Yanacocha

Yanacocha
Bild 1: Goldmine „Yanacocha“ bei Cajamarca (Peru)

Yanacocha (Nord-Quechua [Quasamarka / Inkawasi]: yana = schwarz; dunkel -- qotr'a / quĉa = See; Lagune)[1] ist eine Goldmine im peruanischen Departement Cajamarca, die größte des amerikanischen Doppelkontinents und eine der größten und profitabelsten weltweit.

Der 251 km² große Tagebau (Bild 1) befindet sich etwa 18 km nördlich der Stadt Cajamarca, in Höhen zwischen etwa 3500 m und rund 4100 m gelegen und wird von der Pazifik-Atlantik-Wasserscheide durchquert.

Die International Finance Corporation (IFC) der Weltbank gewährte Darlehen im Gesamtwert von 150 Millionen US-Dollar für Entwicklung und hat einen fünfprozentigen Anteil an Yanacocha, welches von der Newmont Mining Corporation betrieben wird, einer in Denver, USA ansässigen Firma, dem größten Goldbergbaukonzern der Welt. Hauptanteilseigner von Yanacocha sind Newmont sowie Buenaventura, ein peruanisches Unternehmen.

Inhaltsverzeichnis

Goldextraktions-Prozess

Bild 2: Sammelbecken für goldhaltiges Wasser vor einer Halde mit mehreren aufgeschichteten Lagen von Gestein; links: ältere Halde vor der Renaturierung

Das goldhaltige Gestein wird abgebaggert und auf wasserdichten, hangabwärts liegenden Folien wieder aufgeschichtet. Aus den entstandenen, locker aufgeschichtete Halden wird durch Tropfenberieselung mit natriumcyanid-haltigem Wasser (Cyanidkonzentration 50ppm) das Gold ausgelaugt. Die am Folienrand aufgefangene goldhaltige Flüssigkeit wird über Kanäle und Rohre großen Sammelbecken (Bild 2) zugeführt. Von hier gelangt sie in Werksanlagen, in welchen auf chemische Weise (Merrill-Crowe-Process) das Gold und andere Metalle wie Silber, Quecksilber, Blei,... ausgefällt werden. Nach Trennung der Metalle wird das Gold schließlich zum Abtransport und zur weiteren Verarbeitung in Barren gegossen. Der durchschnittliche Goldgehalt beträgt 0,9g pro Tonne Gestein. Die Kosten der Goldgewinnung betrugen 2005 etwa zwischen 120 und 150 US$ pro Feinunze (=31,1g), je nach Mine und Goldgehalt. Der erste Goldbarren wurde im August 1993 gegossen; 2005 wurden über 100 Tonnen Gold erzeugt, 3,3 Millionen Feinunzen. Der Beitrag zum gesamten peruanischen Bruttosozialprodukt betrug 2005 1,17%.[2]

2006 wurde die Produktion vom Spitzenwert 3,33 Millionen auf 2,61 Millionen Feinunzen zurückgefahren. 2007 wurden nur noch 1,55 Millionen erzeugt. Ob dabei nur wirtschaftspolitische Überlegungen der Newmont Mining Company oder auch die Umweltproblematik und die zunehmenden sozialen Spannungen eine Rolle spielten, ist schwer abzuschätzen.[3]

Laut einer Absichtserklärung des Exekutivpräsidenten des Unternehmens Buenaventura, Sr. Roque Benavides, wird für das Jahr 2010 eine Produktion von 1,5 Millionen Feinunzen angestrebt.[4]

Umweltproblematik

Bild 3: Erste Maßnahmen zur Renaturierung wurden unternommen (2005).

Die Mine wurde schon von Beginn an wegen der durch sie verursachten Umweltbelastungen kritisiert. Die Kritiken verstärkten sich im Zusammenhang mit der geplanten Ausweitung des Tagebaus auf den Berg Quilish, welche das einst klare Wasser des Porcón-Flusses und somit auch die Wasserversorgung der Stadt Cajamarca unbrauchbar machen würde. Darüber hinaus gefährdet der Goldbergbau eine der letzten traditionellen indigenen, quechuasprachigen Gemeinden des Hochlands von Cajamarca, Porcón.

Nach heftigen Protestdemonstrationen im Jahre 2004 erklärte Newmont, dass es vorläufig keine weiteren Erkundungen am Quilish vornehmen werde.

Im Bewusstsein, dass jede Mine, ja selbst der Betrieb des kleinsten Steinbruchs, einen erheblichen Eingriff in die Natur darstellt, bemüht sich der Betreiber, den abgebauten Bereich zu renaturieren. Dies gelingt Yanacocha jedoch nur sehr bedingt. Die Mine Yanacocha liegt genau auf der Wasserscheide vier wichtiger Flüsse mit überregionaler Bedeutung. Immer wieder kommt es zu Wasserverschmutzungen und zu zahlreichem Fischsterben. Die Verschmutzung von Boden und Wasser führen immer wieder zu sozialen Konflikten, vor allem zwischen Kleinbauern und Yanacocha. Nicht selten kommt es dabei zu tödlichen Auseinandersetzungen. Das Unternehmen versucht durch eine aggressive Medienkampagne und eine bewusste Fehlinformation der Lokalbevölkerung im In- und Ausland seinen sehr schlechten Ruf loszuwerden.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Vokabular / Simi Taqe / Simi Taqi / Simikuna / Shimikuna“ Wortschatz, gesammelt von Philip Jacobs; runasimi.xls; http://www.runasimi.de/main-de.htm
  2. Quelle: Information durch Yanacocha und Augenschein bei persönlichem Besuch August 2005
  3. Bericht „Warum fällt die Produktion bei Yanacocha?“ (span.) http://www.cajamarca.de/mine/caeproduccion.pdf
  4. Gestión - El diario de economía y negocios del Perú (Ausgabe vom 5. November 2010)
-6.9747888888889-78.518663888889

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