- Beppo Brehm
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Beppo Brem, fälschlich auch Brehm geschrieben, (* 11. März 1906 in München; † 5. September 1990 ebenda) war ein bayerischer Volksschauspieler. Obwohl er lange Zeit als „Bayerisches Urviech“ und Vorzeige-Dorfdepp in unzähligen Klamauk-Filmen präsent war, konnte er sich doch im Laufe der Jahrzehnte den Ruf eines ernstzunehmenden Schauspielers erarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Beppo Brem war der Sohn eines Bierbrauers und wuchs im Münchner Stadtteil Schwabing auf. Seinen Hang zum Theater entdeckte er als Bühnenschreiner bei den Münchner Kammerspielen. Nach ersten Statistenrollen begann er 1925 mit dem Schauspielunterricht und bekam 1927 ein erstes Engagement an der Bauernbühne von Bad Reichenhall. Es folgten Gastspiele in Regensburg, Ulm, Berlin und München, wo er in Stücken wie Don Karlos und Carl Zuckmayers Schinderhannes auftrat.
1932 heiratete er die ehemalige Soubrette Marga Wening, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war. Aus der Ehe ging ein Kind hervor.
Mit 24 Jahren, erhielt er erste Angebote im noch jungen Tonfilm. Dort wurde er schnell in die Rolle des grobschlächtigen Bauernlümmels gedrängt. Oft waren die Filme, in denen er mitwirkte, von komödiantischer Art und fragwürdigem Anspruch. Die bekanntesten Streifen, in denen er bis 1944 zu sehen war, sind Das sündige Dorf (1940), Quax, der Bruchpilot (1941), Kohlhiesels Töchter (1943) und Die falsche Braut (1944).
Auch in NS-Propagandafilmen wirkte er mit (z. B. Unternehmen Michael (1937), Stoßtrupp 1917 (1934) oder Stukas (1941)).
In den 1950er-Jahren baute Brem seine Filmarbeit weiter aus. Er spielte mit Stars wie Heinz Rühmann, Hans Moser, Johannes Heesters, Hans Albers, Heinz Erhardt, Peter Alexander und Theo Lingen, war in Heimatfilmen, Verwechslungskomödien und Musik- und Militärklamotten zu sehen. Häufig trat er in den Filmen seines Freundes Joe Stöckel auf. Sowohl das Genre als auch der Typ, den er verkörperte, änderten sich kaum. Nur selten spielte er einen ernsthaften Charakter, Ausnahmen sind die Streifen Fanfaren der Liebe (1951) und Des Teufels General (1955) von Helmut Käutner mit Curd Jürgens.
In den 1960er-Jahren waren es mehrere Folgen von Ludwig Thomas erfolgreich verfilmten Lausbubengeschichten, die ihn wieder als Komödianten zeigten. Im Fernsehen hatte er großen Erfolg mit der 117-teiligen Serie Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger an der Seite von Maxl Graf und Fritz Straßner. Hier spielte er von 1965 bis 1981 den listigen Kommissar, der seine Fälle unkonventionell löste. Als die Bedeutung der Heimat- und Musikfilme nachließ, wirkte der Schauspieler auch in einigen deutschen Sexfilmen der 1970er Jahre mit, was seinem Ansehen keinen Abbruch tat. Obwohl er zu dieser Zeit einer der meistbeschäftigten deutschen Schauspieler war, stand er stets im Schatten seiner Partner wie Gustl Bayrhammer oder Toni Berger.
Zwischendurch war Beppo Brem auch immer wieder auf den Münchner Theaterbühnen zu sehen, unter anderen in der Kleinen Komödie am Max II, am Bayerischen Staatsschauspiel und im Theater an der Brienner Straße. Hier spielte er auch ernsthaftere Rollen in Volksstücken. Zeitweise war er auch Mitglied des Ensembles des Chiemgauer Volkstheaters.
Ein Glanzlicht im Spätwerk des Schauspielers war die Verkörperung des Hausmeisters in der Komödie Hexenschuß von 1987 mit Helmut Fischer. Seine letzten Auftritte hatte er in dem Stück Der verkaufte Großvater, in der Fernsehserie Heidi und Erni und als ausgedienter Straßenbahnfahrer in dem melancholischen Drama Auf dem Abstellgleis (1989) mit Erni Singerl und Toni Berger, ein Geschenk des Bayerischen Rundfunks an einen seiner bedeutendsten Mimen. Kurz nach dem Ende der Dreharbeiten starb Beppo Brem in einem Münchner Krankenhaus an den Folgen eines Bronchialkarzinoms und wurde auf dem Nordfriedhof in München beigesetzt.
Auszeichnungen
- 1970: Bayerischer Verdienstorden
- 1970: Silberner Bambi für Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger
- 1981: „München leuchtet den Freunden Münchens“-Medaille der Stadt München in Gold
- 1983: Verdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Filme (Auswahl)
- 1932 - Die verkaufte Braut; Regie: Max Ophüls
- 1933 - Stoßtrupp 1917; Regie: Ludwig Schmid-Wildy
- 1933 - Der Tunnel; mit Paul Hartmann und Attila Hörbiger
- 1934 - Der junge Baron Neuhaus; mit Viktor de Kowa und Hans Moser
- 1935 - Ehestreik; mit Elise Aulinger, Heli Finkenzeller und Oskar Sima
- 1935 - Die Heilige und ihr Narr
- 1936 - Standschütze Bruggler; mit Ludwig Kerscher
- 1936 - 1A in Oberbayern; mit Joe Stöckel und Elise Aulinger
- 1936 - Die drei um Christine; mit Maria Andergast
- 1936 - Die letzten vier von Santa Cruz
- 1936 - Weiberregiment
- 1937 - Unternehmen Michael; mit Heinrich George und Willy Birgel
- 1938 - Urlaub auf Ehrenwort; mit Rolf Möbius
- 1939 - Wasser für Canitoga; mit Hans Albers
- 1939 - Die Pfingstorgel; mit Maria Andergast und Willy Rösner
- 1940 - Beates Flitterwoche; mit Paul Richter
- 1940 - Das sündige Dorf; mit Joe Stöckel und Elise Aulinger
- 1940 - Stukas; Von der Luftwaffe geförderter NS-Fliegerfilm
- 1941 - Der scheinheilige Florian; mit Joe Stöckel
- 1941 - Quax, der Bruchpilot; mit Heinz Rühmann
- 1943 - Wildvogel
- 1943 - Kohlhiesels Töchter; mit Heli Finkenzeller und Oskar Sima
- 1947 - Quax in Afrika; mit Heinz Rühmann
- 1948 - Im Tempel der Venus; mit Olga Tschechowa und Willy Birgel
- 1949 - Münchnerinnen
- 1949 - Dreimal Komödie; mit Margot Hielscher und Mady Rahl
- 1949 - Die drei Dorfheiligen; mit Joe Stöckel und Willy Reichert
- 1950 - Königskinder
- 1950 - Zwei in einem Anzug; mit Wolf Albach-Retty
- 1950 - Der Theodor im Fußballtor; mit Theo Lingen
- 1951 - Tanz ins Glück; mit Johannes Heesters
- 1951 - Fanfaren der Liebe
- 1951 - Heimat, deine Sterne
- 1952 - Mönche, Mädchen und Panduren; mit Joe Stöckel
- 1953 - Keine Angst vor großen Tieren; mit Heinz Rühmann und Gustav Knuth
- 1953 - Ehestreik; mit Walter Sedlmayr und Erni Singerl
- 1954 - Das sündige Dorf; mit Joe Stöckel und Elise Aulinger
- 1955 - Der Fischer vom Heiligensee - Regie: Hans H. König (mit Albert Lieven, Lil Dagover und Siegfried Lowitz)
- 1955 - Unternehmen Schlafsack; mit Bum Krüger und Paul Klinger
- 1955 - Des Teufels General; mit Curd Jürgens
- 1956 - Manöverball; mit Günther Lüders und Ruth Stephan
- 1956 - 1A in Oberbayern; mit Joe Stöckel und Elise Aulinger
- 1956 - Waldwinter; mit Claus Holm und Gert Fröbe
- 1956 - Zwei Bayern in St. Pauli; mit Franz Muxeneder und Joe Stöckel
- 1957 - Zwei Matrosen auf der Alm; mit Liesl Karlstadt und Willy Millowitsch
- 1957 - Zwei Bayern im Urwald; mit Joe Stöckel und Fritz Straßner
- 1957 - Heiratskandidaten; mit Paul Hörbiger
- 1958 - Der Sündenbock von Spatzenhausen; mit Hans Moser und Eddi Arent
- 1958 - Die Landärztin vom Tegernsee; mit Marianne Koch und Rudolf Prack
- 1959 - Alle lieben Peter; mit Peter Kraus
- 1959 - Der Haustyrann; mit Heinz Erhardt und Grethe Weiser
- 1960 - Agatha, laß das Morden sein!
- 1961 - Drei weiße Birken
- 1961 - Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln gehn; mit Vivi Bach und Adrian Hoven
- 1961 - Saison in Salzburg; mit Peter Alexander, Waltraut Haas und Gunther Philipp
- 1961 - So liebt und küßt man in Tirol; mit Vivi Bach, Adrian Hoven und Harald Juhnke
- 1962 - Der verkaufte Großvater; mit Hans Moser
- 1962 - Zwei Bayern in Bonn
- 1962 - Wilde Wasser; mit Marianne Hold und Hans von Borsody
- 1962 - Der Pastor mit der Jazztrompete
- 1963 - Allotria in Zell am See; mit Adrian Hoven und Hannelore Elsner
- 1963 - Heimweh nach St. Pauli; mit Freddy Quinn, Jayne Mansfield und Bill Ramsey
- 1964 - Lausbubengeschichten; mit Hansi Kraus
- 1965 - Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten; mit Hansi Kraus und Elisabeth Flickenschildt
- 1966 - Das sündige Dorf
- 1966 - Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten; mit Hansi Kraus und Michl Lang
- 1967 - Wenn Ludwig ins Manöver zieht; mit Hansi Kraus
- 1968 - Otto ist auf Frauen scharf; mit Gunther Philipp und Heinz Erhardt
- 1969 - Pudelnackt in Oberbayern
- 1970 - Alles für die Katz; mit Maxl Graf und Max Grießer
- 1971 - Mein Vater, der Affe und ich; mit Gerhart Lippert
- 1971 - Verliebte Ferien in Tirol; mit Uschi Glas und Hans-Jürgen Bäumler
- 1972 - Mensch, ärgere dich nicht; mit Uschi Glas und Georg Thomalla
- 1973 - Oh Jonathan, oh Jonathan!; mit Heinz Rühmann
- 1974 - Josef Filser; mit Hans Fitz
- 1974 - Der Jäger von Fall
- 1977 - Die Jugendstreiche des Knaben Karl; mit Hansi Kraus, Gustl Bayrhammer und Walter Sedlmayr
- 1983 - Die unglaublichen Abenteuer des Guru Jakob; mit Zachi Noy und Thomas Ohrner
- 1985 - Wenn der Hahn kräht; mit Maxl Graf und Katharina de Bruyn
- 1987 - Der G'wissenswurm
- 1987 - Hexenschuß; mit Helmut Fischer
- 1988 - Einfaches Leben; mit Veronika Fitz
- 1988 - Der verkaufte Großvater
- 1989 - Auf dem Abstellgleis; mit Erni Singerl und Toni Berger
Fernsehserien
- Der Komödienstadel
- 1965-1970 - Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger; mit Maxl Graf und Fritz Straßner
- 1970-1971 - Königlich Bayerisches Amtsgericht; mit Hans Baur und Georg Blädel
- 1972 - Rabe, Pilz und dreizehn Stühle; mit Helmut Förnbacher und Jean-Pierre Zola
- 1978-1982 - Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger; mit Maxl Graf und Fritz Straßner
- 1984 - Lach mal wieder; mit Günter Pfitzmann
- 1984 - Heiße Wickel, kalte Güsse; mit Willy Harlander
- 1990 - Heidi und Erni; mit Heidi Kabel und Erni Singerl
- Polizeiinspektion 1
Weblinks
- Beppo Brem in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
PND: Datensatz zu Beppo Brem bei der DNB – 27. Januar 2009 Personendaten NAME Brem, Beppo KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler GEBURTSDATUM 11. März 1906 GEBURTSORT München STERBEDATUM 5. September 1990 STERBEORT München
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