Bezirk Unterfranken

Bezirk Unterfranken
Unterfranken
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Staat: Deutschland
Bundesland: Bayern
Verwaltungssitz: Würzburg
Fläche: 8.530,99 km²
Einwohner: 1.331.500 (31.12.2006)
Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km²
Städte: Würzburg
Aschaffenburg
Schweinfurt
Bad Kissingen
Webpräsenz:

Lage in Bayern und Deutschland

Unterfranken ist in Bayern sowohl ein Bezirk als auch ein Regierungsbezirk.

Die Bezirke sind in Bayern Selbstverwaltungskörperschaften, zu denen sich mehrere Kreise zusammengeschlossen haben. Die Kreise eines Bezirks gehören jeweils zu einem gleichnamigen Regierungsbezirk, dem Zuständigkeitsgebiet der Bezirksregierung (oft nur kurz Regierung) als staatlicher Mittelbehörde. Anders als bei den Landratsämtern, die gleichzeitig staatliche und kommunale Behörde sind ("Janusköpfigkeit"), existieren hierfür in Bayern mit den Bezirksverwaltungen und den Regierungen getrennte Behörden.

Unterfranken liegt im Nordwesten des Freistaates und grenzt im Süden und Westen an die Bundesländer Baden-Württemberg bzw. Hessen, im Norden an den Freistaat Thüringen und im Osten an die bayerischen Regierungsbezirke Oberfranken und Mittelfranken.

Der Main durchfließt Unterfranken, weshalb die Region besonders bei den Einheimischen als Mainfranken bezeichnet wird.

Verwaltungssitz des Bezirks und gleichzeitig Regierungssitz des Regierungsbezirks ist Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Gliederung

Der Regierungsbezirk Unterfranken umfasst drei kreisfreie Städte und neun Landkreise:

Kreisfreie Städte

  1. Aschaffenburg
  2. Schweinfurt
  3. Würzburg

Landkreise

  1. Landkreis Aschaffenburg
  2. Landkreis Bad Kissingen
  3. Landkreis Haßberge
  4. Landkreis Kitzingen
  5. Landkreis Main-Spessart
  6. Landkreis Miltenberg
  7. Landkreis Rhön-Grabfeld
  8. Landkreis Schweinfurt
  9. Landkreis Würzburg

Anmerkungen:

  1. Der Landkreis Haßberge hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Haßberg-Kreis.
  2. Der Landkreis Main-Spessart hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Mittelmain. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Lohr a. Main.
  3. Der Landkreis Rhön-Grabfeld hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Bad Neustadt a. d. Saale.

vor der Landkreisreform

Alte Landkreisgrenzen

Die folgende Gliederung in kreisfreie Städte und Landkreise galt bis zum 30. Juni 1972:

Kreisfreie Städte

Landkreise

Anmerkung: Bis nach dem Zweiten Weltkrieg hieß der Regierungsbezirk Mainfranken.

Wirtschaft

Die Arbeitslosen-Quote in Unterfranken betrug im Mai 2007 5,0 Prozent.

Die wirtschaftlichen Schwerpunkte Unterfrankens liegen in Aschaffenburg, Würzburg, Schweinfurt so wie den größeren Mittelzentren am Main entlang (z.B. Miltenberg, Lohr am Main).

Laut dem europäischen Statistikamt erreicht Unterfranken ein BIP pro Kopf von 117,3% des europäischen Durchschnittes.

Geschichte

Mit dem Übergang unterfränkischer Gebiete, insbesondere des Großherzogtums Würzburg an das neue Königreich Bayern mit dem Wiener Kongress entstand der "Untermainkreis" mit Würzburg als Hauptstadt. Seit dem 1. Januar 1838 trug der Bezirk den Namen "Unterfranken und Aschaffenburg", in Anlehnung an das Herzogtum Franken, in dessen ehemaligem Ostteil (ausgenommen Aschaffenburg und Umgebung liegt im ehemaligen Westteil) er liegt.

Amtlich wurde der Begriff "Mainfranken" durch Verordnung der bayerischen Staatsregierung vom 20. Mai 1938 (GVBl. 1938, 199) eingeführt und löste mit Wirkung vom 1. Juni 1938 die bisherige Bezeichnung "Unterfranken und Aschaffenburg" ab. Nach Ende des Dritten Reiches wurde der Name am 15. Juli 1946 erneut geändert und der Regierungsbezirk "Unterfranken" (ohne den Zusatz Aschaffenburg) genannt.

1945 fiel Ostheim vor der Rhön an Unterfranken.

Bezirk

Wappen

Blasonierung

Unter rotem Schildhaupt, darin drei silberne Spitzen, gespalten von Blau und Rot; vorne eine schräggelegte, von Silber und Rot gevierte und zweimal gekerbte Standarte an goldener Lanze, hinten ein sechsspeichiges silbernes Rad.

Wappengeschichte

Das Wappen geht auf einen Entwurf von Prof. Otto Hupp von 1906 zurück und entspricht diesem vollständig. Es wurde jedoch damals nicht verwendet. Die Bezirke Bayerns nahmen ihre Wappen erst in den Jahren 1957 bis 1965 an. Das Wappen des Bezirks Unterfranken wurde erst 1961 angenommen. Es gibt die wichtigsten Herrschaftsverhältnisse in diesem Bezirk wieder, Der bekannte „Fränkische Rechen“ stammt aus dem Wappen des Domkapitels und Hochstifts Würzburg und ist heute auch Symbol für ganz Franken. Die von Silber und Rot gevierte Standarte steht für das Herzogtum Ostfranken. Sie ist auch im Wappen der Stadt Würzburg enthalten. Das silberne Rad steht für den Kurstaat und das Erzstift Mainz. Beide hatten im Untermaingebiet bis 1803, als das alte Reich zu Ende ging, erheblichen Einfluss

Bezirkstag

Zusammensetzung

Wahl CSU SPD FW Grüne FDP Die Linke REP NPD GDP¹ BP Gesamt
2008 10 4 3 2 1 1 21
2003 13 4 2 1 20
1998 13 7 1 1 1 23
1994 13 7 2 1 23
1990 14 6 1 1 1 23
1986 15 7 1 23
1982 15 7 1 23
1978 15 7 1 23
1974 15 7 1 23
1970 15 8 1 24
1966 14 8 1 1 24
1962 13 8 1 1 23
1958 14 6 1 2 23
1954 12 6 2 2 1 23

¹ 1954 und 1958 GB/BHE

Bezirkstagspräsident

Bezirkstagspräsident ist seit dem 30. Januar 2007 Erwin Dotzel (CSU). Er wurde Nachfolger des am 2. Dezember 2006 verstorbenen Albrecht Graf von Ingelheim (CSU). Stellvertretende Bezirkstagspräsidentinnen sind Eva-Maria Linsenbreder (SPD) und Karin Renner (CSU).

Partnerschaft

Der Bezirk Unterfranken pflegt eine Partnerschaft mit dem Departement Calvados in der Normandie in Frankreich. Zahlreiche unterfränkische Gemeinden sind Partnerschaften mit Gemeinden aus dem Departement Calvados eingegangen. Mehr Informationen unter [1]

Regierungsbezirk

Regierungspräsidenten

  • Maximilian Freiherr von Lerchenfeld, 1814-1817
  • Franz-Wilhelm Freiherr von Asbeck, 1817-1825
  • Max Freiherr von Zu Rhein, 1826-1832
  • Karl Freiherr von Stengel, 1832
  • August Graf von Rechberg und Rothenlöwen, 1833-1837
  • Ferdinand Freiherr von Andrian-Werburg, 1837
  • Philipp Graf von Lerchenfeld, 1838-1840
  • Leopold Graf Fugger von Glött, 1840-1849
  • Friedrich Freiherr von Zu Rhein, 1849-1868
  • Friedrich Graf von Luxburg, 1868-1901
  • Ludwig von Kobell, 1901-1907
  • Karl Ritter von Müller, 1907-1913
  • Friedrich Ritter von Brettreich, 1913-1916
  • Julius Ritter von Henle, 1917-1929
  • Bruno Günder, 1929-1933
  • Otto Hellmuth (NSDAP), 1933-1945
  • Adam Stegerwald (CSU) 1945
  • Jean Stock, 1945-1946
  • Adolf Körner, 1946-1950
  • Karl Kihn, 1950-1952
  • Josef Hölzl, 1952-1960
  • Heinz Günder, 1960-1968
  • Robert Meixner, 1968-1974
  • Philipp Meyer, 1975-1984
  • Franz Vogt, 1984-2000
  • Paul Beinhofer, seit 2000

Literatur

  • Björn-Uwe Abels: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Unterfrankens, (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 6). - Kallmünz, 1979
  • Horst-Günter Wagner: Zum Standort des Wirtschaftsraumes Unterfranken im Spiegel seiner jüngeren historischen Außenbeziehungen. - S. 1–22 in: Ante, Ulrich (Hrsg.): Zur Zukunft des Wirtschaftsraumes Unterfranken. Würzburg 1992 = Würzburger Universitätsschriften zur Regionalforschung (Bd. 4).
  • Horst-Günter Wagner: Mainfranken – Wirtschaftsgeographische Entwicklungswege und Problemfelder. S. 17–35 in: Marquardt-Kuron, Arnulf und Konrad Schliephake (Hrsg): Raumbezogene Verkehrswissenschaften - Anwendung mit Konzept. Bonn 1996, 428 S. = Material zur Angewandten Geographie Band 26.
  • Horst-Günter Wagner: Die Entwicklung des Wirtschaftsraumes Unterfranken 1814–2000. S. 137–189 in: Peter Kolb/Ernst-Günter Krenig (Hrsg.): Unterfränkische Geschichte Band 5/1, Würzburg 2002, ISBN 3-429-02373-4.
  • Horst-Günter Wagner, Winfried Schenk: Dynamik und Struktur der Bevölkerung in Unterfranken seit 1815. S. 55–74 in: Kolb, Peter u. Ernst-Günter Krenig (Hrsg.): Unterfränkische Geschichte, Bd 5/1. Würzburg 2002, ISBN 3-429-02373-4.
  • Franz X. Bogner: Mainfranken aus der Luft – Maindreieck und Mainviereck. Stürtz Würzburg 12/2007, ISBN 978-3-8003-1791-2.
  • Ralf Nestmeyer: Franken. Ein Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, Erlangen, 4. Auflage 2007, ISBN 978-3-89953-278-4.

Weblinks


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