- Zinscap
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Zinscaps und Zinsfloors sind Zinsderivate. Sie bieten bei variabler Verzinsung eine Zinsober- beziehungsweise eine Zinsuntergrenze.
Sie beziehen sich normalerweise auf liquide Geldmarktsätze wie den Libor oder den Euribor. Dabei wird die oft mehrjährige Laufzeit des Caps oder des Floors in Zinsanpassungsperioden unterteilt, die gewöhnlich drei bis zwölf Monate lang sind. Überschreitet der entsprechende Geldmarktsatz zu Beginn der Zinsanpassungsperiode die so genannte Caprate, so zahlt der Cap am Ende der Periode die Differenz zwischen Geldmarktsatz und Caprate. Umgekehrt zahlt ein Floor am Ende der Anpassungsperiode die Differenz zwischen Floorrate und Geldmarktsatz.
Wurden zum Beispiel Zinscaps für den Gegenwert von 100.000 Schweizer Franken mit einem Höchstzinssatz von 3,5 % pro Jahr gekauft und erreicht der zugrunde gelegte Zinssatz in der Währung Schweizer Franken 4 % pro Jahr, so wird die Differenz von 0,5 % des Gegenwerts von 100.000 (500 Franken) pro Jahr gutgeschrieben.
Mit Hilfe von Caps können die Zinsen für eine variabel verzinsliche Anleihe bis zu einem Höchstbetrag fixiert werden. Wird der Höchstbetrag des Zinssatzes überschritten, erfolgt durch den Cap eine Auszahlung in Höhe der Differenz zwischen dem tatsächlichen Zinssatz und der Obergrenze. Ähnlich kann auch der Fixed Receiver eines Zinsswaps seine Zahlungen nach oben begrenzen.
Siehe auch: Cap-Darlehen
Literatur
John Hull, Optionen, Futures und andere Derivate, 2006, Pearson Studium, Seite 740 folgende.
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