- Bildkreis
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Der Bildkreis ist ein Begriff aus der Fotografie. Er beschreibt jenen Bereich, den ein Objektiv im Stande ist abzubilden, ohne durch Vignettierungen (Randabschattungen) oder andere Abbildungsfehler beeinträchtigt zu sein. Der Bildkreis muss daher mindestens so groß sein wie das Film- oder Sensorformat. Insbesondere Fachkameras oder Tilt- und Shift-Objektive benötigen besonders große Bildkreise, um weitgehende Verstellungen zuzulassen.
Berechnung
Der mindestens erforderliche Bildkreisdurchmesser eines Objektivs errechnet sich als Diagonale des Negativs bzw. rechteckigen Sensors nach der Formel
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Format Breite (B) [mm] Höhe (H) [mm] Diagonale (⌀) [mm] Kleinbild 36,0 24,0 43,27 Analog APS-C 25,1 16,7 30,1 Analog APS-H 30,2 16,7 34,5 Analog APS-P 30,2 9,5 31,7 Four Thirds 17,3 13 21,6 Nikon DX-Format 23,6...24,0 15,8...16,0 28,4...28,8 Canon xx0D, x0D, 7D 22,2...22,5 14,8...15,0 26,7...27,0 Canon 1D 28,8 19,2 34,6 Canon 1Ds, 5D, Nikon D700, D3 35,8...36,0 23,9 43,2
Zu beachten ist, dass auch innerhalb des Bildkreises die Abbildungsfehler normalerweise zum Rand hin zunehmen, sodass die meisten Objektive die beste Qualität in der Bildmitte liefern. Ebenso wird oft ein geringes Maß an Vignettierung zum Rand hin toleriert.
In der Fotografie mit Fachkameras versteht man daher unter einem Weitwinkelobjektiv ein Objektiv mit möglichst großem Bildkreis.
Flächennutzung und Sensorformat
Üblicherweise sind Sensoren und Filme rechteckig, die Objektive liefern allerdings eine kreisförmige Abbildung. Nimmt man einen Film oder Sensor, dessen Diagonale genau dem Bildkreis entspricht, so kann man feststellen, dass nur ein Teil der Abbildung, die das Objektiv liefert, auch tatsächlich vom Sensor bzw. Film aufgezeichnet wird.
Dieses Verhältnis kann man über die Seitenlängen des rechteckigen Sensors (a, b) berechnen und zur Fläche des Bildkreises ins Verhältnis setzen, den das Objektiv mindestens liefern muss, um nicht zu vignettieren:
Daraus lässt sich ableiten, dass ein Sensor im 3:2-Format (Kleinbildfilm, Vollformat, APS-Formate) die vom Objektiv im Bildkreis abgebildete Fläche im besten Falle zu etwa 59 % ausnutzen kann, ein Sensor im 4:3-Format (verwendet von den meisten Kompakt-Digitalkameras) zu etwa 61 % (16:9: nur ca. 54%) und eine quadratische Film- bzw. Sensorfläche (z.B. 6×6-Film) geometrisch ideal mit einer Nutzung von ca. 64 % wäre.
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