Zwischenfrequenz

Zwischenfrequenz

Als Zwischenfrequenz (ZF) (engl. Intermediate frequency / IF) wird die in Überlagerungsempfängern (Superheterodyn-Empfängern oder Superhets) verwendete fest eingestellte Frequenz bezeichnet, auf die das von der Antenne kommende Empfangssignal mit Hilfe einer im Empfänger erzeugten und einstellbaren Hochfrequenz (dem Lokaloszillator LO) heruntergemischt wird.

Der Zwischenfrequenzverstärker hat die Aufgabe, die Zwischenfrequenz zu verstärken, sie zu filtern und Pegelschwankungen auszugleichen und kann, da die Zwischenfrequenz ein fester Wert ist, mit fest eingestellten Schwingkreisen aufgebaut werden. Siehe auch Bandfilter. Daher können die zur Selektion des Nutzsignals aus dem heruntergemischten Signalgemisch verwendeten Schwingkreise optimal auf diese Frequenz dimensioniert werden, wodurch der Superhet im gesamten Empfangsbereich konstante Empfangseigenschaften erhält.

Nur das Empfangssignal, das um den Wert der Zwischenfrequenz von der Oszillatorfrequenz des Lokaloszillators (LO) versetzt ist, kann den Zwischenfrequenzverstärker passieren:

fZF = fLOfe  oder  fZF = fLO + fe.

Die Zwischenfrequenz ist meist niedriger als die Eingangsfrequenz. Der Wert der Zwischenfrequenz hängt von der Empfängertechnik ab. Bei AM-Rundfunkempfängern wird im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich der Wert 455 oder 470 kHz verwendet, bei UKW-Rundfunkempfängern hat sich die Frequenz 10,7 MHz etabliert. Bei Fernsehempfängern bei 38,9 MHz. Es wird auch die Zwischenfrequenz für den Ton aus der Mischung des vom Sender kommenden frequenzmodulierten Tonsignals mit dem amplitudenmodulierten Bildsignal gewonnen. Der Abstand der beiden Signale ist z.B. beim analogen TV System PAL B auf 5,5 MHz festgelegt, so dass bei der Mischung immer die Ton-Zwischenfrequenz von 5,5 MHz entsteht. Bei Funkempfängern liegt die erste ZF oft bei 70 MHz und bei LNB-Convertern findet man Zwischenfrequenzen im Bereich von 950 MHz und 2150 MHz.

Bei professionellen Funkanlagen können von den üblichen Frequenzen abweichende Zwischenfrequenzen zur Anwendung kommen. Die erste Zwischenfrequenz kann 10,8 MHz betragen und für die 2. Zwischenfrequenz werden Frequenzen von 450 kHz bis 470 kHz verwendet.

Bei Breitbandempfängern (z. B. Funkscanner) liegt die 1. Zwischenfrequenz häufig über der höchsten Empfangsfrequenz um einen genügend hohen Spiegelfrequenzabstand zu erreichen.

Die Zwischenfrequenz wird nach Verstärkung den entsprechenden Demodulatoren oder bei Doppelsuperhetempfängern weiteren Mischern zugeführt.

Literatur

  • Gregor Häberle, Heinz Häberle, Thomas Kleiber: Fachkunde Radio-, Fernseh-, und Funkelektronik. 3. Auflage. Verlag Europa Lehrmittel, Haan-Gruiten 1996, ISBN 3-8085-3263-7.
  • Helmuth Wilhelms, Dieter Blank, Hans Mohn: Elektro-Fachkunde 3 Nachrichtentechnik. 1. Auflage. B.G. Teubner Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-519-06807-9.

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