- Hochfrequenz
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Hochfrequenz (HF) (engl. Radio frequency, RF) ist in der Elektrotechnik die Bezeichnung für Frequenzen über den hörbaren Schallwellen, die als Niederfrequenz bezeichnet werden. In der Akustik wird dieser Frequenzbereich als Ultraschall bezeichnet. In der Medizin sind die Frequenzbänder anders eingeteilt. Dort werden schon Frequenzen oberhalb 1 kHz als HF bezeichnet. Mit Hochfrequenz wird auch oft das Frequenzband von 3 bis 30 MHz bezeichnet, da es im Englischen High Frequency genannt wird. Die korrekte deutsche Bezeichnung dafür lautet Kurzwellen oder Dekameterwellen.
Die Einordnung der Hochfrequenz und hochfrequenztechnischer Systeme hängt von den Dimensionen der verwendeten Bauelemente ab. Häufig wird in der Elektrotechnik der Frequenzbereich von 3 MHz bis ca. 300 GHz als Hochfrequenz bezeichnet. Allerdings kann z. B. durchaus auch das OMEGA-Navigationsverfahren, das bei einer Frequenz von 10 bis 14 kHz arbeitet, als Hochfrequenz-System bezeichnet werden, da mit genügend großen Antennen auch bei dieser Frequenz die Abstrahlung einer elektromagnetischen Welle erfolgt, aber auch z. B. 50-Hz-Hochspannungsleitungen ab ca. 1000 km Länge müssen als ein Hochfrequenz-System entsprechend der Leitungstheorie behandelt werden, denn dann sind diese bereits λ/4-lange Leitungen (siehe Ferranti-Effekt).
Alle Anlagen zur drahtlosen Nachrichtenübermittlung arbeiten im Hochfrequenzbereich, abgesehen von einigen Ausnahmen wie Sanguine und ZEVS.
Wegen ihrer großen Reichweite wird die Hochfrequenztechnik vor allem für Mobilfunk, Radio- und Fernsehtechnik, Radar und Satelliten verwendet.
Literatur
- Jürgen Detlefsen, Uwe Siart: Grundlagen der Hochfrequenztechnik. 2. Auflage. Oldenbourg Verlag, München Wien 2006, ISBN 3-486-57866-9.
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