- Melk
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Melk Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Melk Kfz-Kennzeichen: ME Fläche: 25,71 km² Koordinaten: 48° 14′ N, 15° 21′ O48.22694444444415.343888888889213Koordinaten: 48° 13′ 37″ N, 15° 20′ 38″ O Höhe: 213 m ü. A. Einwohner: 5.233 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 203,54 Einw. pro km² Postleitzahl: 3390 Vorwahl: 0 27 52 Gemeindekennziffer: 3 15 24 NUTS-Region AT121 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 11
3390 MelkWebsite: Politik Bürgermeister: Thomas Widrich (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(29 Mitglieder)Lage der Stadt Melk im Bezirk Melk
Blick auf Melk(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Die niederösterreichische Stadtgemeinde Melk liegt unmittelbar am rechten Ufer der Donau, wird als „das Tor zur Wachau“ bezeichnet und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist die Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 831 wird Melk erstmals urkundlich als Medilica erwähnt. Auch im Nibelungenlied wird der Ort mit dem mittelhochdeutschen Namen Medelike erwähnt.
Leopold I., 976 mit dem Gebiet des heutigen Südwestens Niederösterreichs als Markgraf belehnt, machte die Burg in Melk zu seiner Residenz und seine Nachfolger statteten sie mit wertvollen Schätzen und Reliquien aus.
Adalbert der Siegreiche, Markgraf von Österreich, residierte in der Babenbergerburg Melk, wo er am 26. Mai 1055 starb. 1089 übergab Markgraf Leopold II. die Burg Benediktinermönchen aus Lambach. Seither leben und wirken im Stift Melk bis heute in ununterbrochener Folge Mönche nach der Regel des hl. Benedikt. Schon seit dem 12. Jahrhundert ist eine Schule mit dem Kloster verbunden und in der Bibliothek wurden wertvolle Handschriften gesammelt und angefertigt.
Melk erhielt 1227 Marktrecht. Zur Zeit der Melker Reform im 15. Jahrhundert war das Stift Ausgangspunkt einer der bedeutendsten mittelalterlichen Klosterreformen und unterhielt enge Verbindungen zu den Humanisten an der Wiener Universität.
Am 14. Dezember 1805 kam es zu einem Brand im Stift Melk. Dabei starben etwa zwei- bis dreihundert russische Kriegsgefangene. Das Denkmal an der B 1 zwischen Melk und Winden erinnert bis heute an diesen Vorfall.
1898 wurde Melk zur Stadt erhoben.
Vom 21. April 1944 bis zur Evakuierung am 15. April 1945 bestand auf dem Gelände der Freiherr-von-Birago-Kaserne das Konzentrationslager Melk, ein Außenlager des KZ Mauthausen, in dem die Steyr Daimler Puch AG Kugellager produzieren ließ. Etwa 5.000 Menschen kamen während des einjährigen Bestehens des Konzentrationslagers, dessen Krematorium heute eine Gedenkstätte ist, um.
Politik
Der Gemeinderat hat 29 Sitze, Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Thomas Widrich, Amtsleiter Klaus Weinfurter.
Bei der Gemeinderatswahl 2005 erreichte die ÖVP-nahe Liste Volkspartei Melk - BGM. Thomas Widrich (ÖVP) 16, die SPÖ 7, Die Grünen 5 und die Bürgerliste Pro Melk (PRO MELK) 1 Mandat. Bei der Gemeinderatswahl 2010 trat PRO MELK nicht mehr an, SPÖ und Grüne verloren je zwei Sitze. Während die ÖVP gleich viele Sitze errang, gewann die FPÖ einen und die Liste Forum Melk (FORUM) 4 Sitze hinzu und zogen in den Gemeinderat ein.[1]
Die Stadtgemeinde Melk besteht aus zehn Katastralgemeinden:
- Großpriel
- Kollapriel
- Melk
- Pielach
- Pielachberg
- Pöverding
- Rosenfeld
- Schrattenbruck
- Spielberg
- Winden
Seit 1982 besteht eine Partnerschaft mit Herrieden in Deutschland.
Religion
In Melk gibt es neben der Stiftskirche noch eine römisch-katholische und eine evangelische Pfarrgemeinde.
Infrastruktur
Die Stadt Melk liegt direkt an der Westautobahn und an der Westbahn. Eine Donaubrücke führt in den nördlichen Teil des Bezirkes und in das Waldviertel. An der Donau befinden sich Anlegestellen für Donaukreuzfahrtschiffe, am Nebenarm liegt die Anlegestelle für die Donauausflugsschiffe, die hier den Endpunkt der Wachaufahrten haben.
Wirtschaft und Bildung
In Melk befinden sich drei Kindergärten, eine Volksschule, eine Hauptschule, eine Privathauptschule sowie das im Stiftsgebäude untergebrachte Stiftsgymnasium Melk; weiters ein Sonderpädagogisches Zentrum, eine Musikschule, eine Volkshochschule und eine Bücherei. Ebenfalls im Stift untergebracht ist die Melker Stiftsbibliothek.
Die VERBUND-Austrian Hydro Power AG betreibt das Donaukraftwerk Melk.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in MelkDie wichtigste Sehenswürdigkeit ist das hoch über der Donau gelegene barocke Benediktinerkloster Stift Melk. Die Kirchen sind die Stiftskirche im Kloster, die Mariä-Himmelfahrt-Kirche der röm.-kath. Stadtpfarre und die evangelische Erlöserkirche der Pfarre Melk-Scheibbs. Auf dem Rathausplatz vor dem Rathaus befindet sich der Kolomanibrunnen aus dem Jahr 1689. Bemerkenswert sind die teils historischen Monumentalbauten mit der Birago-Kaserne, dem Bischöflichen Seminar, die Jakob-Prandtauer-Volks-und-Hauptschule und das Krankenhaus, die alte Post, der Kolomanibrunnen und der alte Brotladen. In der näheren Umgebung findet man das Renaissanceschloss Schallaburg und das Schloss Artstetten. Im Stadtmuseum Melk befindet sich das berühmte, 6.500 Jahre alte Idol mit dem Vogelgesicht.
Kulturelle Vereine in Melk - Jazzclub
- Musikverein
- Singverein
- Stadtkapelle
- Theatergruppe
- Verein zur Förderung der Bierkultur
- Volkstanzgruppe
- Kultur- und Museumsverein
- Regelmäßige Veranstaltungen
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- Seit 1451 wird alljährlich am 13. Oktober der Kolomanikirtag, benannt nach dem Schutzpatron von Stadt und Stift Melk, gefeiert.
- Im Juli und August finden die Melker Sommerspiele in der Donauarena statt.
- Im Stift Melk finden zu Pfingsten die internationalen Barocktage mit zahlreichen Konzerten statt.
Sport
Motorsport
- Hauptartikel: Wachauring
Südlich der Stadt und unmittelbar oberhalb der A1, auf dem Gelände der Ortschaft Pöverding, liegt das ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Wachauring, wo regelmäßig auch Motorsportveranstaltungen organisiert werden. Der vor einigen Jahren im Auftrag von Hausherr Franz Wurz von dem deutschen Formel-1-Rennstrecken-Planer Hermann Tilke komplett neu gestaltete Wachauring liegt auf einem Grundstück, das dem Stift Melk gehört, weswegen das Gelände im Volksmund auch als „Stiftswiesn“ bezeichnet wird. Hier wurde im Frühjahr 1973 durch den St. Leonharder Baumeister Ingenieur Herbert Herr innerhalb von gerade einmal fünf Wochen eine Rallycross-Strecke mit dem damaligen Namen Leruring (Leru stand für die Motorsportclubs der beiden Nachbargemeinden St. Leonhard am Forst und Ruprechtshofen, die unter dem Namen „RAR Team Leru“ kooperierten) geplant, gebaut und mit einem Proberennen am Ostersonntag, dem 22. April 1973 eröffnet, auf der dann am 13. Mai 1973 unter der Führung des Automobilsportclubs „RRC 13 Wien“ der erste Rallycross-Europameisterschaftslauf der Motorsportgeschichte stattfand. Bis einschließlich 2009 wurden auf dem späteren Thermoton-Ring, Nordmende-Ring, Rallycross-Ring und seit 1997 Wachauring insgesamt 19 Rallycross-EM-Läufe ausgetragen. Der derzeitige Rallycross-Veranstalter der Strecke ist der „Leru Team 2 – Motorsportclub“.
Breitensport
In Melk befinden sich ein Freibad (Wachaubad), eine Tennishalle, Fußballplätze, Tennisplätze, einen Skaterplatz und einen Eislaufplatz. Ein Campingplatz befindet sich direkt an der Donau. In der nahen Umgebung gibt es zahlreiche Wanderwege und Radwege (etwa der Donauradweg).
Eine traditionelle Laufsportveranstaltung ist der Osterlauf, welcher jedes Jahr am Ostermontag ausgetragen wird.
Sportvereine in Melk - Freizeitverein Melk
- Fußballverein SC Melk
- Heeressportverein Melk
- Ruderunion Melk
- Union Karate-Akademie Zen Tai Ryu Melk
- Spartans Rugby Club Melk
- Union-Tennisclub Melk
- Carambolbillard Club EMBSC
- Eishockey Club
- Tauch Club
- Volleyballverein UVF hagebau Schuberth Melk
Sonstiges
In Melk ist die K.Ö.St.V. Nibelungia Melk im Mittelschüler-Kartell-Verband ansässig.
Am 13. Februar 1993 ereignete sich beim Bahnhof Melk ein schweres Zugunglück. Ein Güterzug und ein Eilzug stießen frontal zusammen, es gab 3 Tote und rund 20 Verletzte.
Die Stadt ist immer wieder vom Hochwassern betroffen, zuletzt im Jahr 2002.
Im 1980 erschienenen Roman Der Name der Rose von Umberto Eco erzählt die Hauptfigur Adson von Melk die Geschichte und erwähnt dabei häufiger das Benediktinerkloster Melk.
Persönlichkeiten
- Maximilian Stadler (1748–1833), Prior und Komponist
- Johann Dangl (1870-1944), Politiker
- Franz Hartl (1872–1929), Politiker und Bundesbahnbeamter
- Josef Adlmannseder (1888–1971), Politiker
- Maria Ferschl (1895–1982), Schriftstellerin und Kirchenlieddichterin
- Johann Nagl (1905-1988), Politiker
- Johann Navratil (1909–1992), Herzchirurg
- Anneliese Strenger (1913–1984), Zoologin, Anatomin und Hochschullehrerin
- Josef Wiesmayr (1920-1994), Politiker
- Friedrich Scheiner (1923–1985), langjähriger Direktor des Bundesgymnasiums Horn
- Burkhard Ellegast (* 1931), Abt und Theologe
- Karl Kurzbauer (* 1934), Politiker
- Albert Rohan (* 1936), Diplomat
- Ingomar Grünauer (* 1938), Komponist
- Helger Hauck (* 1942), Physiker
- Herbert J. Wimmer (* 1951), Schriftsteller
- Hans Schelkshorn (* 1960), Philosoph und Theologe
- Hannes Derfler (* 1963), Politiker
- Otto Lechner (* 1964), Musiker
- Gerhard Karner (* 1967), Politiker
- Ursula Strauss (* 1974), Schauspielerin
- Ilse Kopatz (* 1975), Fußballspielerin
- Hermine Haselböck, Mezzosopranistin
Bildergalerie
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Kolomanibrunnen auf dem Rathausplatz
Weblinks
Commons: Melk – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Melk in der Topographia Austriacarum (Mathäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
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