- Zeit-Blenden-Kombination
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Lichtwert (LW) oder engl. Exposure Value (EV) bezeichnet in der Fotografie und Photometrie eine Schar von Kombinationen von Blendenzahl und Belichtungszeit, die zueinander äquivalent sind, die also – bei gegebener Motivhelligkeit – gleich viel Licht auf den Film oder Bildsensor gelangen lassen. Die mathematische Definition lautet
wobei "ld" für den Logarithmus zur Basis 2 steht. Die Belichtungszeit wird in Sekunden eingesetzt.
Ein Lichtwert von 0 ist somit definiert als die Belichtung, die zu Blende f/1 und einer Belichtungszeit von 1 s rechnerisch äquivalent ist. Jede Erhöhung des Lichtwertes um eins entspricht einer Halbierung der Belichtung, jede Verringerung um eins einer Verdoppelung. Dabei können Lichtwerte auch negativ werden.
Die Lichtmenge, die auf den Film gelangt, wird neben dem Lichtwert auch noch durch die Motivhelligkeit (Leuchtdichte des Motivs) beeinflusst.
Die Filmempfindlichkeit (oder Sensorempfindlichkeit) bestimmt, welcher Lichtwert zu einer bestimmten Leuchtdichte passt.
LW 2 s 1 s 1/2 s 1/4 s 1/8 s 1/15 s 1/30 s 1/60 s 1/125 s 1/250 s 1/500 s 1/1000 1/2000 f/32 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 f/22 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 f/16 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 f/11 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 f/8 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 f/5,6 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 f/4 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 f/2,8 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 f/2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 f/1,4 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 f/1 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Weiterführende Erläuterung
Der Lichtwert setzt sich zusammen aus dem Blendenleitwert LWk (engl. aperture value, AV – nicht zu verwechseln mit "Blendenwert") und dem Zeitleitwert LWt (engl. time value, TV – nicht zu verwechseln mit "Belichtungszeit"). Der Blendenleitwert ist definiert wie folgt:
LWk = 2 × ld(k) = ld(k2)
wobei ld der logarithmus dualis, also der Logarithmus zur Basis zwei, und k die Blendenzahl ist. Man kann sich das so vorstellen, dass die Werte der Internationalen Blendenskala einfach durchnummeriert werden. Jede Erhöhung des Blendenleitwertes um eins entspricht einer Verkleinerung der Blende um einen vollen Blendenwert. Zwischenwerte sind ebenfalls möglich; so gehört beispielsweise zur Blende f/3,5 der Blendenleitwert LWk 3,6.
Blende f/0,7 f/1 f/1,4 f/2 f/2,8 f/4 f/5,6 f/8 f/11 f/16 f/22 f/32 f/45 f/64 f/90 LWk -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Der Zeitleitwert ist entsprechend definiert:
LWt = –ld(t) = ld(1/t)
wobei t die Belichtungszeit in Sekunden ist. Jede Erhöhung des Zeitleitwertes um eins entspricht einer Halbierung der Belichtungszeit. Zwischenwerte sind ebenfalls möglich; so gehört beispielsweise zur Belichtungszeit 1/90 s der Zeitleitwert LWt 6,5.
Zeit 2 s 1 s 1/2 s 1/4 s 1/8 s 1/15 s 1/30 s 1/60 s 1/125 s 1/250 s 1/500 s 1/1000 s 1/2000 s 1/4000 s 1/8000 s LWt -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Die Summe der beiden Leitwerte ergibt den Lichtwert der entsprechenden Zeit-Blenden-Kombination.
LW = LWk + LWt (oder in englischsprachiger Notation: EV = AV + TV)
Lichtwert und Helligkeit
Die Motivhelligkeit, der Lichtwert und die Filmempfindlichkeit stehen miteinander in Beziehung. Wenn zwei gegeben sind, kann man daraus den dritten Wert berechnen.
Beispiel: "LW 12" bezeichnet keine bestimmte Helligkeit, "LW 12 bei ISO 100/21°" hingegen schon. Wenn bei einer Filmempfindlichkeit von ISO 100/21° eine Aufnahme mit LW 12 (zum Beispiel f/8, 1/60 s) zur korrekten Belichtung des Filmes führen würde, so müsste dasselbe Motiv bei derselben Helligkeit bei einer Filmempfindlichkeit von ISO 400/27° mit LW 14 aufgenommen werden.
Eine Verdoppelung der Filmempfindlichkeit (z.B. von ISO 100 auf ISO 200) entspricht der Erhöhung um eine Lichtwertstufe. Ausgangspunkt ist dabei immer ISO 100
ISO 6 12 25 50 100 200 400 800 1600 3200 6400 12.800 25.600 ΔLW -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Siehe auch
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