- Bezugswert (Medizin)
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Dieser Artikel befasst sich mit Referenzwerten in der Medizin. Vor allem in der Laboratoriumsmedizin werden Referenzwerte benutzt, um gemessene Werte überhaupt einordnen zu können und damit eine Orientierung geben zu können, ob dieses Parameter pathologisch (krankhaft) ist oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
Ermittlung
Referenzwerte werden statistisch aus Untersuchungsergebnissen gesunder Personen ermittelt. Als normal werden solche Ergebnisse bezeichnet, die bei rund 95 Prozent aller gesunden Untersuchten gefunden werden. Dabei wird das Vertrauensintervall so gewählt, dass jeweils am oberen und am unteren Ende der gemessenen Werte eine Standardabweichung (2,5 %) als Grenze genommen wird.
Das heißt, dass immer 2,5 % aller Gesunden einen „zu hohen“ und 2,5 % einen „zu niedrigen“ Wert aufweisen, ohne dass sie auch nur im entferntesten an einer Erkrankung leiden.
Es gibt somit nicht einen einzelnen Normalwert, sondern einen bestimmten Schwankungsbereich, innerhalb dessen alle Werte als normal gelten. Diesen Bereich nennt man Referenz- oder Normalbereich. Zudem können Abhängigkeiten von Alter, Geschlecht, Regionen, Rassen oder durch die Anwendung unterschiedlicher Messmethoden bestehen.
Für die Interpretation von Laborparametern ist es wichtig zu wissen, dass die Referenzbereiche für ein und denselben Parameter - abhängig von der verwendeten Analysemethode und dem Messgerät - stark variabel sind. Deshalb sollten zu jeder Analyse die jeweiligen Referenzbereiche immer mit angegeben werden.
Sonderfälle
Es gibt auch einen Referenz- oder Normalbereich für Kranke. Dieser liegt normalerweise deutlich über oder unter dem Gesunden. So ist z.B. der Normalwert für Blutzucker 60 bis 100 mg/dl. Ein Blutzuckerkranker mit 130 mg/dl weist demzufolge Laborwerte auf, die zwar höher als die der Normalbevölkerung ausfallen; für seine Erkrankung liegen sie aber noch im Referenzbereich.
Diagnostischer Referenzwert
Auf Vorschlag der Strahlenschutzkommission wurden in Deutschland im Jahre 2003 vom Bundesamt für Strahlenschutz diagnostische Referenzwerte für Radiopharmaka festgelegt und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Darin sind Referenzwerte der Radiopharamaka für häufige, als auch für dosisintensive nuklearmedizinische Untersuchungsverfahren enthalten. Eine Überschreitung dieser Referenzwerte bedarf einer Begründung durch einen fachkundigen Nuklearmediziner und muss entsprechend dokumentiert werden.
Einheiten
Einheiten nach dem SI-Einheitensystem:
Einheit - Erklärung
g/dl - Gramm - 1 Gramm pro 100 ml
mg/dl - Milligramm - 1 Tausendstel Gramm pro 100 ml
µg/dl - Mikrogramm - 1 Millionstel Gramm pro 100 ml
ng/ml - Nanogramm - 1 Milliardstel Gramm pro ml
mval/l - Milligrammäquivalent - 1 Tausendstel der Stoffmenge, die einem Referenzatom (Wasserstoff) gleichgesetzt ist.
Siehe auch
Weblinks
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