- Zwergradnetzspinne
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Zwergradnetzspinne Systematik Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae) Teilordnung: Entelegynae Überfamilie: Radnetzspinnen (Araneoidea) Familie: Zwergradnetzspinnen (Theridiosomatidae) Gattung: Zwergradnetzspinnen (Theridiosoma) Art: Zwergradnetzspinne Wissenschaftlicher Name Theridiosoma gemmosum (L. Koch, 1870) Die Zwergradnetzspinne oder Zwergkreuzspinne (Theridiosoma gemmosum) ist die einzige in Europa vorkommende Art der Familie der Zwergradnetzspinnen. Sie ist in ganz Europa und bis Zentralasien verbreitet ist und möglicherweise aus Nordamerika eingeschleppt worden, wird aber selten gefunden.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Die Zwergradnetzspinne ist 1,5 bis 2 mm klein und hat einen im Verhältnis zum Vorderkörper sehr großen, kugelrunden Hinterleib, der sich weit über den Vorderkörper wölbt und mit golden oder silbrig glänzenden perlmuttartigen Flecken geschmückt ist. Spinnwarzen, Tracheenstigma, die von einem kräftigen Chitinwulst überdeckte Epigyne und Lungendeckel rücken bei dieser Form eng auf der Unterseite zusammen. Die ersten beiden Beinpaare sind kürzer und kräftiger als die übrigen.
Die Männchen besitzen besonders große Pedipalpen mit Bulbi, die fast so groß wie ihr Vorderkörper sein können.
Wurfnetze und Brutpflege
Die Zwergradnetzspinne webt dicht über dem Wasserspiegel oder Erdboden ein mehr oder weniger vertikales Radnetz. Die Speichen diese Netzes vergabeln sich in der Nähe der Nabe, von der aus Signalfäden in den Unterschlupf, meist schräg unterhalb des Netzes, gesponnen werden. Diese Fäden rafft die Spinne zusammen und erzeugt so eine Vorspannung, die das Radnetz wie einen Trichter aussehen lässt. Gelangt ein Insekt in die klebrige Fangspirale oder fliegt es vorbei, lässt die Zwergradnetzspinne die Spannfäden mit den Krallen ihrer Vorderbeine los und das Netz schleudert gegen das Insekt.
Nach der Paarung im zeitigen Frühjahr stellt das Weibchen bis zu acht Kokons mit einer pergamentartigen Hülle her. Sie sind drei Millimeter klein und werden an einem mehreren cm langen Faden aufgehängt. Die Jungtiere schlüpfen noch im Sommer und sind bis zur Überwinterung fast ausgewachsen.
Lebensräume und Gefährdung
Die Zwergradnetzspinne ist oft in Gewässernähe oder feuchten Bereichen, wie in Schilfröhrichten, Erlenbrüchen, Bruchwäldern, Auwäldern oder in Buchenwäldern zu finden. In Deutschland wurde sie bislang hauptsächlich in den Stromtälern von Rhein, Main und Donau gefunden.
Sie steht auf der Roten Liste der Spinnentiere. Ihre Lebensräume waren bis vor kurzem, bevor sich durch Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen eine leichte Verbesserung abzeichnete, von Qualitäts- und Flächenverlust bedroht.
Quellen
- Bellmann, Heiko, 1997. Kosmos-Atlas der Spinnentiere Europas. Kosmos, Stuttgart.
- Blick, T., R. Bosmans, J. Buchar, P. Gajdoš, A. Hänggi, P. Van Helsdingen, V. Ružicka, W. Starega & K. Thaler, 2004. Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Version 1. Dezember 2004.
- Foelix, Rainer F. 1979. Biologie der Spinnen. Georg Thieme Verlag Stuttgart. ISBN 3-13-575801-X
- Hänggi, Ambros; Stöckli, Edi; Nentwig, Wolfgang, 1995. Lebensräume Mitteleuropäischer Spinnen. Miscellanea Faunistica Helvetiae - Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel.
- Heimer, Stefan/Nentwig, Wolfgang, 1991: Spinnen Mitteleuropas. Parey Berlin.
- Platnick, Norman I., 2005. The World Spider Catalog, Version 6.0. American Museum of Natural History.
Weblinks
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