Berthold von Landsberg

Berthold von Landsberg

Bertold von Landsberg, als Bischof von Hildesheim Berthold II., († 4. Mai 1502 auf Schloss Rotenburg bei Verden) war Bischof von Verden und von Hildesheim.

Grabmal von Bertold von Landsberg

Inhaltsverzeichnis

Leben

Aufstieg zum Bischof von Verden

Er stammte aus dem niedersächsischen Adelsgeschlecht Landsberg (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen westfälischen Geschlecht). Sein Vater war Ulrich von Landsberg. Er hatte Rechtswissenschaften studiert und war Doktor beider Rechte. Landsberg wurde Domherr in Verden und wurde 1464 Domdechant. Seit 1468 war er wegen der altersbedingten Kränklichkeit von Bischof Johannes III. von Asel der eigentliche Leiter des Stifts. Im Jahr 1470 drängte das Domkapitel Bischof Johann zum Amtsverzicht. An dessen Stelle wählte es Berthold von Landsberg. Diese Wahl wurde von Papst Paul II. bestätigt.

Bischof von Hildesheim

Im Jahr 1472 war er daran beteiligt mit Unterstützung der Stadt Hildesheim seinen Vetter Henning von Hus gegen verschiedene Gegenkandidaten zum Bischof von Hildesheim zu machen. Dies führte zu einer Fehde. Da Henning von Hus sich gegen den Stiftsadel und den Dompropst nicht durchsetzen konnte und es zu weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen mit Braunschweig und Hessen kam, trat er zu Gunsten Bertholds zurück. Auf entsprechende Bitte wurde dies vom Papst bestätigt. Mit päpstlicher Genehmigung konnte er als Administrator auch das Stift Verden weiter leiten.

Große Fehde

Er versuchte die finanziellen Probleme im Bistum Hildesheim durch neue Steuern zu beheben. Dies führte 1484 zu schweren Konflikten mit der Stadt Hildesheim in der „Großen Fehde.“ Die Hildesheimer haben unter anderen Vasallen des Bischofs gefangen genommen. Dabei hat Berthold auch kirchliche Strafen wie Bann und Interdikt eingesetzt. Dennoch musste Berthold nachgeben. In der Folge begannen die Bürger von Hildesheim die Befestigungsanlagen der Stadt zu verstärken. Dem Befehl des Bischofs die Mauern auf den alten Stand zurück zu bauen, leisteten die Bürger keine Folge. Der wieder ausbrechende Krieg war auf beiden Seiten von Zerstörung und Plünderung begleitet. Erst 1486 kam es zu einem Vergleich und einem Friedensschluss. Dennoch gab es weitere Spannungen.

Innere und Äußere Politik

Mit dem stärksten Feind seines Vorgängers Herzog Wilhelm von Braunschweig schloss Berthold einen auf zwanzig Jahre angelegten Bündnisvertrag. Allerdings zeigte sich bald das Braunschweig Berthold nicht in seinen Auseinandersetzungen mit dem Stiftsadel unterstützte.

Verschiedene norddeutsche Städte schlossen sich gegen ihre Landesherren zusammen. Unter diesen war auch Hildesheim. Die Städte Braunschweig und Hildesheim siegten 1483 gegen Herzog Heinrich von Braunschweig bei Bleckenstedt.

Wegen des nicht gerechtfertigten päpstlichen Bannes gegen die Bistümer Hildesheim und Verden reiste Berthold 1488 nach Rom. Ihm gelang es nicht den Adel unter Kontrolle zu bringen. Das Treiben eines Adeligen aus dem Hause Schwichelt führte dazu, dass der Papst im Jahr 1500 die Hildesheimer Kirche erneut bannte. Im Jahr 1493 schloss er einen ebenfalls auf zwanzig Jahre angelegten Schutzvertrag mit dem Erzstift Bremen. Unter Erzbischof Johann Rode konnte das Bündnis nicht aufrechterhalten werden.

Förderung kirchlichen und kulturellen Lebens

Wegen der unruhigen Verhältnisse im Stift Hildesheim residierte Berthold zumeist auf Schloss Rotenburg im Stift Verden. Berthold war ein Förderer des kirchlichen Lebens. So protegierte er den Kult der Eucharistie, die Verehrung der heiligen Anna und der Diözesanpatrone. In seiner Zeit kam es zur Reform der Klöster etwa von Isenhagen, Ringelheim und Grauhof. Auch war er Förderer der Kunst und Geschichtsschreibung. Insbesondere fällt in seine Zeit der Bau Neubau des Kirchenschiffs des Verdener Doms. Dort wurde er auch begraben. Die aus Bronze gegossene Grabplatte ist erhalten.

Literatur



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Berthold II. von Landsberg — Bertold von Landsberg, als Bischof von Hildesheim Berthold II., (* vor 1464; † 4. Mai 1502 auf Schloss Rotenburg bei Verden) war Bischof von Verden und von Hildesheim. Grabmal von Bertold von Landsberg …   Deutsch Wikipedia

  • Johann III. von Asel — Johannes III. von Asel (* 1380; † 21. Juni 1472 in Rotenburg) war von 1426 bis 1470 Bischof von Verden. Johannes III. stammte aus einem Hildesheimer Adelsgeschlecht und war zunächst Canonicus im Domkapitel Hildesheim. Danach war er in Rom tätig.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Hildesheim — Das älteste Zeugnis zur Geschichte des Hildesheimer Bistums liegt in Form einer ungedruckten Bischofsliste vor, die im Sakramentar von 1014 überliefert worden ist. Es gibt wahrscheinlich noch ältere, jedoch nicht mehr erhaltene Bischofslisten. In …   Deutsch Wikipedia

  • Berthold Beitz — (1986) Berthold Beitz (* 26. September 1913 in Zemmin) ist ein einflussreicher Manager in der Montanindustrie des Ruhrgebiets. Während des Zweiten Weltkriegs rettete er im von Deutschen besetzten Galizien mehreren hundert jüdischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Hildesheim — Wappen des Bistums Hildesheim Das älteste Zeugnis zur Geschichte des Hildesheimer Bistums liegt in Form einer ungedruckten Bischofsliste vor, die im Sakramentar von 1014 überliefert worden ist. Es gibt wahrscheinlich noch ältere, jedoch nicht… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Verden — Das Bistum Verden war ein ehemaliges römisch katholisches Bistum im heutigen Niedersachsen. Die folgenden Personen waren Bischöfe des Bistums Verden: Schwibrecht 775–785 Patto 785 bis 30. März 788 Tanko 788 bis 16. Dezember 808 Haruth[1] 809 bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph von Braunschweig-Lüneburg — Christoph von Braunschweig Wolfenbüttel der Verschwender (* 1487; † 22. Januar 1558 in Tangermünde) war ein Prinz aus dem Haus der Welfen und ab 1502 Bischof von Verden sowie seit 1511 auch Erzbischof von Bremen. Sein Vater Heinrich I. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes III. von Asel — (* 1380; † 21. Juni 1472 in Rotenburg) war von 1426 bis 1470 Bischof von Verden. Johannes III. stammte aus einem Hildesheimer Adelsgeschlecht und war zunächst Canonicus im Domkapitel Hildesheim. Danach war er in Rom tätig. Als Bischof Heinrich II …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Verden — Das Bistum Verden war ein ehemaliges römisch katholisches Bistum im heutigen Niedersachsen. Die folgenden Personen waren Bischöfe des Bistums Verden: Inhaltsverzeichnis 1 Personenliste 2 Schrifttum 2.1 Quellen …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph von Braunschweig-Wolfenbüttel — der Verschwender (* 1487; † 22. Januar 1558 in Tangermünde) war ein Prinz aus dem Haus der Welfen und ab 11. Juli 1502 Bischof von Verden sowie seit 1511 auch Erzbischof von Bremen. Sein Vater Heinrich I. von Braunschweig Wolfenbüttel half dem… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”