Der Schraptiger (chin. , ; Wade-Giles: yü) ist ein bereits in der Vor-Qin-Zeit bekanntes traditionelles chinesisches hölzernes Schlag- bzw. Schrapinstrument. In der Klassifikation der "Acht Klänge" (bayin) wird es den Holzinstrumenten zugerechnet.

Seine Form ähnelt einem auf dem Bauch liegenden Tiger, eine dünne Bambusröhre wird gegen den Zahnkamm auf dem Tigerrücken geschrabt und zeigt dadurch das Ende einer Komposition an.[1] Das Instrument wurde in der höfischen Sakralmusik (yǎyuè) eingesetzt. Das Instrument ist auch in der koreanischen Ritualmusik bekannt. In Korea trägt es den Namen 어 (eo).

Inhaltsverzeichnis

Kommentar zum Shangshu

Bereits im Kapitel Yi Ji (益稷 „Yi und Ji“) des Buches der Urkunden (Shangshu) wird der Schraptiger zusammen mit dem Schlagkasten (, zhù erwähnt. Der han-zeitliche Kommentar von Zheng Xuan zu der Textstelle lautet: „Der Schraptiger (yǔ) sieht aus wie ein auf dem Bauch liegender Tiger, sein Rücken ist beschnitzt und zackenförmig wie die Spitze einer Hacke oder eines Schwertes (chú wú), er wird mit einem Gegenstand gekitzelt, so dass er Musik hervorbringt.“ (Übers. R.St.)

Literatur

  • Curt Sachs: Die Musikinstrumente Indiens und Indonesiens. Handbücher der Staatlichen Museen zu Berlin. Berlin: de Gruyter 1923 (2. Aufl.), S. 49
  • Yang Yinliu (Hrsg.): Zhongguo yinyue cidian (Wörterbuch der chinesischen Musik). Peking 1984

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.nhu.edu.tw/~topart/www1/5/ya537.htm

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