- Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen
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Die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen ist eine Unterbilanz der Leistungsbilanz, die ihrerseits ein Teil der Zahlungsbilanz eines Landes ist.
Die Erwerbseinkommen umfassen alle Einkommen aus unselbständiger Arbeit, die von Inländern an Ausländer oder von Ausländern an Inländer gezahlt werden (etwa für Grenzgänger oder für Arbeitnehmer, die sich weniger als ein Jahr im Inland/Ausland aufhalten, z. B. Saisonarbeiter). Die Vermögenseinkommen umfassen alle Kapitalerträge, die Inländer an Ausländer zahlen oder von Ausländern erhalten, hauptsächlich Zahlungseingänge bzw. -ausgänge von Zinsen und Dividenden, andere Einkommen aus Fremdinvestitionen (= Auslandsinvestitionen) und insbesondere der internationale Kreditverkehr.
Wenn z. B. US-Investoren Zinszahlungen auf ihre ausländischen Anleihen (Bonds) erhalten, so wäre dies als Zahlungseingang (also positiv) in der Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen der USA zu buchen (Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen = factor income).
Auf der anderen Seite wären Zinszahlungen von US-Kreditnehmern an ausländische Kreditgeber ein Zahlungsausgang (also negativ) in der Bilanz.
Übertreffen die Erwerbs- und Vermögenseinkommen ("Haben") die Erwerbs- und Vermögensausgaben ("Soll"), spricht man von einer aktiven Erwerbs- und Vermögensbilanz (passiv im umgekehrten Fall).
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