- Ökologischer Fehlschluss
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Der Ökologische Fehlschluss ist ein Fehlschluss in der Sozialwissenschaft.
„Ökologisch“ bedeutet hier „kollektiv“ und geht auf die Stadtökologie der Chicagoer Schule zurück. Der Begriff wurde 1950 von William S. Robinson (1913–1996) geprägt.
Entsprechend der Colemanschen Badewanne (Makro-Mikro-Makro-Schema) werden Zusammenhänge zwischen Aggregatdaten-Variablen (Makroebene) so interpretiert wie Zusammenhänge auf der Individualebene (Mikroebene). Dies führt häufig zu falschen Ergebnissen. Im Grunde genommen ist der Ökologische Fehlschluss die Folge davon, dass einfach zu verstehende Mittelwerte verglichen werden, beispielsweise das Durchschnittsalter oder das Durchschnittsvermögen von Personen statt der tatsächlichen Verteilung der einzelnen Messwerte.
- Beispiel 1: Angenommen, in einem Wahlkreis sind 30 % Katholiken (1: Makro) und 30 % Wähler einer konservativen Partei (4: Makro), während in einem anderen Wahlkreis 50 % Katholiken und 50 % Wähler einer konservativen Partei sind. Der postulierte Fehlschluss lautet: Katholiken wählen konservative Parteien. Das muss aber nicht sein, denn im Extremfall könnte sogar kein einziger Wähler einer konservativen Partei Katholik sein. Zu überprüfen wäre: (2: Mikro) Einzelne Menschen sind Katholiken. → (3: Mikro) Genau diese Menschen wählen eine konservative Parteie.
- Beispiel 2: Die Verteilung des Reichtums in einem Dorf und in einer Großstadt: Der durchschnittliche Stadtbewohner ist reicher als der durchschnittliche Dorfbewohner. Aber sehr oft sind die ärmsten Stadtbewohner ärmer als die ärmsten Dorfbewohner, weil die Stadt einen Zentrumseffekt ausübt und arme Menschen anzieht (z.B. soziale Einrichtungen in Städten, soziales Netzwerk unter den zahlreicheren Obdachlosen, die sich sowieso schon in der Stadt befinden).
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