Husaren-Regiment „von Zieten“ (Brandenburgisches) Nr. 3

Husaren-Regimentvon Zieten“ (Brandenburgisches) Nr. 3
Zieten-Husaren im Jahr 1775. Zeichnung von Richard Knötel.

Das Husaren-Regimentvon Zieten, genannt Zieten-Husaren, war ein Husarenregiment der Preußischen Armee. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war es der 6. Division in Brandenburg unterstellt. Es folgte der Tradition des altpreußischen Leibhusaren-Regiments des Generals von Zieten (H 2).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der erste Chef des Regiments Hans Joachim von Zieten in der Offiziersuniform H 2 ca. 1775. Nach einem Kupferstich von Chodowiecki.

Am 30. September 1730 wurde der Verband vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. als Berliner Husaren-Korps errichtet. 1736 wurde die Einheit in Leib-Korps-Husaren und Leib-Husaren-Regiment umbenannt (H 2).[1] Nach der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt wurde das Regiment beim Corps Blücher vernichtet und galt als erloschen, obwohl sich 6 Eskadrons nach Ostpreußen flüchten konnten. Im Rahmen der Reformen innerhalb der preußischen Armee wurde das Husarenregiment Nr3 neu errichtet und nahm an den Koalitionskriegen teil. Erst 1861 wurde nach langen Bemühungen die Nachfolge-Tradition des altpreußischen Husarenregiments H 2 anerkannt.[2]

1818 wurde das Regiment Nr. 3 nach Gladbach, 1820 erst nach Düsseldorf, dann nach Düben verlegt. 1848 kämpften die Husaren im Schleswig-Holsteinischem Krieg und 1849 in Baden. Nach der endgültigen Verlegung nach Rathenow (1851) wurde der Verband in den Kriegen gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/1871) eingesetzt. Auch im Ersten Weltkrieg waren Husaren aus dem Rathenower Regiment im Einsatz und einige mussten auch ihr Leben lassen.

Die Auflösung des Regimentes erfolgte am 30. Mai 1919.

Die Tradition führte in der Reichswehr die 2. Eskadron des 3. (Preußisches) Reiter-Regiments in Rathenow fort. Nach dem Übergang in die Wehrmacht wurde die Tradition noch bis in die 1940er-Jahre weiterführten, indem sie an den Reitergeist Zietens und seiner Husaren erinnerten und an entsprechenden Feier- oder Gedenktagen in den Uniformen der Husaren auftraten. Nach Auflösung des Regiments hatte die Stadt Rathenow ein Denkmal für die Zieten-Husaren von dem Bildhauer Wilhelm Otto anfertigen lassen.[3]

Die Namen des Regimentes, von der Stiftung bis zur Auflösung

  • 17301736 Berlinsches Husaren-Korps
  • 17361741 Leib-Korps-Husaren
  • 17411806 Leib-Husaren-Regiment mit jeweils dem Namen des Chefs (H 2)
    • 17411786 'Zieten'sche Husaren'
    • 17861794 'von Eben Husaren'
    • 17941805 'von Göcking Husaren'
    • 18051806 'von Rudorff Husaren'
  • 18061808 Husaren-Brigade (Regiment) von Rudorff
  • 1808000001. Brandenburgisches Husaren-Regiment
  • 18091816 Brandenburgisches Husaren-Regiment
  • 18161823 3. Husaren-Regiment (Brandenburgisches)
  • 18231860 3. Husaren-Regiment
  • 18601861 Brandenburgisches Husaren-Regiment Nr. 3
  • 18611889 Brandenburgisches Husaren-Regiment
    (Zietensche Husaren) Nr. 3
  • 18891919 Husaren-Regiment von Zieten
    (Brandenburgisches) Nr. 3

Die Chefs des Regimentes

Leibhusarenregiment

Die Kommandeure des Regimentes

  • 17301736 von Beneckendorff
  • 17361741 von Wurmb
  • 17411756 von Zieten
  • 17561758 von Seelen
  • 17581760 von Zettmar
  • 17601761 von Hundt
  • 17611763 von Rohr
  • 17631775 Joachim Bernhard von Prittwitz
  • 17751779 von Probst
  • 17791783 Karl Adolf August von Eben und Brunnen
  • 17831791 von Wolffrath
  • 17911792 von Berge
  • 17921793 von Lentz
  • 17931794 von l' Estocq
  • 17941805 von Löweneck
  • 18051806 von Rudorff
  • 18061807 von Löben
  • 18071811 von Corswandt
  • 18111813 von Hobe
  • 18131815 von Sohr
  • 18151832 von Klinkowström
  • 18321841 von der Horst
  • 18411843 von Dobeneck
  • 18431848 von der Golz
  • 18481853 Prinz Solms-Braunfels
  • 18531854 von Griesheim
  • 18541858 von Pfuhlstein
  • 18581864 Graf von der Gröben
  • 18641867 von Kalkreuth
  • 18671870 von Zieten
  • 18711875 von Rauch
  • 18751883 General von Rosenberg
  • 18831885 von Alvensleben
  • 18851890 Victor von Podbielski
  • 18901892 von Griesheim
  • 18921897 von Vollard-Bockelheim
  • 18971901 von Schmidt
  • 19011905 Oberst von Keszycki
  • 19051911 Oberst von Wrochem-Gellhorn
  • 191121. September 1914 Oberst von Baumbach
  • 21. Sept.–16. Nov. 1914 Major von Velthelm
  • 16. Nov.–11. Dez. 1914 Rittmeister Ernst Rüdiger von Brüning
  • 12. Dez. 191413. Jan. 1915 Oberstleutnant von Puttkammer
  • 15. Jan. 191514. Jan. 1918 Major/Oberstleutnant Walther von Jagow
  • 15. Jan.–2. Aug. 1918 Oberstleutnant von Kayser
  • 3. Aug. 191817. Dez. 1918 Major Freiherr Schilling von Canstatt
  • 18. Dez. 1918-30. Apr. 1919 Oberst Walther von Jagow
  • 1. Mai31. Jul. 1919 Oberstleutnant von Kayser

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. erst 1805 erhielt das Regiment die offizielle Nummerierung.
  2. vgl. Bleckwenn 1984: Bd. 3: 155.
  3. private Homepage mit Darstellungen zu den Zietenhusaren; abgerufen am 15. Mai 2010

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