- Blanc de Morgex et de La Salle
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Blanc de Morgex et de La Salle ist ein italienisches Weinbaugebiet in der Region Aostatal. Die in Terrassen angelegten Weinberge mit nur 15 Hektar Rebfläche liegen in 1.000 bis 1.300 m ü. NN links und rechts der Dora Baltea. Die Flächen liegen in den Gemeinden Morgex und La Salle nur einige Kilometer vom Mont Blanc entfernt und zählen zu den höchstgelegenen Weinbergen Europas. Seit dem 30. Juli 1985 verfügt die Zone über den Status einer Denominazione di origine controllata (kurz DOC). Jährlich werden ca. 140.000 Flaschen Weißwein hergestellt.
Mitte des 20. Jahrhunderts sollten diese Weinberge aufgegeben werden, aber der damalige Pfarrverwalter von Morgex, Abbé Alexandre Bougeat (1916-1972) startete eine Bewegung zur Rettung dieses Bereiches, indem er wichtige Weinkritiker des Landes wie Luigi Veronelli von der Daseinsberechtigung der Weine überzeugte.
Die ausgeprägte Alpenlage der Rebflächen trug dem Wein den Beinamen „Bianco dei ghiacciai“ (Weißwein der Gletscher) ein. Er wird sortenrein aus der autochthonen und immer noch wurzelechten Sorte Prié Blanc gekeltert, die hier auf niedrigen Pergolen erzogen wird. Der säurebetonte, meist leicht schäumende Wein besitzt eine große Frische, ist sehr leicht (der Mindestalkoholgehalt liegt bei 9 Volumenprozent) und sollte bei 8 - 12°C getrunken werden. Der Wein eignet sich nicht für eine Lagerung. Beim Winzer reift der Wein 3 Monate.
- Farbe: helles strohgelb
- Duft: sehr verhalten, neutral
- Alkoholgehalt: mind. 9 Volumenprozent
- Gesamtsäure: 5, 5 - 7,5 Promille
- Trinktemperatur: 7- 12°C (umso kälter, je trockener der Wein ausgebaut wurde)
Insgesamt gibt es 93 Winzer, die die Rebflächen bearbeiten . Hersteller sind Cave du Vin Blanc de Morgex et de La Salle (die Kooperative wurde 1983 gegründet) Brunet, Celegato, Maison Vevey A., Pavese und Vevey M.
Siehe auch: Slow Food, Gletscherwein
Literatur
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
- Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
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