Beugungsgrenze

Beugungsgrenze
Redundanz Die Artikel Auflösungsvermögen und Auflösung (Physik) überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. d65sag's mir 16:41, 28. Feb. 2009 (CET)

Der Begriff Auflösungsvermögen bezeichnet die Unterscheidbarkeit feiner Strukturen, also den kleinsten noch wahrnehmbaren Abstand zweier Punkte. Durch die Angabe eines Winkelabstandes oder durch die Angabe des Abstandes gerade noch trennbarer Strukturen lässt es sich quantifizieren. Die Abhängigkeit der Auflösung vom Kontrast beschreibt die Kontrastübertragungsfunktion.

Inhaltsverzeichnis

Begrenzung der Auflösung

Die Auflösung optischer Instrumente ist durch Beugung begrenzt. Bei Fernrohren spricht man vom Rayleigh-Kriterium, bei Mikroskopen von der Abbeschen Auflösungsgrenze. Bei optischen Nanoskopen wie dem Vertico-SMI wird das Abbe-Limit durch eine Kombination von Strukturierter Beleuchtung SMI und Lokalisationsmikroskopie SPDM unterschritten. Bei Rastermikroskopen bestimmt die Größe der Sonde bzw. der angeregte Probenbereich (STED-Mikroskop) das Auflösungsvermögen.

Auge

Das Auflösungsvermögen des bloßen Auges beträgt unter idealen Bedingungen etwa 0,5' bis 1' (entsprechend 1 mm auf 3-6 Meter). Es wird ähnlich wie bei optischen Instrumenten (siehe unten) durch die Größe der Pupille bestimmt. Der Abstand der Sehzellen in der Netzhautgrube, der Stelle schärfsten Sehens, ist dem Auflösungsvermögen des Auges angepasst. Er beträgt ca. 0,3'.

Bei durchschnittlichen Verhältnissen sind zwei Punkte getrennt wahrnehmbar, wenn ihr Winkelabstand 2' beträgt. Bei schwachen Objekten und zum Rand des Gesichtsfeldes hin nimmt die Sehschärfe jedoch merklich ab.

Demgegenüber ist die Erkennbarkeit feiner Strukturen höher. Sie kann z.B. bei Linien unter gutem Kontrast 0,3' erreichen, was mit einer Art Bildverarbeitung im Gehirn zusammenhängt.

Auflösungsvermögen optischer Instrumente

Optische Geräte wie Fernrohr oder Mikroskop erweitern die Möglichkeiten des Auges - sowohl was sein Auflösungsvermögen als auch seine Helligkeits-Wahrnehmung betrifft. Bei visuellen Beobachtungen kann die Vergrößerung des Fernrohrs oder Mikroskops sinnvollerweise soweit gesteigert werden, bis die Winkelauflösung des optischen Gerätes an die des menschlichen Auges angepasst ist. Man spricht dann von der nützlichen Vergrößerung.

In der Astronomie begrenzt meist das Seeing das Auflösungsvermögen (Winkelauflösung) erdgebundener Teleskope auf etwa 1". Größere Teleskope bewirken hier also nicht automatisch mehr Auflösung. Damit diese erdgebundenen Teleskope ihre maximale Auflösung erreichen, bedarf es besonderer Techniken, zum Beispiel der adaptiven Optik oder der Speckle-Interferometrie. Das Hubble-Weltraumteleskop erreicht wegen des Wegfalls der störenden Atmosphäre eine Auflösung von etwa 0.05" bei sichtbaren Wellenlängen.

Als Faustformel gilt für die beugungsbegrenzte Auflösung:

d = 115 / D
d : Auflösungsvermögen in Bogensekunden
D : Öffnung in Millimetern

Durch "Zusammenschalten" mehrerer einzelner Teleskope lässt sich durch Interferometrie ein Bild mit der Auflösung berechnen, die dem maximalen Abstand der Teleskope entspricht.

Monitor

Monitore erzeugen Farben aus Pixeln der Farbpalette RGB (Rot, Grün und Blau). Der Abstand zwischen den Farbpunkten Rot, Grün, Blau (Farbtripel) sollte weniger als 0,28 mm betragen, da ansonsten die Farbe als Raster wahrgenommen wird. Bezugsgröße ist die deutliche Sehweite, bei der das Raster unterhalb des Auflösungsvermögens des Auges liegen soll. Die Auflösung lässt sich wie folgt berechnen:

1 Pixel = 3 Löcher

Bei einer Auflösung von 72 dpi ergibt sich (1 inch = 2,54 cm):

72 Pixel/inch = 2,8 Pixel/mm bzw. ein Pixelabstand von 0,36 mm

Siehe auch


Literatur

  • Böhringer, Joachim; u. a.: Kompendium der Mediengestaltung, Berlin: Springer, 1. A. 2001, S. S. 84 ff., ISBN 3540435581

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • RESOLFT-Mikroskopie — Die RESOLFT Mikroskopie (englisch REversible Saturable OpticaL (Flurorescence) Transitions ‚Reversibel Sättigbare Optische (Fluoreszenz ) Übergänge‘) ist eine Gruppe von lichtmikroskopischen Verfahren, bei der man besonders scharfe Bilder… …   Deutsch Wikipedia

  • Fluoreszenzmikroskopie — Fluoreszenzmikroskop Die Fluoreszenzmikroskopie ist eine spezielle Form der Lichtmikroskopie. Sie beruht auf dem physikalischen Effekt der Fluoreszenz, bei dem fluoreszierende Stoffe, sogenannte Fluorochrome, mit Licht einer Wellenlänge angeregt… …   Deutsch Wikipedia

  • STED-Mikroskop — Vergleich von Standard Konfokalmikroskopie (grüne Bilder, links) und STED Mikroskopie (violette Bilder, Mitte) bei der Abbildung von DNA Replication factories, Protein Komplexen zur DNA Replikation, im Zellkern me …   Deutsch Wikipedia

  • Stefan W. Hell — (* 23. Dezember 1962 in Arad, Rumänien) ist Physiker und Direktor am Max Planck Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • 4Pi-Mikroskop — Schema eines 4Pi Mikroskops. Ein 4Pi Mikroskop ist eine Variante des Konfokalmikroskops, das eine höhere Auflösung besitzt als die bei normalen konfokalen Mikroskopen übliche Auflösung von etwa 200 nm in seitlicher und 500–700 nm in… …   Deutsch Wikipedia

  • Elektronenstrahllithografie — Die Elektronenstrahllithografie (ESL, englisch electron beam lithography oft als e beam lithography abgekürzt) ist in der Mikro und Halbleitertechnik ein spezielles Verfahren zur Strukturierung einer Elektronenstrahl empfindlichen Schicht… …   Deutsch Wikipedia

  • Fotoobjektiv — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung …   Deutsch Wikipedia

  • Lichtmikroskop — „Großes Mikroskop“ von Carl Zeiss von 1879 mit Optiken berechnet von Ernst Abbe. Lichtmikroskope sind Geräte, die stark vergrößerte Bilder von kleinen (oft für das Auge nicht sichtbaren) Strukturen oder Objekten durch die Ausnutzung optischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Nanoimprint — Die Nanoprägelithografie (engl. Nanoimprint lithography, kurz NIL) ist ein Nanolithografie Verfahren zum kostengünstigen Herstellen von Nanostrukturen mittels eines nanostrukturierten Stempels. Als Positiv werden häufig Monomere oder Polymere… …   Deutsch Wikipedia

  • Nanoimprint Lithography — Die Nanoprägelithografie (engl. Nanoimprint lithography, kurz NIL) ist ein Nanolithografie Verfahren zum kostengünstigen Herstellen von Nanostrukturen mittels eines nanostrukturierten Stempels. Als Positiv werden häufig Monomere oder Polymere… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”