- Bernstadt auf dem Eigen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Görlitz Verwaltungs-
gemeinschaft:Bernstadt/Schönau-Berzdorf Höhe: 231 m ü. NN Fläche: 51,89 km² Einwohner: 3959 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km² Postleitzahl: 02748 Vorwahl: 035874 Kfz-Kennzeichen: GR Gemeindeschlüssel: 14 6 26 030 Stadtgliederung: 8 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Bautzener Straße 21
02748 Bernstadt a. d. EigenWebpräsenz: Bürgermeister: Gunter Lange (parteilos) Lage der Stadt Bernstadt a. d. Eigen im Landkreis Görlitz Bernstadt a. d. Eigen (Bernstadt auf dem Eigen) ist eine sächsische Landstadt im Landkreis Görlitz. Sie gehört zur Oberlausitz und liegt inmitten des Städtedreiecks Görlitz-Zittau-Löbau. Sie ist Teil und Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Bernstadt/Schönau-Berzdorf, die der kulturhistorischen Landschaft des Eigenschen Kreises weitestgehend entspricht.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Stadtgliederung
- Altbernsdorf auf dem Eigen,
- Bernstadt a. d. Eigen,
- Buschschenkhäuser,
- Dittersbach a. d. Eigen,
- Kemnitz O/L,
- Kunnersdorf a. d. Eigen,
- Lehdehäuser und
- Russen.
Eingemeindungen
1957:
- Kunnersdorf a. d. Eigen (seit 1994 wieder Ortsteil)
1994:
- Altbernsdorf a. d. Eigen,
- Buschschenkhäuser,
- Dittersbach a. d. Eigen,
- Kemnitz O/L,
- Lehdehäuser und
- Russen.
Geschichte
Bernstadt auf dem Eigen wurde am 22. September 1234 erstmalig in einer Urkunde des Bischofs von Meißen als »Bernhardistorf« erwähnt.[2] Das Landstädtchen gehörte Jahrhunderte zur Herrschaft der Äbtissinnen des Klosters St. Marienstern. Gegen den Willen ihrer Herrschaft führten die Bernstädter in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation ein, was zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit den Äbtissinnen führte.
Ortsnamenformen
1234: Bernhardistorf, 1245: Bernardistorf, 1280: Bernhartstorf, 1285: Bernhardus et Otto fratres dicti de Bernhartsdorf, 1290: Bernhardsdorph, 1339: civitas Bernardi, 1352: Bernhartsdorff, 1384: Bernersdorf, 1401: Bernstorph, 1425: Bernsdurff, 1497: Bernstat, 1516: Bernstadt, 1566: Bernstettel
Verwaltungszugehörigkeit
1835-1932: Kreishauptmannschaft Bautzen, 1835-1943: Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen, später Regierungsbezirk Dresden-Bautzen, 1952-1994: Kreis Löbau (Landkreis Löbau), 1994-2008: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1600 34 besessene(r) Mann 1777 304 besessene(r) Bürger 1834 1608 1871 1731 1890 1228 1910 1435 1925 1548 1939 1518 1946 1994 1950 2127 1964 2565 1990 2342 2000 4435 2007 3959 Quelle: http://hov.isgv.de/Bernstadt_a._d._Eigen
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 14 Mitgliedern. Davon gehören fünf der Freien Wählergemeinschaft Bernstadt an, drei der CDU, zwei der Kemnitzer Liste, zwei der Freien Liste Altbernsdorf, einer der Dittersbacher Liste (DL) und eine zur Die-Linke-Basisorganisation Bernstadt.
Wappen
Die Wappengeschichte des Oberlausitzer Ortes Bernstadt ist inhaltlich ein wenig kurios. Bernstadt trägt zwar auf blauem Feld ein feste Mauer und einen Turm, die den Stadtstatus besonders unterstreichen – aber Bernstadt besaß nie eine geschlossene Mauer, nur drei Stadttore „schützten“ die Stadt. Diese fielen jedoch dem großen Stadtbrand von 1828 zum Opfer.
Im Jahre 1900 wurde das heute gültige Wappen bestätigt, das sich aber sehr eng an eine seit 1538 bestehende Form anlehnt. Zwischenzeitlich existierte ein Wappen mit waagerecht verlaufender zinnenloser Mauer. Ein Verleihungszeitpunkt ist nicht bekannt. Mit Sicherheit aber ist anzunehmen, dass das Wappen vom damaligen Besitzer Bernstadts, dem Kloster Marienstern bei Kamenz, verliehen wurde.
Städtepartnerschaften
Partnerstädte sind zwei Städte, die ebenfalls den Namen Bernstadt tragen. Dies sind seit 1. Juni 1991 Bernstadt in Baden-Württemberg und seit 10. Mai 1997 Bierutów (deutsch: Bernstadt an der Weide) in Polen.
Seit dem Oktober 2005 gibt es weitere Beziehungen zur Gemeinde Zawidow (deutsch: Seidenberg) in Polen, das betrifft die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehr.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Marktplatz mit dem Erdachsenbrunnen und der evangelischen Kirche (800 Jahre)
- die historische geschlossene Stadtanlage aus dem Mittelalter
- und die einzigartige "Dachlandschaft"
- das Pließnitztal in Kunnersdorf (einige Fachwerkhäuser)
- der Kulturpark in Kemnitz
- Dittersbach mit einigen Umgebinde- und Fachwerkhäusern
- Altbernsdorf mit den typischen 3- und 4-Seitenhöfen
Museen
- Heimatmuseum Bernstadt auf dem Eigen und Umgebung
- Heimatstube Dittersbach
Bauwerke
- St.-Marien- und Heiligkreuz-Kirche der evangelischen Pfarrgemeinde mit ihrem 64 m hohem Turm, dem sie umgebenden Kirchplatz und der Kirchmauer aus dem 12. Jh.[3]
- Weitere Kirchbauten in Dittersbach und Kemnitz mit Friedhofsanlagen
- Kleine katholische Kirche in Kunnersdorf
- Bernstädter Friedhof mit der Kapelle
- 1993 errichtete die Stadt Klaus Riedel ein Denkmal.[4]
Regelmäßige Veranstaltungen
- Erdachsenschmieren zum Sommerfest (jedes Jahr im August)
- Oberlausitzer Oktoberfest in Kemnitz O/L
- das Pließnitztalfest (Mitte August)
- das Traktortreffen in Kemnitz (Ende August)
- Reit- und Fahrsportveranstaltungen in Kemnitz und Dittersbach
- Faschingssaison in Bernstadt / Eröffnung mit Schlüsselübergabe (11.11.)
Freizeit- und Sportanlagen
- Waldbad
- Heimatmuseum
- Stadthaus mit Saal
- Sporthalle Pließnitztal in Kunnersdorf
- Ortschaftszentrum Dittersbach mit Heimatstube
- Ortschaftszentrum Kemnitz mit Kindergarten
- Sport-und Mehrzweckhalle in Dittersbach
- Sportplätze in Bernstadt, Dittersbach und Kemnitz
- Ortsfeuerwehren in Altbernsdorf, Bernstadt (Kunnersdorf), Dittersbach und Kemnitz
- Kindergarten in Bernstadt und Kemnitz
- Jugendclub in Kunnersdorf, Altbernsdorf, Dittersbach, Bernstadt
Bildung
- Grundschule Schönau-Berzdorf
- Mittelschule „Klaus Riedel“ Bernstadt. Hier erfolgt die Vorbereitung zur umfassenden Sanierung. Das ehemalige Gebäude der Grundschule wird schon jetzt teilweise für die Mittelschule genutzt.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Folgenden Personen wurde das Ehrenbürgerrecht zugesprochen[5]:
- 1849: Carl Friedrich Braeske, Verdienste um die Entwicklung des Tuchhandels und für seine Tätigkeit als Senator (Stadtrat)
- 1864: Karl Theophil Borott, Direktor der Bernstädter Schule von 1823 - 1867
- 1874 (2. Januar): Adolf Hanspach, Mitglied des Stadtrates
- 1895: Otto von Bismarck
- 1999: Dr. Karl-Werner Günzel (Höxter), Stifter der Karl-Werner-Günzel-Stiftung, Maler, Arzt und Schriftsteller
- 2002: Peter Schöne (Kunnersdorf a. d. Eigen) Ortschronist seit 1960, Mitbegründer des Heimatmuseums Bernstadt 1986
Söhne und Töchter der Stadt
- Adolf Klose (1844–1923), Maschineningenieur bei der Sächsischen Staatsbahn
- Klaus Riedel (1907–1944), Raketenpionier
Literatur
Folgende Bücher und Hefte sind über Bernstadt erschienen[6]:
- Christian Richter: Geschichte Bernstadts und des "Eigenschen Kreises"
- Heft - "Bernstadt in der Oberlausitz"
- Heft - "Aus der Geschichte der Stadt Bernstadt auf dem Eigen"
- Heft - "Aus der Geschichte der Stadt Bernstadt auf dem Eigen" Teil 2
- Heft - "Aus der Geschichte von Kunnersdorf "
- Bildband - "Rund um die Bernstädter Erdachse "
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ http://www.bernstadt.info/bernst.htm
- ↑ http://www.bernstadt.info/kirchbe.htm
- ↑ „Raketenbauer der Nazis ist Namenspate einer Schule“ - Spiegel 5. Februar 2008
- ↑ http://www.bernstadt.info/ehrenbu.htm
- ↑ http://www.bernstadt.info/publik.htm
Weblinks
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