Winden (Kreuzau)

Winden (Kreuzau)
Winden
Gemeinde Kreuzau
Koordinaten: 50° 44′ N, 6° 29′ O50.7355555555566.4808333333333Koordinaten: 50° 44′ 8″ N, 6° 28′ 51″ O
Fläche: 3,62 km²
Einwohner: 2.016 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 52372
Vorwahl: 02422

Winden ist ein Ortsteil der Gemeinde Kreuzau im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Winden liegt am Eifelnordrand an der Rur in der Rureifel im Naturpark Nordeifel am Rande des Nationalpark Eifel. Nachbarorte sind Untermaubach mit Bilstein, Bergheim, Üdingen und Kreuzau.

Neugliederung

Schon Anfang des 20. Jahrhunderts hatten sich Windener Bürger für die Eingliederung in die Stadt Düren ausgesprochen. Bereits 1937 wurde Rölsdorf in die Kreisstadt eingemeindet. Den Windenern gelang die Eingliederung nach Düren jedoch nicht.

Am 1. Juli 1969 wurde die Gemeinde Winden mit sechs weiteren Orten in die Gemeinde Kreuzau eingegliedert.[1] Bergheim war bis zu diesem Zeitpunkt ein Ortsteil der selbständigen Gemeinde Winden. Nunmehr wurden beide Orte Teil der Gemeinde Kreuzau. Mit dieser Neugliederung wurde somit abermals dem Willen der Windener Bürger nicht entsprochen.

Durch die Neugliederung des Raumes Aachen (Aachen-Gesetz) wurden mit Wirkung vom 1. Januar 1972 die Gemeinden Obermaubach-Schlagstein und Untermaubach, der Ortsteil Langenbroich aus der Gemeinde Hürtgenwald und die Ortsteile Schneidhausen und Welk aus der Gemeinde Lendersdorf in die Gemeinde Kreuzau eingegliedert - die Gemeinde Niederau kam zu Düren. Die heutige Gemeinde Kreuzau besteht aus den Ortsteilen Bogheim, Boich, Drove, Kreuzau, Leversbach, Obermaubach mit Schlagstein, Stockheim, Thum, Üdingen, Untermaubach mit Bilstein und Winden mit Bergheim und Langenbroich.

Geschichte

Winden ist uralter Siedlungsraum. Bodenfunde lassen auf eine keltoromanische Besiedlung schließen.

Der Name des Dorfes kann auf das lateinische vinum = Wein zurückgeführt werden. In der Dürener Mundart wurde der Ort „Wengde“ = Weng (Wein) genannt. Heute ist mundartlich mehr die Bezeichnung „Wende“ gebräuchlich. Es ist auch nicht auszuschließen, dass der Ortsname „Winden“ in irgendeinem Zusammenhang mit der frühen keltischen Besiedlung steht. Die Ortsbezeichnung „Winden“ bezieht sich bei einigen namensgleichen Dörfern in Deutschland und Österreich auf keltische Ursprünge. Die künstlich angelegten Terrassen auf den unmittelbar westlich angrenzenden Höhen (Ausläufer der Nordeifel) sind heute noch sichtbare Beweise des früheren Weinbaus. Der Ort war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ein fast reines Weinbaudorf. Bereits 1064 schenkte der Kölner Erzbischof Anno II. dem Siegburger Stift Weinberge in Winitre.

1720 errichtete der Kupfermeister Martin Jung in Winden eine Kupferhütte etwa an der Stelle, wo 1805 die Papierfabrik J.H.Kayser errichtet wurde. Dieses Unternehmen wurde 1980 stillgelegt und die Gebäude wurden im Herbst 2008 abgetragen. An dessen Stelle wurde ein Nahversorgungszentrum mit ca. 3.550 m² Verkaufsfläche errichtet, das im April 2009 eröffnet wurde.

Im Zweiten Weltkrieg hat Winden relativ geringe Zerstörungen gehabt, doch wurde die alte Bruchstein-Bogenbrücke zwischen Winden und Üdingen zerstört und damit die Verbindung zur anderen Rurseite unterbrochen. Die Bogenbrücke war aus Steinbruchmaterial vom Winderer Frankenberg erbaut worden. Ebenso wurde die Rurbrücke zwischen Winden und Kreuzau zerstört. Auf den Stümpfen der Bögen wurde am Kriegsende eine provisorische Holzbrücke aus dicken Baumstämmen errichtet.

Neben anderen Werken der Heimatliteratur fertigte die ehemalige Windener Hauptlehrerin Rosa Schubert (1891-1981) eine umfangreiche Chronik von Winden, deren Veröffentlichung bislang nicht erfolgt ist. Eine neue Straße im Baugebiet in der Nähe der Rur wurde auf den Namen „Rosa-Schubert-Straße“ benannt.

Kirche St.Urbanus

Kirche

Die Pfarrkirche von Winden ist St. Urbanus geweiht. Sie wurde 1889 erbaut. Zehn Jahre vorher wurde schon der Bergfriedhof angelegt. Die erste Kirche wurde 1784 erbaut und war ebenfalls St.Urbanus geweiht.

→ Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Kreuzau

Verkehr

Durch den Ort führen die Straßen von Kreuzau nach Untermaubach sowie nach Bergheim. Busse der Dürener Kreisbahn fahren mit den Linien 201 und 221 durch den Ort.

Schule, Kindergarten

In Winden gab es bis zum Jahre 2007 die katholische Grundschule St. Urbanus. Zum Schuljahr 2006/2007 errichtete die Grundschule St. Urbanus, nach Auflösung der Gemeindegrundschule Obermaubach, eine Dependance im Ort Obermaubach. Anfang 2007 wurde dann die Grundschule mit Standorten in Winden und Obermaubach in Katholische Grundschule an der Rur umbenannt. Die Pfarrgemeinde betreibt im Ort einen zweigruppigen Kindergarten für 50 Kinder.

Vereinswesen

In Winden gibt es mehrere Vereine, die an den kulturellen Dorfveranstaltungen teilnehmen. Das sind der Schockklub Winden, die Maijugend Winden, der Arbeitskreis Nachbarschaft Winden, der Billard-Club, der Horst Winden der Deutschen Waldjugend, eine Ortsgruppe Winden des Eifelvereins, den Fischereiverein für die nahegelegene Rur, eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Kreuzau, den Geflügel- und Kaninchenzuchtverein, die Karnevalsgesellschaft, den Kirchenchor, die Kirmesgesellschaft, den Obst- und Gartenbauverein, das Tambourcorps, den Tischtennisclub, der Fußballklub V.f.v.u.J. Winden 05 und den Verein für Volks- und Jugendspiele.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks



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