Bischoffwerder

Bischoffwerder
Johann Rudolf von Bischoffwerder

Hans Rudolf von Bischoffwerder (* 13. November 1741 in Ostramondra; † 30. oder 31. Oktober 1803 in Marquardt) war ein Günstling und Berater Friedrich Wilhelms II. von Preußen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bischoffwerder stammte aus einer sächsischen Adelsfamilie. Sein Vater war der gleichnamige kursächsische Rittmeister Hans Rudolf von Bischoffwerder. Durch dessen Ehefrau, Henriette Wilhelmine von Bünau, gelangte das Rittergut Ostramondra in den Besitz derer von Bischoffwerder.

Hans Rudolf studierte ab 1756 Rechtswissenschaften an der Universität Halle, trat 1760 in das königlich-preußische Leibkarabinierregiment, wo er 1761 zum Cornet befördert wurde. Nach dem Hubertusburger Frieden wurde er Kammerherr am kursächsischen Hof und Stallmeister des Herzogs Karl von Kurland. 1778 trat er wieder in preußische Dienste und kam in die Umgebung des Prinzen von Preußen, späteren Königs Friedrich Wilhelm II., dessen unbedingtes Vertrauen er zu erwerben wusste.

Nach dessen Thronbesteigung 1786 wurde er zum Oberstleutnant und Flügeladjutanten, 1789 zum Generaladjutanten des Königs ernannt und als preußischer Gesandter zum Kongress von Sistova abgeordnet. Nach seiner Rückkehr 1791 zum Generalmajor befördert, erhielt er immer größern Einfluss am Hof und bewog den König zu einer Annäherung an Österreich und zur Verständigung über die Haltung gegen Frankreich, welche zum Krieg von 1792 führte.

Der ungünstige Verlauf desselben bewirkte, dass die Gunst, in der Bischoffwerder bisher beim König stand, erkaltete. Doch ließ er sich als damaliger preußischer Außenminister bei der polnischen Teilung noch große Güterkomplexe vom König schenken. Anfänglich war er Mitglied der Strikten Observanz. Mit Wöllner im Verein wirkte er besonders für die mystischen Bestrebungen der Gold und Rosenkreuzer. Er war jedem magischen und alchemistischen Schwindel zugetan und fiel dabei auf den Betrug Gugomos und den Geisterbeschwörer Schrepfer herein. Ebenso hatte er Kontakt zum Abenteuerer Grafen von St. Germain, den er 1777 im Auftrag seines intimen Freundes, des Herzogs von Friedrich August von Braunschweig-Oels, besuchte, um sich ein persönliches Urteil von ihm zu bilden (und seiner Vertrautheit mit den Rosenkreuzern).

Nach Friedrich Wilhelms II. Tod 1797 überbrachte er dem neuen Herrscher die königlichen Insignien, ward aber verabschiedet und starb am 30. oder 31. Oktober 1803 auf seinem Landgut Marquardt bei Potsdam. Mit seinem Sohn, der Generalmajor wurde, erlosch das Geschlecht der Bischoffwerder in Preußen.

Literatur

  • Johannes Schultze: Hans Rudolf von Bischoffwerder. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.): Mitteldeutsche Lebensbilder. 3. Band Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Selbstverlag, Magdeburg 1928, S. 134–155.
  • Theodor Fontane - Havelland / Marquardt von 1795 bis 1803 (dort: Bischofswerder)

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Einzelnachweise



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