Zippalanda

Zippalanda

Zippalanda (Ziplanda) war eine hethitische Stadt in Zentralanatolien. Ihre Lage ist umstritten. Maciej Popko will sie Alaca Höyük gleichsetzen, Ronald L. Gorny bevorzugt Kuşakli Höyük in der Provinz Sivas und seit neuestem Çadir Höyük im Tal des Kanak Su. In Zippalanda wurde eine Trias mit einem Wettergott, der "Sonnengöttin der Erde" und ihren Sohn verehrt. Sowohl der Wettergott als auch die Sonnengöttin hatten Tempel in Zippalanda. Im Gebet des Muwattalli (KUB VI 45146) wird der Berggott Daḫa unter den Göttern von Zippalanda erwähnt. Der Wettergott von Zippalanda ist der Sohn des Wettergottes des Himmels und der Sonnengöttin von Arinna.

Keilschrifturkunden aus Boğazköy erwähnen die Tazzili-Priester von Zippalanda (KBo 16.49 obv. i 13). Sie waren scheinbar im Kult des Gottes Taḫa am Berg Daha (Kalehisar/Karahisar?) tätig. Die Städte Sanaḫḫuitta, Tapikka (Maşat Höyük), Taptiga, Takašta, Katapa, Karahna und Hattuša waren für die Versorgung des Gottes Taḫa bzw. seiner Priester und seines Tempels zuständig.

In Hattuša gab es ein Zippalanda-Tor. Während des Herbstfestes (nuntariyaşaš) zog der hethitische König nach seiner Rückkehr aus Annita durch das Zippalanda-Tor nach Harranašša und dann weiter nach Zippalanda, wo er den 13. Tag des Monats verbrachte, bevor er über Katapa, Taḫurpa und Tippuwa in die Hauptstadt zurückkehrte. Auch anlässlich des Frühlingsfestes (AN.TAḪ.ŠUM) suchte er Zippalanda auf.

Texte, die Zippalanda erwähnen

  • KBo 16.78
  • KBo 30.155
  • KUB 20.25+10.78

Literatur

  • Billie Jean Collins, Hattušili I, The Lion King. Journal of Cuneiform Studies 50, 1998, 15-20.
  • Ronald L. Gorny, Besprechung von Zippalanda: Ein Kultzentrum im hethitischen Kleinasien (Maciej Popko 1994), Journal of the American Oriental Society 117/3, 1997, 549-557.
  • O. R. Gurney, The Hittite Names of Kerkenes Dağ and Kuşaklı Höyük. Anatolian Studies 45, 1995, 69-71.
  • Volkert Haas, Geschichte der hethitischen Religion, HdO 1/15 (Leiden: Brill, 1994), 445-46,589.
  • Maciej Popko, Zippalanda: Ein Kultzentrum im hethitischen Kleinasien (1994).
  • Maciej Popko, Zur Geographie des nördlichen Zentralanatoliens in der Hethiterzeit. In: Th. P. J. van den Hout and J. de Roos (Hrsg.), Studio Historiae Ardens: Ancient Near Eastern studies presented to Philo H. J. Houwink ten Cate on the occasion of his 65th birthday (Istanbul, Nederlands Historisch-Archaeologisch Instituut 1995), 253-59.
  • Maciej Popko, Zippalanda and Ankuwa 0nce more. Journal American Oriental Society 120/3, 2000, 445-448.
  • Itamar Singer, The AGRIG in the Hittite Texts. Anatolian Studies 34, 1984, 97-127.

Weblinks


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