- Zahnmuseum
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Das Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde präsentiert Objekte zur Geschichte der Zahnheilkunde und Zahntechnik.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Museums
Das erste Museum für Zahnheilkunde in Oberösterreich geht auf den Zusammenschluss der Interessengemeinschaft für Geschichte der Zahnheilkunde in OÖ 1998 zurück. 1999 wurde die erste Ausstellung, Zahnmedizin im Wandel der Zeit, organisiert. Im Jahr darauf wurde das Museum eröffnet. Es war bis 2002 im AKh Linz untergebracht. 2002 organisierte die Interessengemeinschaft (IG) eine Ausstellung im Linzer Stadtmuseum Nordico. Im gleichen Jahr wandelte sie sich in einen Verein um und begann mit den Umbauten im Alten Rathaus Linz, wohin das Museum im Jahr 2003 übersiedelte.
Die Mitglieder des Vereins kommen aus verschiedenen Bereichen der Zahnmedizin,des Dentalhandels, der Dentalindustrie und Zahntechnik und arbeiten ehrenamtlich.
Exponate
Das Museum ist der Erhaltung und Präsentation alter Apparaturen und Geräte aus der Zahnmedizin und -technik verschrieben. Zwar gehen die ersten Zeugnisse für zahnmedizinische Behandlungen bis in die Zeit um 3000 v. Chr. zurück, doch legt das Zahnmuseum den Schwerpunkt auf die Jahrhunderte ab 1700 n. Chr. bis heute.
Werkzeug und Behandlungsstuhl eines Baders gehören zu den ältesten Exponaten; ebenso ein Zeugnis für die sehr verbreitete Verehrung der heiligen Apollonia, Schutzpatronin der Zahnleidenden. Eine frühe Fußtretbohrmaschine, ein Pumpstuhl, frühe Röntgengeräte etc. geben eine Vorstellung vom Ambiente in Zahnarztpraxen vergangener Zeiten.
In liebevoller Kleinarbeit zusammengetragene Instrumente, Beispiele von heute nicht mehr vorstellbarem Zahnersatz sowie Zahnkronen und Prothesen werden in Vitrinen ausgestellt.
Auch Zahnregulierungsapparaten einst und jetzt ist ein Teil gewidmet.
Geschichtlicher Rückblick
Aus Funden, die heute in archäologischen und anthropologischen Museen der ganzen Welt zu sehen sind, wissen wir, dass eine Spezialisierung auf Zahnbehandlungen bis 3000 vor Christus nachgewiesen werden kann. Ob Ägypter, Phönizier, Sumerer, Mayas und Etrusker überall auf der Welt finden sich Hinweise auf „Zahnspezialisten“. Es wurden verschiedene interessante Methoden entwickelt, Patienten von Schmerzen zu befreien und ihnen, aus kosmetischen, aber auch funktionellen Gründen, Zahnersatz anzufertigen. Um 660 nach Christus wurden die ersten Versuche mit Silberamalgam als Füllungsmaterial unternommen; etwa um 1200 nach Christus gab es die ersten Vollprothesen.
Das Museum für Zahnmedizin soll dem Besucher einen Überblick über die Entwicklung der Zahnmedizin von ca. 1700 bis in die heutige Zeit geben. Die ältesten Exponate, ein Zahnschlüssel und ein sogenannter „Bader - Stuhl“ stammen aus dieser Zeit, Bader - Stuhl deswegen weil zu dieser Zeit die ärztliche Kunst hauptsächlich von den Heilbadern betrieben wurde. Aber auch hier gab es Spezialisten. Sie wurden, nach der einzig damals bekannten Art, einen schmerzenden Zahn zu entfernen, Zahnbrecher genannt.
Unter den zahlreichen Ausstellungsstücken findet sich auch ein Bild der heiligen Apollonia, der Schutzheiligen der Zahnärzte. Sie sollte ihrem Glauben abschwören oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Als sie sich weigerte, wurden ihr die Zähne ausgebrochen und als sie den Märtyrertod in den Flammen des Scheiterhaufens wählte, soll sie ausgerufen haben, dass all jene, die unter Zahnschmerzen leiden und sie um Hilfe bitten, von ihrem Schmerz erlöst werden. In Europa entwickelte sich relativ schnell ein Apollonienkult, wahrscheinlich aufgrund der Allgegenwärtigkeit von Zahnleiden. Dank diesem Kult findet man in fast allen Kirchen und Kathedralen Darstellungen der Heiligen Apollonia, welche oft reichhaltige Aufschlüsse über frühere Dentalpraktiken liefern.
48.30583333333314.286666666667Koordinaten: 48° 18′ 21″ N, 14° 17′ 12″ O
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