Wonnentaler Antiphonar

Wonnentaler Antiphonar

Das Wonnentaler Antiphonar ist eine wichtige spätmittelalterliche Handschrift ursprünglich aus dem Kloster Wonnental.

Ein Antiphonarium cisterciense ist das aus der Bibliothek des Villinger Georgsklosters stammende, sich heute in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe befindende Wonnentaler Antiphonar, das auf die 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert wird. Die Handschrift wurde irgendwo im Breisgau wahrscheinlich für den Zisterzienserinnenkonvent Wonnental geschrieben. Das Chorgesangbuch stammt damit aus der wirtschaftlich und geistig-religiös so erfolgreichen Blütezeit des Klosters Wonnental. Das Antiphonar führt die für die kirchliche Liturgie so wichtigen, lateinischen Wechselgesänge des Chorgebetes auf, wobei die zeitliche Anordnung der Gesänge sich nach der Liturgie des Kirchenjahres richtet. Auf 260 Pergamentblättern enthält die Handschrift zahlreiche ornamentale Initialen sowie figürliche Anfangsbuchstaben und Randillustrationen. Zierbuchstaben und Miniaturen zeigen sich besonders eindrucksvoll auf der Handschriftenseite, die dem Fest der heiligen Agnes (am 21. Januar) gewidmet ist. Die dort dargestellten Figuren zeigen in der Manier der Skulpturen der Turmvorhalle und des Westportals des Freiburger Münsters Agnes und Christus im Gespräch bzw. gemeinsam und umschlungen auf dem himmlischen Thron. Die Innigkeit zwischen Christus und der Heiligen wird dabei durch die intensive Farbgebung der Szenen noch gesteigert.

Literatur

  • Badische Landesbibliothek Karlsruhe: Codex St. Georgen Nr. 5
  • Buhlmann, M., Die mittelalterlichen Handschriften des Villinger Klosters St. Georgen (= Vertex Alemanniae, Heft 27), St. Georgen 2007, S.23f

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