Ökologischer Fussabdruck

Ökologischer Fussabdruck

Unter dem Ökologischen Fußabdruck wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter Fortführung heutiger Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion seiner Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie, aber z. B. auch zum Abbau des von ihm erzeugten Mülls oder zum Binden des durch seine Aktivitäten freigesetzten Kohlendioxids benötigt werden.

Das Konzept wurde 1994 von Mathis Wackernagel und William E. Rees entwickelt. 2003 wurde von Wackernagel das Global Footprint Network gegründet, das u. a. von der Nobelpreisträgerin Wangari Maathai, dem Gründer des Worldwatch Institute Lester R. Brown und Ernst Ulrich von Weizsäcker unterstützt wird.

Inhaltsverzeichnis

Daten und Fakten

Die weltweit verfügbare Fläche zur Erfüllung der menschlichen Bedürfnisse wird nach Daten des Global Footprint Network und der European Environment Agency insgesamt um 23 % überschritten.[1] Danach werden bei gegenwärtigem Verbrauch pro Person 2,2 ha (Hektar) beansprucht, es stehen allerdings lediglich 1,8 ha zur Verfügung. Dabei verteilt sich die Inanspruchnahme der Fläche sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Regionen. Europa (EU25 und Schweiz) beispielsweise benötigt 4,7 ha pro Person, kann aber nur 2,3 ha selber zur Verfügung stellen. Dies bedeutet eine Überbeanspruchung der europäischen Biokapazität um über 100 %. Frankreich beansprucht demnach annähernd das Doppelte, Deutschland etwa das Zweieinhalbfache und Großbritannien das Dreifache der verfügbaren Biokapazität. Ähnliche Ungleichgewichte finden sich auch zwischen Stadt und Land.

Die USA brauchen etwa 9,7 ha, Großbritannien 5,6 ha, Brasilien 2,1 ha, die Volksrepublik China 1,6 ha und Indien 0,7 ha für eine Person (2002) [2]

Siehe auch

Literatur

  • Meadows, Dennis L. et al.: Limits to Growth: The 30-Year Update. Chelsea Green Publishing Company 2004, ISBN 1-931498-58-X (englisch)
  • Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie (Hrsg.): Fair Future - Ein Report des Wuppertal Instituts. Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit. 2. Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52788-4 (bietet eine klare Definition auf Seite 36)
  • WWF (2008): Living Planet Report 2008 (PDF, 5,1 MB)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. Zitiert nach "State of the Planet", Beihefter New Scientist, 6. Januar 2007. Siehe auch New Scientist


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