- Zürich-Altstetten
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Altstetten
Quartier von ZürichKoordinaten (679070 / 249050)47.387538.485842402Koordinaten: 47° 23′ 15″ N, 8° 29′ 9″ O; CH1903: (679070 / 249050) Höhe 402 m Fläche 7.47 km² Einwohner 28'278 (31. Dez. 2005) Bevölkerungsdichte 3786 Einwohner/km² BFS-Nr. 261-092 Postleitzahl 8048 Stadtkreis Kreis 9 seit 1934 Altstetten ist ein Quartier der Stadt Zürich. Die ehemals selbständige Gemeinde Altstetten wurde 1934 eingemeindet und bildet heute zusammen mit Albisrieden den Kreis 9.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
- In Gold auf rotem Dreiberg ein schwarzer Turm mit drei Zinnen
Lage und Gliederung
Altstetten liegt an den Ausläufern des Uetliberg an der Limmat, hat rund 28'000 Einwohner und ist damit – gemäss der Einteilung des statistischen Amts der Stadt Zürich – das bevölkerungsreichste Quartier der Stadt.
Altstetten wird durch die Autobahn A1H (Zürich–Bern) und parallel dazu durch die Bahnstrecke der Schweizerischen Bundesbahnen – Teil der Hauptachse Zürich–Bern – in drei zusammenhängende Gebiete gegliedert. Nördlich der Autobahn befindet sich die Grünau, südlich der Bahnstrecken das «alte» Altstetten mit dem eigentlichen Dorfkern rund um den Lindenplatz. Zwischen den Bahnstrecken und der Autobahn liegt das Gebiet, welches im März 2005 auf den Namen Altstetten-Juch getauft wurde.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Altstettens muss bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt gewesen sein. Beim Letzigraben wurde ein Gräberfeld aus der La Tène-Periode aufgedeckt, im Loogarten wurde eine Gewandfibel und eine Goldschale aus der Hallstattzeit um ca. 600 vor Christus gefunden.
- um 15 vor Christus: In der Hauptbesiedlungszeit der Römer stehen wenige Bauten auf dem Kirchenhügel, beim Salzweg und auf dem Karstenbühl, heute Gebiet der Firma Micafil. Die Römerstrasse von Chur (Curia) über Zürich (Turicum) nach Baden (Aquae Helveticae) verlief über Altstetter Boden. Die Eugen-Huber-Strasse hiess bis 1933 Römerstrasse.
- um 450: Die Alemannen, die sich in der Gegend niedergelassen haben, gaben dem Ort den Namen «Altestin» was übersetzt soviel wie «bei den alten Häusern» bedeutet.
- 1173: Das Aussterben der Grafen von Lenzburg und die Teilung des Zürichgaus bringt Altstetten unter die Obhut der Kyburger und später der Habsburger. Von den Kyburgern war Altstetten ausserdem für lange Zeit an die Herren von Schönenwerd verliehen.
- 1287: Das Geschlecht «von Altstetten» wird erstmals erwähnt.
- 1351: Die Stadt Zürich tritt dem Bund der Alten Eidgenossenschaft bei. Altstetten bleibt unter habsburgischer Oberherrschaft.
- 1410: Die Taverne «Blaue Ente» wird an der (heutigen) Badenerstrasse 663 eröffnet.
- 1432: Die Vogtei Altstetten kommt am 17. Januar durch Verkauf zur Stadt Zürich und bleibt bis zum Umsturz von 1798 unter dem Regiment und der Verwaltung der Stadt. Das Hochgericht bleibt bei den Habsburgern beziehungsweise der Grafschaft Baden, die bis 1798 von den «Acht Alten Orten» verwaltet wird.
- 1443: Altstetten wird von den Eidgenossen eingeäschert.[1]
- 1476: Fünf Altstetter nehmen an der Schlacht bei Murten teil.
- 1488: Aus diesem Jahr stammt die älteste Darstellung des heutigen Wappenbildes – Turm auf Dreiberg – als Wappen der Familie «von Altstetten».
- 1515: Von den 27 Altstettern, die an der Schlacht bei Marignano teilnehmen, alle sind namentlich bekannt, erleiden vier den Tod.
- 1629: Die Altstetter Rotte zählt 70 Mann. Ausrüstung: 25 Mann mit Musketen, 13 mit Harnischen, 15 mit Halbarten, 15 mit Spiessen und 1 Trommler.
- 1773: Der erste Dorfbrunnen wird errichtet. Im Kopf des Brunnenstockes ist das Wegeisen-Wappen angebracht, das der Gemeinde von 1770 bis 1896 diente. Der Brunnen steht heute auf dem Lindenplatz.
- 1798/99: Altstetten leidet unter der Einquartierung von Franzosen. Dies bringt Schäden, die erst nach Jahrzehnten beseitigt sind.
- 1847: Die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Zürich–Baden der Schweizerischen Nordbahn («Spanisch-Brötli-Bahn») und die Eröffnung des Bahnhofs Altstetten begünstigen das Aufblühen und die Entwicklung Altstettens.
- 1849: In Stammheim kommt am 13. Juli im Doktorhaus der wohl berühmteste Altstetter zur Welt. Prof. Eugen Huber, der Rechtslehrer und Schöpfer des Schweizerischen Zivilgesetzbuches, ist sowohl väterlicher- wie auch mütterlicherseits ein Altstetter.
- 1890: Im April erscheint in Altstetten erstmals der «Anzeiger für das Limmattal», anfänglich nur am Samstag. Mit der täglichen Herausgabe ändert er 1930 den Namen in «Limmattaler Tagblatt».
- 1890: Den ungefähr 1700 Einwohnern stehen 13 Gaststätten offen. Das Bahnabonnement für jährlich 360 Retourfahrten in die Stadt kostet 36 Franken. Acht industrielle Betriebe beschäftigen 426 Personen, davon sind mehr als die Hälfte Frauen.
- 1895: Der Quadratfuss Land kostet in der Nähe der Bahnlinie Fr. 1.50 und an der Bahnhofstrasse, heute Altstetterstrasse, 3 Franken.
- 1920: Die Limmattal-Strassenbahn transportiert jährlich beinahe zwei Millionen Personen.
- 1934: Die selbständige Gemeinde Altstetten ist zu einem Quartier der Stadt Zürich geworden. Am 24. Februar wird der Quartierverein Altstetten gegründet. Erster Präsident ist Carl Forster, der letzte Gemeindepräsident. Am 2. Juni wird die Zunft zur Letzi gegründet.
- 1937: Das Schulhaus Kappeli wird eingeweiht.
- 1961: Das Schulhaus Buchlern wird eingeweiht.
- 1966 folgt der Bahnhof Altstetten als frühes Hochhaus in Zürich.
- 1967 wird das Gemeindezentrum Altstetten durch Alvar Aalto erstellt.
- 1971: Die Autobahn N1 auf dem Gebiet von Altstetten wird fertiggestellt. Das teure Zürich macht sich bemerkbar, nachdem für die 1.6 km lange, ebene Strecke zwischen Juchhof und Hardturm-Stadion mehr als 70 Millionen Franken aufgewendet werden müssen.
An der Nordseite der alten Kirche ist eine Bronzetafel mit folgendem Text angebracht: In den Jahren 1938–1941, mitten in harter Kriegszeit, wurde diese Kirche gänzlich renoviert und eine neue daneben gebaut. Die Ausgrabungen ergaben Überreste einer römischen Villa Rustica und die Grundmauern von zwei romanischen Kirchen aus dem 11. und 13. Jahrhundert. Die Zeit vergeht, das Gotteswort bleibt in Ewigkeit. Am 30. November 1941. Die Kirchenpflege.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Altstetten etliche Kleingewerbebetriebe ansässig; viele Arbeitsplätze sind hingegen im Informatik-, Bank- und Dienstleistungsgewerbe angesiedelt. Zu erwähnen sind sicherlich UBS, IBM, Swisscom sowie ABB Micafil.
In Altstetten befindet sich seit 1975 die Zentralwerkstätte der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ). Auf dem Areal ist seit 1993 im neuen Verwaltungsbau «Silberwürfel» auch das operative Betriebszentrum der VBZ angesiedelt.[2]
Architektur
Das Quartier konnte den ursprünglich dörflichen Charakter in der früheren Ortsmitte kaum bewahren. Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Altstetten durch eine enorme Bautätigkeit stark gewachsen. Neben einigen Bausünden findet man in Altstetten aber auch Architektur auf hohem Niveau: Die Kirche von Werner Max Moser gilt als Bau, welcher sehr gut neben die alte Kirche passt. Das Bahnhofsgebäude von Max Vogt ist ein gelungenes und preisgekröntes Hochhaus. Auch das Bürogebäude der Helvetia Patria-Versicherung beim Bahnhof ist von guter Qualität. Das IBM-Hauptquartier von Max Dudler ist zudem ein energetisch effizientes Hochhaus.
Sport und Freizeit
Sportstätten:
- Hallenbad Altstetten
- Sportplatz Buchlern
- Sportplatz Hardhof (Grünau)
- Finnenbahn (besteht seit 1977)
- Gemeinschaftszentrum (GZ) Loogarten
- Gemeinschaftszentrum (GZ) Grünau
- Gemeinschaftszentrum (GZ) Bachwiesen
Einzelnachweise
- ↑ Knapp Ch., Borel M. und Attinger V. (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 1: AA - Emmengruppe (Seite 69). Attinger, Neuenburg 1902.
- ↑ VBZ: Unternehmensgeschichte
Literatur
- Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Amt für Städtebau: Wiedikon, Albisrieden, Altstetten. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2005 (Baukultur in Zürich, Band IV), ISBN 3-03823-153-3
- Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Statistik Stadt Zürich: Quartierspiegel Altstetten. Zürich 2008 (PDF; 2.40 MB)
Weblinks
- Artikel Altstetten im Historischen Lexikon der Schweiz
- Video-Rekonstruktion des nicht gebauten Kirchenprojektes von Alvar Aalto. Beim Wettbewerb für die Kirche und das dazugehörige ref. Pfarrzentrum von Zürich-Altstetten erhielt er den 1. Preis.
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