Ölwechsel

Ölwechsel
Getriebeölwechsel bei einer Transall C-160

Als Ölwechsel bezeichnet man das Ersetzen verbrauchten Schmieröls durch frisches Öl in Maschinengetrieben mit Umlaufschmierung.

Inhaltsverzeichnis

Beanspruchung des Schmieröls im Getriebe

Aufgaben des Schmieröls

Motoröl hat eine bestimmte Viskosität, die für das mechanische Zusammenspiel von Zylinder und Kolben erforderlich ist. Das Motoröl soll das Zusammenspiel zwischen Zylinder und Kolben ausreichend schmieren, damit sich der Kolben nicht festfrisst (siehe Kolbenfresser). Im Winter hat Motoröl aufgrund der tiefen Temperaturen eine schwerere Arbeit zu verrichten.

Es gibt Bezeichnungen, die sich auf Eigenschaften des jeweiligen Öls beziehen. So hat 15W-40 die Eigenschaft, im Sommer den Viskositätswert 40 und im Winter den Viskositätswert 15 zu besitzen, das heißt es ist bis zu −25 °C ansaugbar. Beispielsweise 0W-40-Öl ist bis zu −40 °C ansaugbar. Die zweite Zahl hat keine feste Temperaturangabe, aber je höher die Zahl, desto höher kann die Temperatur des Öls werden.

Verschleiß und Verbrauch

Die stete mechanische Reibung zwischen Kolben und Zylinder sowie in den Lagern der Kurbelwelle erzeugt einen Abrieb. Dabei handelt es sich um feinen Metallstaub, der vom Motoröl aufgefangen und zunächst absorbiert wird. Hat das Motoröl zu viel Metallabrieb aufgenommen, beginnen die Schmiereigenschaften darunter zu leiden, d.h. das Motoröl schmiert nicht mehr ausreichend, sondern erhöht im Gegenteil den Abrieb.

Eine dunkle (schwarze) Farbe des Öls ist entgegen der allgemeinen Meinung kein Indiz für schlechtes oder altes Öl. Moderne Öle enthalten Additive (Detergents, Dispersants und weitere), die den Motor von Ablagerungen befreien sollen. Der so ausgewaschene Schmutz sowie Verbrennungsreste werden vom Öl absorbiert und in der Schwebe gehalten, woraus die rasche Schwarzfärbung resultiert. Bei Dieselmotoren kann das Öl aufgrund der höheren Rußproduktion schon nach einer Probefahrt tiefschwarz sein. Dies ist kein Mangel, sondern ein Qualitätsmerkmal der guten Reinigungseigenschaften des Schmiermittels.

Außerdem kommt es häufig vor, dass bei der Schmierung etwas Motoröl mit in den Verbrennungsraum gesaugt und dort verbrannt wird. Dadurch sinkt der Ölstand im Motor nach und nach ab. Aus diesem Grunde ist es ratsam, regelmäßig den Ölstand zu kontrollieren.

Ölstandsmessung

Der Ölmessstab (auch Peilstab) zeigt an, wie viel Öl sich noch im Reservoir (z. B. Ölwanne) befindet. Der Ölstand ist vom Hersteller vorgegeben und sollte sich zwischen einem definierten Minimum und Maximum befinden. Zur Messung sollte das Fahrzeug auf ebener Fläche stehen und der Motor warmgelaufen sein; danach sollte man einige Minuten abwarten, bis sich das Öl wieder in der Ölwanne gesammelt hat. Danach ist der Ölmessstab herauszuziehen, zu reinigen und nochmals vollständig einzuschieben. Nun kann man den Messstab wieder herausziehen und den Ölstand ablesen.

Ölstand über Maximum führt dazu, dass die Kurbelwelle ständig ins Öl schlägt und es dadurch aufschäumt; der Ölschaum schmiert schlecht und kann Schäden hervorrufen. Überfüllung hat noch einen weiteren Nachteil: bei zu hohem Ölstand werden wichtige Entlüftungsbohrungen des Kurbelgehäuses von Öl überdeckt, was dazu führt, dass das dort befindliche Öl dem Motor über die Entlüftungsleitung der Verbrennung zugeführt wird. Dies kann erheblich höhere Verbrennungstemperaturen und damit Schäden an vielen Bauteilen des Motors bis hin zum kapitalen Motorschaden zur Folge haben.

Öldruckkontrollleuchte

Bei zu geringem Ölstand muss Öl nachgefüllt werden, um zu verhindern, dass die Ölpumpe Luft ansaugt, was einen Öldruckabfall hervorrufen würde. Ein solcher wird durch die Öldruckkontrollleuchte signalisiert. Wenn diese aufleuchtet, wird der Motor bereits geschädigt. Daher werden bei einigen Fahrzeugen Ölstandssensoren eingebaut, die zu geringen Ölstand schon vor einem Absinken des Öldrucks anzeigen.

Wechselintervalle

Der Schmierölwechsel und die zu verwendende Ölsorte werden von den Herstellern vorgeschrieben. Er ist sowohl von der zeitlichen Stabilität (Alterung) als auch von den Umgebungsbedingungen und der Gebrauchsintensität der Maschine abhängig. Bei Fahrzeugen werden diese Parameter häufig anhand der Kilometerleistung, bei anderen Maschinen anhand der Betriebsstunden bestimmt.

Variable Ölwechselintervalle können durch eine geeignete Ölqualitätssonde[Quelle?] realisiert werden, die meist auch Ölstand und Temperatur misst.

Ölwechsel beim Automobil

Bei Kraftfahrzeugen ist mit einem Ölwechsel in der Regel der Austausch des Motoröls gemeint. Auch im Hauptgetriebe und teilweise in den Verteilergetrieben ist Schmieröl enthalten; dieses hat jedoch in der Regel eine sehr viel längere Lebensdauer.

Auch Fahrzeuge, die nur 10.000 Kilometer oder weniger im Jahr zurücklegen, sollten laut Hersteller- und Werkstattangaben alle 12 bis 18 Monate einen Ölwechsel bekommen. Denn auch bei geringer Kilometerleistung kommt es durch Alterung zu Qualitätsverlust mit der Gefahr eines Kolbenfressers.
Nach anderen Angaben ist ein Ölwechsel – wenn überhaupt – erst nach vielen Jahren notwendig.[1]

Zunächst muss das alte Öl abgelassen und aufgefangen werden. Dazu dient die Ölablassschraube an der tiefsten Stelle des Motors. Öffnet man diese, läuft das gesamte Öl aus dem Motor und muss in einem dichten Behälter aufgefangen werden.

Motoröl darf keinesfalls in die Umwelt gelangen (Umweltverschmutzung stellt einen Straftatbestand dar). Altöl kann in Deutschland beim Kauf von neuem Öl abgegeben werden.

Einhergehend mit dem Ölwechsel sollte der Ölfilter getauscht werden. Dieser Filter fängt Schmutz und Metallteilchen auf, kann dies aber nur so lange, bis die Kapazität des Filters erschöpft ist. Einige Hersteller bieten auch Hochleistungsfilter an, die Ölwechsel angeblich ganz vermeiden sollen.

Einzelnachweise

  1. ZDF Frontal21-Artikel zum Thema Ölwechsel vom 8. Januar 2008

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