPÖ 7, Liste GRÜNE 5, FP 1, andere keine Sitze.

Städtepartnerschaft

Seit 1982 besteht eine Partnerschaft mit Herrieden in Deutschland.

Religion

In Melk gibt es neben der Stiftskirche noch eine römisch-katholische und eine evangelische Pfarrgemeinde.

Infrastruktur

Die Stadt Melk liegt direkt an der Westautobahn und an der Westbahn. Eine Donaubrücke führt in den nördlichen Teil des Bezirkes und in das Waldviertel. An der Donau befinden sich Anlegestellen für Donaukreuzfahrtschiffe, am Nebenarm liegt die Anlegestelle für die Donauausflugsschiffe, die hier den Endpunkt der Wachaufahrten haben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist das hoch über der Donau gelegene barocke Benediktinerkloster Stift Melk. Darüber hinaus sind die Pfarrkirche, die alte Post, der Kolomanibrunnen und der alte Brotladen sehenswert.

Es gibt mehrere Museen in Melk. Im Stadtmuseum Melk befindet sich das berühmte, 6.500 Jahre alte "Idol mit dem Vogelgesicht".

Seit 1451 wird alljährlich am 13. Oktober der Kolomanikirtag, benannt nach dem Schutzpatron von Stadt und Stift Melk, gefeiert.

Im Juli und August finden die Melker Sommerspiele in der Donauarena statt.

Im Stift Melk finden zu Pfingsten die internationalen Barocktage mit zahlreichen Konzerten statt.

Diverse kulturelle Vereine in Melk:

  • Jazzclub
  • Musikverein
  • Singverein
  • Stadtkapelle
  • Theatergruppe
  • Verein zur Förderung der Bierkultur
  • Volkstanzgruppe
  • Kultur- und Museumsverein

In der näheren Umgebung findet man das Renaissanceschloss Schallaburg und das Schloss Artstetten.

Sport und Freizeit

In Melk befinden sich ein Freibad (Wachaubad), eine Tennishalle, Fußballplätze, Tennisplätze, einen Skaterplatz und einen Eislaufplatz. Ein Campingplatz befindet sich direkt an der Donau. In der nahen Umgebung gibt es zahlreiche Wanderwege und Radwege (etwa der Donauradweg).

Eine traditionelle Laufsportveranstaltung ist der Osterlauf, welcher jedes Jahr am Ostermontag ausgetragen wird.

Diverse Sportvereine in Melk:

  • Freizeitverein Melk
  • Fußballverein SC Melk
  • Heeressportverein Melk
  • Ruderunion Melk
  • Shotokan-Karateclub Melk
  • Union-Tennisclub Melk
  • Carambolbillard Club EMBSC
  • Eishockey Club
  • Tauch Club

Motorsport

Der Finne Jussi Kynsilehto mit seinem Singer Chamois Sport beim Rallycross-EM-Lauf des Jahres 1978 auf dem damaligen Leruring
Hauptartikel: Wachauring

Südlich der Stadt und unmittelbar oberhalb der A1, auf dem Gelände der Ortschaft Pöverding, liegt das ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Wachauring, wo auch regelmäßig Motorsportveranstaltungen stattfinden. Der vor einigen Jahren im Auftrag von Hausherr Franz Wurz von dem deutschen Formel-1-Rennstrecken-Planer Hermann Tilke komplett neu gestaltete Wachauring liegt auf einem Grundstück, das dem Stift Melk gehört, weswegen das Gelände auch häufig als „Stiftswiesn“ bezeichnet wird. Hier wurde im Frühjahr 1973 durch den St. Leonharder Baumeister Ing. Herbert Herr innerhalb von gerade einmal fünf Wochen eine Rallycross-Strecke mit dem damaligen Namen Leruring (Leru stand für die Motorsportclubs der beiden Nachbargemeinden St. Leonhard am Forst und Ruprechtshofen, die unter dem Namen „RAR Team Leru“ kooperierten) geplant, gebaut und mit einem Proberennen am Ostersonntag, dem 22. April 1973 eröffnet, auf der dann am 13. Mai 1973 unter der Führung des Automobilsportclubs „RRC 13 Wien“ der erste Rallycross-Europameisterschaftslauf der Motorsportgeschichte stattfand. Bis einschließlich 2004 wurden auf dem späteren Thermoton-Ring, Nordmende-Ring, Rallycross-Ring und seit 1997 Wachauring insgesamt 18 Rallycross-EM-Läufe ausgetragen. Der heutige Rallycross-Veranstalter der Strecke ist der „Leru Team 2 – Motorsportclub“.

Wirtschaft und Bildung

In Melk befinden sich drei Kindergärten, eine Volksschule, eine Hauptschule, eine Privathauptschule sowie das im Stiftsgebäude untergebrachte Stiftsgymnasium der Benediktiner in Melk; weiters ein Sonderpädagogisches Zentrum, eine Musikschule, eine Volkshochschule und eine Bücherei.

Sonstiges

In Melk ist die Katholisch Österreichische Studentenverbindung Nibelungia Melk im Mittelschüler-Kartell-Verband ansässig.

Am 13. Februar 1993 ereignete sich beim Bahnhof Melk ein schweres Zugsunglück. Ein Güterzug und ein Eilzug stießen frontal zusammen, es gab 3 Tote und rund 20 Verletzte.

Die Stadt ist immer wieder von Hochwässern betroffen, zuletzt 2002.

Im 1980 erschienenen Roman Der Name der Rose von Umberto Eco erzählt die Hauptfigur Adson von Melk die Geschichte und erwähnt dabei häufiger das Benediktinerkloster Melk.

Söhne und Töchter der Stadt

Bilder

Ein Nachtspaziergang durch Melk

Weblinks


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