- Berliner Luft (Militärmarsch)
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Der Begriff Berliner Luft wurde durch das gleichnamige Stück des Komponisten Paul Lincke bekannt. In seiner Operette Frau Luna machte er ihn 1899 zu einem Synonym eines freien Lebensgefühls in Berlin und Vorbild für Nichtberliner. Gleich zu Beginn der ersten Strophe rühmt das Lied das preisgünstige Unterhaltungsangebot der Stadt mit den Worten: "Berlin! Hör ich den Namen bloß, da muss vergnügt ich lachen! / Wie kann man da für wenig Moos den Dicken Wilhelm machen!", womit er sich auf die als sexuell ausschweifend und schlemmerfreudig dargestellte Lebensweise König Friedrich Wilhelms II. bezog. Mit dem Erfolg des Stücks wurde der Name im deutschsprachigen Raum verbreitet. Da der Text von Heinrich Bolten-Baeckers als Marsch vertont wurde, wurde er in das Repertoire der deutschen Militärmusik aufgenommen.
Bedeutung
Das Lied Berliner Luft gilt als inoffizielle Hymne der Stadt und des Bundeslands. In den Medien wird es häufig bei Auftritten von Militärkapellen gespielt. Besondere Bedeutung findet es jedoch als traditionelles Abschlussstück des Saisonabschlusskonzerts der Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne und der Elblandfestspiele in Wittenberge. Das Lied wurde von einer Jury aus Hans R. Beierlein, Christian Bruhn und Dieter Thomas Heck in die Liste der „100 Schlager des Jahrhunderts“ aufgenommen.
Literatur
- Ingo Grabowsky, Martin Lücke: Die 100 Schlager des Jahrhunderts. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2008, ISBN 3-434-50619-5.
Kategorien:- Marsch
- Musik (Berlin)
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