Woba Dresden

Woba Dresden
Die „Strassburg“ in Dresden

Die WOBA Dresden GmbH ist eine Immobiliengesellschaft in Dresden.

Ende 2005 verwaltete das Unternehmen ca. 48.000 eigene Wohnungen und ca. 1.320 eigene Gewerbeeinheiten. Mit seinen 475 Mitarbeitern und 17 Auszubildenden erwirtschaftete es einen Umsatzerlös von ca. 184 Millionen Euro. Heute befindet es sich mehrheitlich im Besitz der GAGFAH S.A..

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Woba entstand in mehreren Schritten aus der Kommunalen Wohnungsverwaltung (KWV) der Stadt Dresden. 1990 gingen die damals rund 168.000 Wohnungen in den Besitz der Stadt Dresden über. Die Stadt bildete daraus - anders als in anderen Städten - zwei Unternehmen: Die „Wohnbau Nordwest GmbH“ und die „Südost WOBA Dresden GmbH“. Entsprechend ihrem Namen erhielten die Unternehmen territorial bezogen jeweils etwa die Hälfte des Wohnungsbestandes.

Nicht nur durch das Altschuldenhilfegesetz, sondern auch, um liquide Mittel als Eigenanteile für die notwendige Sanierung zu gewinnen, veräußerten beide Gesellschaften jeweils etwa 2/3 ihres Wohnungsbestandes im Zeitraum 1990-2004 (insgesamt ca. 120.000 Wohnungen), vorwiegend an private Kapitalanleger.

Auf Grund des geschrumpften Bestandes wurden beide Gesellschaften durch die Stadt Dresden 2004 zur „WOBA Dresden GmbH“ in Form einer Dachgesellschaft zusammengelegt. Die verbliebenen Gesellschaften wurden zu reinen Besitzgesellschaften. Sie betrieb unter anderem neben den städtischen Genossenschaften für die Stadt den sozialen Wohnungsbau.

Mit dem Umbau eines Plattenbaus auf der Marschnerstraße im Februar 2004 zur „Strassburg“, die nach dem angrenzenden Strassburger Platz benannt ist und in deren Eingangsbereich den Anwohnern verschiedene zusätzliche Serviceleistungen angeboten werden, begann eine neue Art der Vermarktung von renovierten Plattenbauten. Sie setzte sich im „Carolinum“ und der „Prager Zeile“ fort.

Verkauf an Fortress

Am 9. März 2006 beschloss der Dresdner Stadtrat den Verkauf aller Anteile der „WOBA Dresden GmbH“ an die amerikanische Investmentgesellschaft Fortress Investment Group (Abstimmungsergebnis: 40 dafür, 29 dagegen, 1 Enthaltung). Dieser Verkauf wurde am 31. März 2006 durch das zuständige Regierungspräsidium Dresden genehmigt, unter anderem deshalb, weil sich die Stadt im Rahmen einer „Sozialcharta“ Einwirkungsrechte sicherte. Durch diesen Verkauf wurde Dresden zur ersten schuldenfreien Großstadt Deutschlands, weil die eingenommenen 982 Millionen Euro ausschließlich zur Tilgung der 741,4 Millionen Euro Schulden des kommunalen Haushaltes verwendet wurden.[1]

Die Woba Dresden ist seitdem ein Tochterunternehmen der GAGFAH S.A., die seit Oktober 2006 börsennotiert ist. Seit Januar 2008 tritt die Woba unter dem Namen ihres Mutterkonzerns GAGFAH S.A. auf, wird jedoch als eigenständige Gesellschaft weitergeführt.

Literatur

  • Mike Nagler: Ursachen und Auswirkungen von Entstaatlichung öffentlicher Einrichtungen auf die Stadtentwicklung im Kontext einer gesamtgesellschaftspolitischen Entwicklung (am Beispiel der Privatisierung der WOBA Dresden). Magisterarbeit an der HTWK Leipzig. August 2007 (PDF, 5,96 MB)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SPIEGEL Online, 16. November 2006: „Nie wieder Schulden“

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