- Zervan
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Zurvan ist in der zurvanistischen Sonderform des Zoroastrismus die als Schöpfergott hypostasierte Zeit und Ewigkeit, wo er als Vater des Ahura Mazda und seines Widersachers Angra Mainyu galt.
Der Name entspricht dem mittelpersischen zurwān (Zeit) und leitet sich vom avestischen zruvā (Stamm zruvan-) (Zeit) ab. Aufgrund von Inschriften mit den Konsonanten zrw wird vermutet, dass Zurvan auch bei den Sogden als Hochgott verehrt wurde.
Im 3. Jahrhundert wurde der Name ebenfalls von den Manichäern verwendet, bei denen Zurvan aber nur als mittelpersischer Name des Abbā dəRabbūṯā (aramäisch „Vater des Lichts“) fungierte.
Dargestellt wurde Zurvan als Mann mit Löwenkopf und Flügeln (manchmal auch als bärtiger Mann), um dessen Füße sich eine Schlange windet. Bildliche Darstellungen mit diesen Attributen sind aus der griechisch-römischen Antike überliefert (hauptsächlich Funde aus Mithrasheiligtümern). Es ist aber unklar, ob es sich um Darstellungen Zurvans (eine These, die im späten 19. Jahrhundert von Franz Cumont vertreten wurde) oder des mit ihm synkretistisch vermengten Aion handelt.
Literatur
- Robert C. Zaehner: Zurvan : a Zoroastrian dilemma. Clarendon Press, Oxford 1955
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