Zietenhusaren

Zietenhusaren

Das Husaren-Regiment „von Zieten“, genannt Zieten-Husaren, war ein Husarenregiment der Preußischen Armee. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war es der 6. Division in Brandenburg unterstellt. Es folgte der Tradition des altpreußischen Leibhusaren-Regiments des Generals von Zieten (H 2).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der erste Chef des Regiments Hans Joachim von Zieten in der Offiziersuniform H 2 ca. 1775. Nach einem Kupferstich von Chodowiecki

Am 30. September 1730 wurde der Verband vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. als Berliner Husaren-Korps errichtet. 1736 wurde die Einheit in Leib-Korps-Husaren und Leib-Husaren-Regiment umbenannt (H 2).[1] Nach der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt wurde das Regiment beim Corps Blücher vernichtet und galt als erloschen, obwohl sich 6 Eskadrons nach Ostpreußen flüchten konnten. Im Rahmen der Reformen innerhalb der preußischen Armee wurde das Husarenregiment Nr. 3 neu errichtet und nahm an den Koalitionskriegen teil, aber erst 1861 wurde nach langen Bemühungen die Nachfolge-„Tradition“ des altpreußischen Husarenregiments H 2 anerkannt.[2]

1818 wurde das Regiment Nr. 3 nach Gladbach, 1820 nach Düsseldorf bzw. Düben verlegt. 1848 kämpften die Husaren im Schleswig-Holsteinischem Krieg und 1849 in Baden. Nach der endgültigen Verlegung nach Rathenow (1851) kämpfte der Verband in den Kriegen gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/1871).

Die Auflösung des Regimentes erfolgte am 30. Mai 1919. Die Nachfolgeregimenter in Rathenow hatten sogenannte Traditionsschwadronen, welche noch bis in die 1940er Jahre die Traditionen weiterführten, indem sie an den Reitergeist Zietens und seiner Husaren erinnerten und an entsprechenden Feier- oder Gedenktagen in den Uniformen der Husaren auftraten.

Die Namen des Regimentes, von der Stiftung bis zur Auflösung

  • 1730 - 1736 Berlinsches Husaren - Korps
  • 1736 - 1741 Leib - Korps - Husaren
  • 1741 - 1806 Leib-Husaren-Regiment mit jeweils dem Namen des Chefs (H 2):
    • 1741-1786 Zieten'sche Husaren
    • 1786-1794 von Eben Husaren
    • 1794-1805 von Göcking Husaren
    • 1805-1806 von Rudorff Husaren
  • 1806 - 1808 Husaren-Brigade (Regiment) von Rudorff
  • 1808           1. Brandenburgisches Husaren-Regiment
  • 1809 - 1816 Brandenburgisches Husaren-Regiment
  • 1816 - 1823 3. Husaren-Regiment (Brandenburgisches)
  • 1823 - 1860 3. Husaren-Regiment
  • 1860 - 1861 Brandenburgisches Husaren-Regiment Nr. 3
  • 1861 - 1889 Brandenburgisches Husaren-Regiment (Zietensche Husaren) Nr. 3
  • 1889 - 1919 Husaren-Regiment von Zieten (Brandenburgisches) Nr. 3

Die Chefs des Regimentes

Leibhusarenregiement

Die Kommandeure des Regimentes

  • 1730 - 1736 von Beneckendorff
  • 1736 - 1741 von Wurmb
  • 1741 - 1756 von Zieten
  • 1756 - 1758 von Seelen
  • 1758 - 1760 von Zettmar
  • 1760 - 1761 von Hundt
  • 1761 - 1763 von Rohr
  • 1763 - 1775 von Prittwitz
  • 1775 - 1779 von Probst
  • 1779 - 1783 von Eben und Brunnen
  • 1783 - 1791 von Wolffrath
  • 1791 - 1792 von Berge
  • 1792 - 1793 von Lentz
  • 1793 - 1794 von l' Estocq
  • 1794 - 1805 von Löweneck
  • 1805 - 1806 von Rudorff
  • 1806 - 1807 von Löben
  • 1807 - 1811 von Corswandt
  • 1811 - 1813 von Hobe
  • 1813 - 1815 von Sohr
  • 1815 - 1832 von Klinkowström
  • 1832 - 1841 von der Horst
  • 1841 - 1843 von Dobeneck
  • 1843 - 1848 von der Golz
  • 1848 - 1853 Prinz Solms-Braunfels
  • 1853 - 1854 von Griesheim
  • 1854 - 1858 von Pfuhlstein
  • 1858 - 1864 Graf von der Gröben
  • 1864 - 1867 von Kalkreuth
  • 1867 - 1870 von Zieten
  • 1871 - 1875 von Rauch
  • 1875 - 1883 General von Rosenberg
  • 1883 - 1885 von Alvensleben
  • 1885 - 1890 von Podbielski
  • 1890 - 1892 von Griesheim
  • 1892 - 1897 von Vollard-Bockelheim
  • 1897 - 1901 von Schmidt
  • 1901 - 1905 Oberst von Keszycki
  • 1905 - 1911 Oberst von Wrochem-Gellhorn
  • 1911 - 21. September 1914 Oberst von Baumbach
  • 21. September 1914 - 16. November 1914 Major von Velthelm
  • 16. November 1914 - 11. Dezember 1914 Rittmeister von Brüning
  • 12. Dezember 1914 - 13. Januar 1915 Oberstleutnant von Puttkammer
  • 14. Januar 1915 - 3. Januar 1918 Oberstleutnant von Jagow
  • 4. Januar 1918 - 2. August 1918 Oberstleutnant von Kayser
  • 3. August 1918 - 17. Februar 1919 Major Freiherr Schilling von Canstatt
  • 18. Februar 1919 - 31. Juli 1919 Oberstleutnant von Kayser

Einzelnachweise

  1. erst 1805 erhielt das Regiment die offiziell eine Nummerierung.
  2. vgl. Bleckwenn 1984: Bd. 3: 155.

Literatur

  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen 1753-1786; 4 Bände; Dortmund 1984; Band III: Berittene Truppen; ISBN 3-88379-444-9.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Husaren-Regiment „von Zieten“ (Brandenburgisches) Nr. 3 — Zieten Husaren im Jahr 1775. Zeichnung von Richard Knötel. Das Husaren Regiment „von Zieten“, genannt Zieten Husaren, war ein Husarenregiment der Preußischen Armee. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war es der 6. Division in Brandenburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Otto (Bildhauer) — Wilhelm Otto (* 15. Mai 1871 in Harzgerode; † 1943 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, Bronzegießer und Hochschullehrer in Berlin. Wilhelm Otto ist auch der Vater von Karl Otto, dem Architekten und späteren Direktor der damaligen Hochschule… …   Deutsch Wikipedia

  • Altpreußisches Husarenregiment H 2 — Das Husaren Regiment „von Zieten“, genannt Zieten Husaren, war ein Husarenregiment der Preußischen Armee. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war es der 6. Division in Brandenburg unterstellt. Es folgte der Tradition des altpreußischen Leibhusaren… …   Deutsch Wikipedia

  • General von Ziethen — Hans Joachim von Zieten in der Revuegala des Husarenregiments H 2 Hans Joachim von Zieten, seltener auch Ziethen, genannt Zieten aus dem Busch, (* 14. Mai 1699 in Wustrau bei Neuruppin; † 26. Januar 1786 in Berlin) war e …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Joachim von Ziethen — Hans Joachim von Zieten in der Revuegala des Husarenregiments H 2 Hans Joachim von Zieten, seltener auch Ziethen, genannt Zieten aus dem Busch, (* 14. Mai 1699 in Wustrau bei Neuruppin; † 26. Januar 1786 in Berlin) war e …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Joachim von Zieten — Hans Joachim von Zieten, seltener auch Ziethen, genannt Zieten aus dem Busch, (* 14. Mai 1699 in Wustrau; † 26. Januar 1786 in Berlin) war einer der berühmtesten Reitergeneräle der preußischen Geschichte und ein enger Vertrauter König …   Deutsch Wikipedia

  • Husaren-Regiment von Zieten — Das Husaren Regiment „von Zieten“, genannt Zieten Husaren, war ein Husarenregiment der Preußischen Armee. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war es der 6. Division in Brandenburg unterstellt. Es folgte der Tradition des altpreußischen Leibhusaren… …   Deutsch Wikipedia

  • Husaren-Regiment von Zieten (Brandenburgisches) Nr. 3 — Das Husaren Regiment „von Zieten“, genannt Zieten Husaren, war ein Husarenregiment der Preußischen Armee. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war es der 6. Division in Brandenburg unterstellt. Es folgte der Tradition des altpreußischen Leibhusaren… …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Oskar Höcker — (* 17. Dezember 1865 in Meiningen; † 6. Mai 1944 in Rastatt) war ein deutscher Redakteur und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk (Auswahl) 3 Weblink …   Deutsch Wikipedia

  • Rathenow — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”