Prinz-Rupprecht-Turm

Prinz-Rupprecht-Turm

Der Prinz-Rupprecht-Turm steht am Westrand des Fichtelgebirges auf dem 610 Meter hohen Wolfenberg, zwischen den Dörfern Gothendorf und Köslar, beide sind Ortsteile von Bad Berneck im Landkreis Bayreuth. Wanderer erreichen den Turm auf dem Main-Wanderweg von Bad Berneck aus in etwa fünf Kilometer Entfernung. Auch wenn man vom Turm aus wegen des hohen Baumbestandes nicht mehr die Aussicht genießen kann, wie sie früher bestand, lohnt sich eine Wanderung dorthin dennoch. Nur wenige Meter vom Turm entfernt hat der Wanderer schöne Ausblicke in das Fichtelgebirgsvorland, zum Ochsenkopf- und Schneebergmassiv und zum Frankenwald.

Turmgeschichte

Im Jahr 1901 wurde der Aussichtsturm durch den Verschönerungsverein (Bad) Berneck auf dem 610 Meter hohen Wolfenberg erbaut. Der ursprünglich kahle Hügel gewährleistete damals einen Weitblick in alle Himmelsrichtungen. Bei schönem Wetter konnte man die Plassenburg bei Kulmbach, die Veste Coburg sowie die Festung Rosenberg bei Kronach sehen. Der Turm hat eine Grundfläche von 24 Quadratmeter, eine Gesamthöhe von 14 Meter, wobei die Aussichtsplattform in 10 Metern Höhe liegt. Weitere Baudaten: Natursteinsockel, Holzbalkenkonstruktion, zwei Zwischenpodeste, umlaufende Treppen und Bretterverkleidung aus Lärchenholz. Der Turm wurde auf einem kleinen Grundstück, für das der damalige Besitzer Johann W. Küfner aus Gothendorf dem Verschönerungsverein Berneck das unentgeltliche und zeitgleich unbegrenzte Erbbaurecht einräumte, errichtet. Seinen Namen erhielt der Turm zu Ehren des Thronfolgers der Wittelsbacher Prinz Rupprecht (1869–1955).

1927 ging der Turm und das Erbbaurecht vom Verschönerungsverein in das Eigentum des Fichtelgebirgsvereines über. Die Übergabe des Turmes erfolgte kostenlos, wurde aber mit der Auflage verknüpft „… den Turm stets in gutem Zustande zu erhalten und dafür Sorge zu tragen, dass er stets jedermann und zu jeder Zeit zugänglich ist“. Die Betreuung des Turmes wurde der Fichtelgebirgsvereins-Ortsgruppe Bad Berneck übertragen. Viele größere und kleinere Ausbesserungsarbeiten waren in der Folgezeit notwendig, die insbesondere in den Nachkriegsjahren recht schwierig waren. 1982 war eine umfangreiche Sanierung erforderlich, bei der neben verschiedenen Arbeiten an der Balkenkonstruktion vor allem das Dach und die Geschosssimse mit Blech gedeckt wurden.

1999 wurden erhebliche Schäden an den Ecksäulen festgestellt. Die Ortsgruppe beschloss die Behebung und erneuerte Anfang 2000 mit großem Aufwand drei Ecksäulen, verschiedene Verstrebungen und die Außenverschalung. Gesamtkosten inklusive Eigenleistungen rund 45.000 DM.

Literatur

  • Vereinszeitschrift des Fichtelgebirgsvereins „Der Siebenstern“ 1927, S. 97.
  • Bruno Stöhr: Geschichte des Prinz-Rupprecht-Turmes. In: Der Siebenstern. 1983, S. 108.
  • Herrmann Dietmar: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof 2000, ISBN 3-929364-18-2.

Weblinks

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