Wladimir Sacharow

Wladimir Sacharow

Wladimir Jewgenjewitsch Sacharow (russisch Владимир Евгеньевич Захаров; englische Transliteration Vladimir E. Zakharov; * 1939) ist ein russischer theoretischer Physiker und Mathematiker, der sich mit nichtlinearer Dynamik beschäftigt.

Sacharow studierte ab 1956 am Moskauer Institut für Energietechnik und ab 1960 an der Universität Nowosibirsk, wo er 1963 das Physik-Diplom ablegte. Ab 1964 war er am Institut für Kernphysik in Nowosibirsk, wo er 1966 promoviert wurde (Kandidatentitel) und sich 1971 habilitierte (russischer Doktortitel). Dort forschte er zunächst über Plasmaphysik und wurde 1974 Leiter der Abteilung für theoretische Plasmaphysik am Landau-Institut für Theoretische Physik in Moskau, was er bis 1992 blieb. 1993 wurde er Direktor des Landau Instituts (was er bis 2003 blieb) und war außerdem seit 1992 Professor für Mathematik an der University of Arizona in Tucson, seit 2004 als „Regent Professor für Mathematik“. Seit 2004 ist er außerdem Leiter der Abteilung mathematische Physik am Lebedew-Institut in Moskau. 1990 bis 1997 war er Direktor des International Center on Nonlinear Studies in Russland.

Sacharow ist für seine mathematischen Arbeiten über nichtlineare Dynamik bekannt, u. a. Inverse Streu-Transformation und Solitonen in verschiedenen nichtlinearen Differentialgleichungssystemen (mit Anwendungen in Allgemeiner Relativitätstheorie und Yang-Mills-Theorie) und nichtlineare Wellenphänomene in (nichtlinearer) Optik, Hydrodynamik (einschließlich Oberflächenwellen wie Meereswellen und Kapillarwellen), Festkörperphysik und Plasmaphysik. In den 1960er Jahren entwickelte er eine Theorie der Wellen-Turbulenz.

Seit 1984 ist er korrespondierendes und seit 1991 volles Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. 1987 erhielt den sowjetischen Staatspreis für seine Arbeiten in der Plasmaphysik und 1993 den Staatspreis der Russischen Föderation für seine Arbeiten über Solitonentheorie. 1999 erhielt er den Verdienstorden der Russischen Föderation. 2003 erhielt er die Dirac-Medaille mit Robert Kraichnan.

Schriften (Auswahl)

  • mit S. Manakov, Sergei Nowikow, L. Pitaevskii: Theory of Solitons – The Inverse Scattering Method, Plenum Press 1984 (russisch 1980)
  • als Herausgeber: What is Integrability ?, Springer 1991

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