- Wunderwelten
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Wunderwelten ist ein Zukunftsroman des deutschen Schriftstellers Friedrich Wilhelm Mader (1866–1947).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt und Hintergrund
Lord Flitmore und seine Gattin Mietje unternehmen mit vier weiteren Personen sowie zwei Affen eine abenteuerliche Reise zu den Planeten und werden durch einen Kometen in ein fernes Sonnensystem gezogen.
In dem Roman Wunderwelten wird der Weltraumflug mittels einer Technik der Antischwerkraftenergie erreicht. Nicht nur in unserem Sonnensystem werden Planeten besucht, es geht auch zum benachbarten Sonnensystem Alpha Centauri. Auf dem Planeten Mars und in der Fixsternwelt auf einem Planeten von Alpha Centauri begegnen dem Menschen fremde intelligente Wesen, aber diese Begegnungen verlaufen friedlich, nie kämpferisch-kriegerisch. Friedrich Wilhelm Mader versucht dem Leser Respekt und Achtung gegenüber der Natur zu vermitteln und zeigt hilfsbereiten und freundlichen Umgang der Menschen untereinander. Es ist ein Roman mit vielen Abenteuern, Forschungen und Erlebnissen im Weltraum, auf fremden Planeten (Wandelsternen), Kometen und Sternenwelten (Fixsternen). Das Gerüst und die Basis des Romans ist die Technik und die Wissenschaft, besonders die Astronomie, des späten 19. sowie des frühen 20. Jahrhunderts. Dieser Roman soll gleichzeitig neben der Unterhaltung dem Leser wissenschaftlich-technische Kenntnisse vermitteln. Es ist eine Fiktion aus dieser Zeit, wie andere Welten aussehen könnten.
Stil, Aufbau und Sprache
Der Roman ist in einem einfachen und gut verständlichen Deutsch geschrieben. Teilweise wirken die Gespräche etwas altmodisch. Die Handlung ist einfach, nie chaotisch oder wirr, alles ist gut nachvollziehbar, die Kapiteleinteilung ist sehr gut gelungen, nicht zu kurz und nicht zu lang und immer sinnvoll. Die Gespräche in der Handlung, wenn es um religiöse Fragen geht, haben immer eine positive Haltung zu Gott. Die technischen Beschreibungen, die in die Geschichte eingeflochten werden, sind nicht so detailliert wie zum Beispiel bei Jules Verne, und daher ist der Roman unkompliziert zu lesen. Gut ist auch das Personenverzeichnis mit allen Personen, die im Buch vorkommen.
Bedeutung
Wunderwelten ist einer der ersten klassischen Zukunftsromane von einem Deutschen mit dem Schwerpunkt Raumfahrt. Besonders interessant ist, dass die Handlung auch außerhalb unseres Sonnensystems angesiedelt ist. Eine Handlung außerhalb unserer Planetensystems, in einer fernen Galaxie, gab es bis zu diesem Zeitpunkt in deutscher Sprache noch nicht. Dies ist ein Novum.
Auflagen, Illustrationen, Einband und Änderungen
Veröffentlicht wurde der Roman 1911 erstmals bei dem Verlag für Volkskunst / Rich. Keutel / Stuttgart. Ab der zweiten Auflage erschien der Roman bei dem Verlag Union Deutscher Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig. Ab der Auflage zwei, die 1921 erschien ist, korrigierte Friedrich Wilhelm Mader den Inhalt an einigen Stellen. In der neuen Version des Romans sind einige Irrtümer, die besonders Sachverständigen und Wissenschaftlern aufgefallen waren, abgeändert worden. Hypothesen und Fiktionen die weiterhin in der Geschichte vorkommen, die noch nicht erforscht werden konnten, bilden, wie in der ersten Version, das Rückgrat des Buches. Dreizehn Auflagen sind bekannt (eventuell gibt es noch mehr Auflagen), die in der Union Deutscher Verlagsgesellschaft erschienen sind. 1987 veröffentlichte der Heyne-Verlag den Roman als Taschenbuch und verwendete die Fassung von 1911. Die Illustrationen der ersten Auflage sind von W. Egel, es sind einfach gehaltene schwarz-weiß Zeichnungen, einige sind leicht gelblich an einigen Stellen, um Bereiche etwas hervorzuheben. Ab der zweiten Auflage sind farbige aufwendigere Bilder (8 Tondruckbilder) zur Illustration verwendet worden. Der Einband der ersten Auflage ist einfach grün gehalten mit nur dem Titel des Buches, ab der zweiten Auflage hat der Einband ein farbiges Titelbild und neben dem Buchtitel ist auch der Autor genannt.
Parallelen zu Jules Vernes Romanen
Es wird vermutet, dass Mader von Romanen Jules Verne beeinflusst wurde. Besonders kann man dies in seinem Roman Wunderwelten erkennen, in dem sich in einigen Bereichen Ähnlichkeiten zu Vernes Roman Hector Servadac (1877 veröffentlicht) finden lassen. So zum Beispiel die Idee, dass ein Komet Menschen in den Weltraum reißt und dass die Reise durch unser Sonnensystem geht. Dies sind die frappierendsten Ähnlichkeiten. Der Roman von Friedrich Wilhelm Mader ist von der Handlung und vom Aufbau komplett anders als der Roman Hector Servadac, man kann höchstens von der Beeinflussung in einigen Details sprechen.
Ausgaben
- Friedrich Wilhelm Mader: Wunderwelten. Wie Lord Flitmore eine seltsame Reise zu den Planeten unternimmt und durch einen Kometen in die Fixsternwelt entführt wird. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1911.
- Friedrich Wilhelm Mader: Wunderwelten. ein klassischer Science-Fiction-Roman. Heyne, München 1987, ISBN 3-453-31374-7 (Nachdr. d. Ausg. Stuttgart 1911).
Kategorien:- Literarisches Werk
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