Zweites Seegefecht bei Helgoland

Zweites Seegefecht bei Helgoland
Zweites Seegefecht bei Helgoland
Teil von: Erster Weltkrieg
Das Großlinienschiff SMS Kaiser
Das Großlinienschiff SMS Kaiser
Datum 17. November 1917
Ort Deutsche Bucht, Nordsee
Ausgang Unentschiedener Abbruch des Gefechts
Konfliktparteien
Befehlshaber
Charles Napier Ludwig von Reuter
Truppenstärke
5 Schlachtschiffe
5 Schlachtkreuzer
2 Große Leichte Kreuzer
9 Kreuzer
30 Zerstörer
4 Schlachtschiffe
2 Schlachtkreuzer
5 Kreuzer
14 Torpedoboote
Minenräumboote
Verluste
1 Großer Leichter Kreuzer beschädigt
1 Leichter Kreuzer schwer beschädigt
1 Hilfsminensucher gesunken
1 Kleiner Kreuzer schwer beschädigt

Das Zweite Seegefecht bei Helgoland war ein Seegefecht im Ersten Weltkrieg.

Der seit März 1917 erklärte uneingeschränkte U-Bootkrieg des Deutschen Reiches führte zu britischen Gegenmaßnahmen, die in einer verstärkten Verminung der Auslaufwege (siehe auch Nördliche Minenbarriere) bestanden. Für den 16. November wurde seitens des deutschen Flottenchefs eine Stichfahrt in die mittlere Nordsee befohlen, die den minenfreien Weg M auf neu geworfene britische Minen überprüfen sollte. Aufgrund der Wetterlage wurde das Unternehmen auf den darauf folgenden Tag verschoben. Die britische Admiralität hatte aufgrund der Aufklärungsarbeit von Room 40 vorzeitig Kenntnis von der deutschen Aktion.

Am 17. November 1917 wurden deutsche Minensuchboote bei dem Versuch abgefangen, einen Weg durch ein britisches Minenfeld in der Helgoländer Bucht in der Nähe der deutschen Küste anzulegen, und zwar von den Kreuzern der Royal Navy Calypso und Caledon. Diese sollten eine solche Räumung verhindern. Den Minensuchern war deutscherseits die II. Aufklärungsgruppe und den Konteradmiral Ludwig von Reuter mit den Kleinen Kreuzern SMS Königsberg, SMS Pillau, SMS Nürnberg, SMS Frankfurt als Nahsicherung mitgegeben worden. Des Weiteren standen als Fernsicherung die beiden Schlachtschiffe SMS Kaiser und SMS Kaiserin bei Helgoland. Die beiden Großen Kreuzer SMS Moltke und SMS Hindenburg lagen zusammen mit den Kleinen Kreuzern SMS Stralsund und SMS Graudenz auf der Jade in Bereitschaft. Deren Fernbedeckung bestand aus den beiden Schlachtschiffen SMS Friedrich der Große und SMS König Albert.

In dem sich nun entwickelnden Gefecht zogen sich die deutschen Schiffe südwärts in Richtung der Großlinienschiffe SMS Kaiser und SMS Kaiserin zurück. Die beiden Großen leichten Kreuzer Courageous und Glorious des Ersten Kreuzergeschwaders griffen zugunsten der britischen Kreuzer ein und bekämpften die Kleinen Kreuzer der II. Aufklärungsgruppe. Zusätzlich kamen anschließend die britischen Schlachtkreuzer Tiger, HMS Lion, HMS Princess Royal, Repulse und HMS New Zealand des Ersten Schlachtkreuzergeschwaders, unter Admiral Sir Charles Napier hinzu. Die britischen Formationen hatten ihren Rückhalt im - allerdings zu weit abstehenden - Ersten Schlachtgeschwader der Royal Navy mit den Schiffen HMS Revenge, HMS Royal Oak, HMS Resolution, HMS Emperor of India und HMS Benbow.

Bei dem mit hohen Geschwindigkeiten (26-27 kn), wechselnden Kursen und zusätzlich durch künstlichen Nebel und Rauch erschwerten und in minenverseuchten Gewässern ausgetragen Gefecht erzielte keine Seite entscheidende Vorteile. So verschoss die Courageous mehr als 400 Schuss vom Kaliber 38,1cm ohne einen Treffer zu erzielen. Die Repulse konnte auf der Königsberg einen schweren Treffer erzielen, der alle drei Schornsteine durchschlug und einen starken Bunkerbrand verursachte, welcher erst nach 30 min gelöscht werden konnte. Auf deutscher Seite ging nur der Hilfsminensucher Kehdingen verloren. Die II. Aufklärungsgruppe hatte insgesamt 21 Gefallene, 13 Schwer- und 30 Leichtverwundete. Beim Zusammentreffen der britischen Leichten Kreuzer mit den beiden deutschen Schlachtschiffen wurde ein schwerer Treffer auf der Calypso erzielt. Alle Personen auf der Brücke der Calypso, einschließlich des Kommandanten, wurden durch das 30,5 cm-Geschoss getötet.

Ein ausschlaggebender Grund für den beiderseitigen Fehlschlag dürfte in der unklaren Minenlage zu suchen sein. Hinzu kommt die auf beiden Seiten – auf der deutschen allerdings weit mehr – fehlende klare Befehlsgebung, verbunden mit einem uneinheitlichen Funk- und Signalverkehr.

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