- Wolfenberg
-
St. Georgen am Steinfelde
Stadtteil von St. PöltenBasisdaten [1] Fläche: 12,85 km² Einwohner: 3.551 (2004) Bevölkerungsdichte: 276 Einwohner je km² Höhe: 244 m ü. A. Postleitzahl: 3151 Geografische Lage: 48° 8′ N, 15° 37′ O48.13333333333315.616666666667Koordinaten: 48° 8′ N, 15° 37′ O Katastralgemeinden - Eggendorf
- Ganzendorf
- Hart
- Kreisberg
- Mühlgang
- Reitzersdorf
- Sankt Georgen am Steinfelde
- Steinfeld
- Wetzersdorf
- Wolfenberg
- Wörth
Lage in St. Pölten Der Ort St. Georgen am Steinfelde liegt in Niederösterreich an der Traisen und der Mariazeller Straße (B20) zwischen Wilhelmsburg und St. Pölten, von wo es etwa 7 km entfernt ist. Er ist seit seiner Eingemeindung 1971 eine Katastralgemeinde von St. Pölten. Unter St. Georgen werden die Katastralgemeinden St. Pöltens St. Georgen, Eggendorf, Mühlgang, Ganzendorf, Steinfeld, Kreisberg, Reitzersdorf, Wetzersdorf, Wolfenberg, Hart und Wörth zusammengefasst, da diese vor der Eingemeindung zum Gemeindegebiet gehörten. Außerdem sind sie, mehr oder weniger, zusammengewachsen. So sind St. Georgen, Eggendorf, Hart, Wörth und Mühlgang nur mehr auf dem Papier getrennt, in der Bevölkerung wird es als St. Georgen bezeichnet.
Vor 1971 gehörten auch Ochsenburg, Dörfl bei Ochsenburg, Altmannsdorf, Windpassing und Völtendorf zu St. Georgen. Da sich diese Orte seitdem weiterentwickelt haben, werden sie hier getrennt beschrieben.
An St. Georgen grenzen die Katastralgemeinden Ochsenburg, Völtendorf, Spratzern, Altmannsdorf, Windpassing und Harland.
Im Westen grenzt die Ortschaft an Ober-Grafendorf, im Osten an Pyhra.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Urzeit, Römerzeit und Mittelalter
Eine erste Besiedlung dürfte im 1. Jahrhundert v. Chr. stattgefunden haben, was ein Grabfund belegt.
Während der Römerzeit war das Gebiet auch bewohnt, es wurden römische Grabsteine gefunden, die außerdem das Vorhandensein einer Provinzialstraße von Aelium Cetium (St. Pölten) nach Süden belegen.
Die nächsten Berichte von dem Gebiet stammen aus dem 12. Jahrhundert, die eine Besiedlung in nahezu allen heutigen Ortsteilen bezeugen. Die Bewohner waren hauptsächlich als Bauern und Weinbauern tätig. Zu dieser Zeit bestand ein Edelsitz in Hart.
Die Georgskirche wird erstmals 1248 genannt. Im Zuge der Besetzung Niederösterreichs durch Matthias Corvinus wurde sie zur Pfarrkirche geweiht.
Neuzeit
Während der 1. Türkenbelagerung 1529 wurde ein Großteil der Liegenschaften vernichtet, da St. Georgen im Gegensatz zu St. Pölten und Wilhelmsburg, die verschont blieben, keine Stadtmauer hatte. Auch der Edelsitz Hart wurde teilweise zerstört, die Besitzer, die Hacker zu Hart, wurden ausgelöscht.
In der Zeit der Reformation wechselte der Großteil der St. Georgner Bevölkerung zum Protestantismus. Der dreißigjährige Krieg revidierte diese Entwicklung, heute ist das Gebiet großteils katholisch.
Gegen Ende der Bauernkriege wurde das Bauernheer im Gebiet von St. Georgen von den kaiserlichen Streitkräften vernichtend geschlagen.
Im 17. Jahrhundert forderten mehrere Pestwellen zahlreiche Todesopfer.
Während der 2. Türkenbelagerung 1683 flüchteten die St. Georgner in die umliegenden, befestigten Städte, das Gebiet wurde vom osmanischen Heer als Feldlager benutzt. Der Ort und die Kirche wurden nahezu komplett niedergebrannt.
Die Kirche wurde erst 1749 im barocken Stil wiederaufgebaut. In dieser Zeit entstand das Bild des heiligen Georg von Bartolomeo Altomonte. 1794 wurde die erste Schule erbaut.
Auch in den Jahren 1805 und 1809 wurde St. Georgen geplündert, diesmal von Napoleons Truppen.
Im Jahr 1848 wurde St. Georgen eine eigenständige Gemeinde. Das Gemeindegebiet umfasste das heutige Gebiet sowie Ochsenburg, Altmannsdorf und Völtenorf. Nach kurzer Zugehörigkeit zur Gemeinde Wilhelmsburg wurde das Gebiet 1850 wieder eigenständig, in nahezu unveränderter Form im Vergleich zu 1848.
Industrialisierung und 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts
Vor dem Bahnbau in den 1870ern waren in St. Georgen hauptsächlich Bauern und Handwerker ansässig. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Betriebe gegründet, unter anderem die Werke Wörth und die Firma Kössler.
In den Jahren nach 1899 wurde die Traisen reguliert und die 2. Wiener Hochquellwasserleitung gebaut, was zahlreiche Arbeitsplätze schaffte. Auch der Ausbau der Industrie in der Umgebung führte zu einer erhöhten nachfrage an Arbeitskräften.
Nach dem Zusammenbruch der K.u.K-Monarchie 1918 war St. Georgen von den politischen Nachkriegswirren in Österreich wie dem Bürgerkrieg 1934 und dem Anschluss Österreichs 1938 natürlich ebenfalls betroffen. Auch gab es eine große Zahl an Rüstungsbetrieben, unter anderem die Werke Wörth. 1945 waren mit Ende des Zweiten Weltkriegs ein Großteil der Häuser der Stadt durch Luftangriffe und Frontkämpfe beschädigt oder zerstört. Die Gemeinde war 1945 bis 1954 von sowjetischen Truppen besetzt. 1948 begann der Wiederaufbau, der nach 1955 mit der Instandsetzung der historischen Bauten und der Ausgestaltung der Stadt vollendet werden konnte.
Nachkriegszeit
In der Zeit nach dem Ende der Besetzung wurden zahlreiche Betriebe zur Schottergewinnung gegründet. Die dadurch entstehenden Gruben finden heute Verwendung als Sport- oder Spielplätze.
Die B20 bekam ihr heutiges Aussehen 1969.
1971 wurde St. Georgen mit allen seinen Katastralgemeinden nach St. Pölten eingemeindet. Dies geschah gegen den Willen des größten Teils der Einwohner.
Die Traisenbrücke nach Ochsenburg wurde 1974 gebaut.
Politik
Als Katastralgemeinde von St. Pölten hat St. Georgen keinen eigenen Gemeinderat, die Bürgermeister vor 1972 finden sich in der Liste der Bürgermeister von St. Pölten.
Siehe auch: St. Pölten: Politik
Öffentliche Einrichtungen
In St. Georgen befinden sich eine Haupt-, Volks- und Sonderschule sowie 3 Kindergärten.
Der Samariterbund St. Georgen übernimmt die rettungsdienstliche Versorgung.
Einzelnachweise
Stadteile von St. PöltenHarland | Ochsenburg | Pottenbrunn | Radlberg | Ratzersdorf | Spratzern | St. Georgen am Steinfelde | St. Pölten | Stattersdorf | Viehofen | Wagram
Wikimedia Foundation.