- Zirkumvallationslinie
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Zirkumvallationslinien, bei Belagerungen eine zusammenhängende Kette von Verschanzungen, mit welchen im Altertum und im Mittelalter, ja noch in der Neuzeit, der Angreifer die Festung zu umgeben pflegte, um einem von außen kommenden feindlichen Entsatz vorzubeugen. Sie haben zuletzt Anwendung gefunden bei der Belagerung von Charleroi 1746.
Bei dem großen Umfang, den diese Verschanzungen naturgemäß haben mussten, konnten die einzelnen Teile derselben immer nur schwach besetzt werden und vermochten darum einen kräftigen Entsatzversuch selten aufzuhalten, wie z. B. vor Turin 7. Sept. 1706. Im Gegensatz zu den Z. dienten Kontravallations- oder innere Zirkumvallationslinien zum Schutz gegen Ausfälle und Durchbruchsversuche der Belagerten.
Im Altertum waren diese Anlagen zuweilen sogar in Mauerwerk ausgeführt und durch Türme verstärkt. Noch vor Granada (1491) entstand dadurch eine förmliche Festung, Santa Fe benannt. Jetzt sichert man sich gegen Entsatz durch Beobachtungskorps und gegen Ausfälle durch die fortifikatorische Verstärkung der Einschließungslinie.
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