- Bipack-Verfahren
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Das Bipack-Verfahren wurde in der frühen Kinotechnik verwendet, um Trickaufnahmen herzustellen. Frühe Farbfilmtechniken basierten ebenfalls auf Bipack-Verfahren.
Tricktechnik
Für Szenen, bei denen zwei getrennt aufzunehmende Filmstücke kombiniert werden sollen, werden zwei Filmstreifen in einer Spezialkamera oder in Spezialspulen direkt aufeinander gelegt. Einer der beiden Filmstreifen ist unbelichtet, der andere ist bereits belichtet und entwickelt. Enthält der bereits belichtete Streifen z. B. eine Gewitteraufnahme mit schnell dahinziehenden Wolken, so wird die Szene, die im Bipackverfahren aufgenommen wird (z. B. eine Dialog zwischen Schauspielern im Studio) im fertigen Film vor dem Hintergrund des Gewitters zu sehen sein.
Dabei müssen die Bildbereiche der Streifen komplementär abgedeckt sein. Das erreicht man bei der Aufnahme durch Abdeckmasken vor der Kamera. Im Beispiel wäre bei der Aufnahme des Gewitters eine Maske für den unteren Bereich und für den Studiodialog eine Maske im oberen Bereich des jeweiligen Filmstreifens genutzt worden (Im fertigen Bild ist das Gewitter oben, der Dialog unten zu sehen).
Im Gegensatz zu einem optischen Printer werden beim Bipack-Verfahren keine Linsen oder sonstige optischen Hilfsmittel benutzt; die Filmstreifen liegen plan aufeinander (Kontaktkopie).
Farbfilm
Das Bipack-Verfahren wurde auch als Aufnahmetechnik für Kino-Zweifarbenfilm genutzt. Hier waren beide Filmstreifen unbelichtet. Sie waren aber nur für bestimmte Farben empfindlich. Ein Filmstreifen war für Blau-Grün, aber nicht für Rot empfindlich (orthochromatisch). Der andere Streifen war nur für Rot-Orange empfindlich. In dem man sie gemeinsam belichtete, entstanden zwei Streifen mit Farbauszügen (Schwarzweißfilme, die nur an den Stellen dunkel sind, an denen die genannten Farben auftreten). Erst bei der Herstellung des eigentlichen Filmes („kopieren“) wurde die Farbe durch zwei entsprechend vorgefärbte Streifen sichtbar. Werden diese gemeinsam projiziert, entsteht der gewünschte Farbeindruck.
Als Erfinder gelten Louis Duco du Hauron (1895) und Adolf Gurtner (1903).
Quellen
- „Sachlexikon Film“, Rainer Rother (Hrsg.), roro, Hamburg, 1997, ISBN 3-499-16515-5
- Englischer Wikipediaartikel
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