ÖAMTC

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Der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) ist ein überparteilicher Verkehrsclub, der die Autofahrerbelange auf verschiedensten Ebenen vertritt. Da sein Hauptkonkurrent in Österreich, der ARBÖ, der SPÖ nahesteht, wird er oft eher dem bürgerlichen Lager zugerechnet. Entstanden ist der ÖAMTC 1946 durch Vereinigung des Österreichischen Touring-Clubs (gegründet 1896) mit dem Österreichischen Automobil-Club (gegründet 1898).

Er arbeitet eng mit dem deutschen ADAC zusammen.

ÖAMTC Fahrsicherheitszentrum Zenzenhof bei Innsbruck

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der ÖAMTC hatte im Jahr 2006 1,65 Millionen Mitglieder. Er ist damit Österreichs größter und weltweit der siebentgrößte Automobilclub.

Der Club ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Strukturell ist er ein Zusammenschluss aus sieben Landesvereinen, wobei die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland in einem einzigen Landesverein zusammengefasst sind. Der ÖAMTC finanziert sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Einnahmen seiner Tochtergesellschaften, ist also von staatlichen Subventionen unabhängig.[1]

Inhaltlich versteht sich der Club als Interessensgemeinschaft mobiler Menschen in Österreich. In seiner Tätigkeit als gemeinnütziger Verein leistet er auch Dienste für die Allgemeinheit, z. B. Flugrettung.

Angebotene Leistungen

Neben der Vertretung der Autofahrer als NGO erbringt der Verein verschiedenste Leistungen für seine Mitglieder, die bekanntesten sind:

Nothilfe

Für ganz Österreich gibt es für Pannenhilfe die Nothilfenummer 120. Rund um die Uhr helfen die „gelben Engel“ weiter. Im Gegensatz zu manchen Mobilitätsgarantien steht das Beheben der Pannen vor Ort und die sichere Weiterfahrt des ÖAMTC-Mitglieds im Vordergrund. Die überwiegende Mehrheit der Pannen wird vor Ort behoben; wenn das nicht möglich ist, wird das Fahrzeug in eine Werkstatt geschleppt und die Weiterfahrt des Mitglieds und seiner Mitreisenden organisiert (Clubmobil, öffentliche Verkehrsmittel, Übernachtungsmöglichkeiten).

Die Koordinierung der jährlich ca. 700.000 Panneneinsätze erfolgt über vier Einsatzzentralen. Für Einsätze stehen österreichweit rund 500 Fahrzeuge an über 100 Standorten zur Verfügung.[2]

Mit dem optionalen Schutzbrief haben Mitglieder die Möglichkeit, den Nothilfe-Schutz auf ganz Europa auszudehnen.

Technische Dienste

An seinen Stützpunkten bietet der ÖAMTC seinen Mitgliedern verschiedene technische Dienste an. Dazu gehören die §57-a Begutachtung für die Prüfplakette („Pickerl“), Kauf-Überprüfungen für Gebrauchtwagen, Sicherheits-Überprüfungen (Suche nach möglichen sicherheitsrelevanten Schwachstellen), Räderwechsel und ähnliche Dienstleistungen.

Rechtshilfe

ÖAMTC-Mitglieder können bei Rechtsfragen zu Mobilität, Reise und Freizeit kostenlose Rechtshilfe in Anspruch nehmen. Für Notfälle gibt es einen 24-stündigen Bereitschaftsdienst.

Christophorus Flugrettungsverein

Rettungshubschrauber Christophorus des ÖAMTC bei einem Einsatz nach einer Explosion einer Treibgasflasche am Handelskai in Wien

In ganz Österreich sind an 16 Standorten die Christophorus-Notarzthubschrauber stationiert. Bis 2001 wurde die Flugrettung noch gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesheer und der Bundesgendarmerie durchgeführt. Danach übernahm der Christophorus Flugrettungsverein gemeinsam mit dem Roten Kreuz, dem österreichischen Bergrettungsdienst und der Wiener Rettung den Dienst in Österreich komplett. Nicht nur bei Verkehrsunfällen, sondern auch bei Alpinunfällen oder medizinischen Notfällen wird der Notarzthubschrauber eingesetzt.

Fahrsicherheitstraining

Der Club unterhält Fahrtechnikzentren, die unter anderem Fahrsicherheitstrainings, die erweiterte Führerscheinausbildung und Ausbildung von LKW-Fahrern oder Fahrern von Einsatzorganisationen bieten.

Zeitschrift

Alle Mitglieder erhalten kostenlos die monatlich erscheinende Zeitschrift Auto Touring, was deren hohe Auflage (ca. 1,3 Millionen Exemplare) begründet. Neben Informationen über Leistung und Arbeit des Clubs enthält das Magazin Berichte zum Thema Auto, Verkehr, Mobilität, Technik und Reise.

Verkehrsinformationen

Bereits seit 1965 informiert der ÖAMTC gemeinsam mit dem ORF durch den Verkehrsfunk über die aktuelle Situation auf Österreichs Straßen.[3] Der Club stellt seine Verkehrsmeldungen aber auch über andere Kanäle zur Verfügung, zum Beispiel als RSS-Feed und Telefon-Tonbanddienst.

Weitere Leistungen

Für Mitglieder bietet der ÖAMTC eine Reihe von Versicherungen an. Darunter befinden sich neben Fahrzeugversicherungen auch Personen-, Reise- und Sachversicherungen.

Einen weiteren wichtigen Bereich stellen die ÖAMTC-Reisebüros dar. Reisen können auch von Nicht-Mitgliedern gebucht werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ÖAMTC Zahlen, Daten und Fakten 2006/2007
  2. ÖAMTC Zahlen, Daten und Fakten 2006/2007
  3. Chronik: Verkehrsinformation in Ö

Weblinks


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