Blickersau

Blickersau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Woppenroth
Woppenroth
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Woppenroth hervorgehoben
49.8755555555567.415406Koordinaten: 49° 53′ N, 7° 25′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Kirchberg
Höhe: 406 m ü. NN
Fläche: 8,67 km²
Einwohner: 282 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km²
Postleitzahl: 55490
Vorwahl: 06544
Kfz-Kennzeichen: SIM, früher BKS
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 164
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 5
55481 Kirchberg (Hunsrück)
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Werner Will (seit 1999) (CDU)
Heimat-Stein im Dorfzentrum
Altes Raiffeisenlager und ehemalige Dorfkirche

Die Ortsgemeinde Woppenroth liegt in der Verbandsgemeinde Kirchberg inmitten der Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Woppenroth liegt über 400 m hoch auf einer Hochfläche zentral im Hunsrück. Südlich des Dorfes erhebt sich der Lützelsoon, westlich liegt das Hahnenbachtal, östlich das Kellenbachtal. Die Hochfläche zieht sich nördlich bis nach Dickenschied und Kirchberg hin.

Geologie

Im Hahnenbachtal und seinen Nebentälern wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts devonische Schiefer abgebaut. Heute sind nur noch Stolleneingänge und Abraumhalden als Zeugnisse dieser Wirtschaftsepoche sichtbar.

Geschichte

In der Woppenrother Gemarkung wurden Werkzeuge aus der Jungsteinzeit entdeckt. In Hügelgräbern (1600–1200 v.Chr.) wurden nach 1945 Bronzeschmuck (Armreifen und Ringe) sowie Tongefäße gefunden. Woppenroth ist ein Ort mit einem Rodungsname. Die Orte mit der eigentlichen Rode-Endung (Rath,Roth etc.) fallen zumeist in die Zeit der Fränkischen Landnahme. Dies wird durch die Lage des Ortes in den leichter zu bearbeitenden Hochflächen des Hunsrücks unterstrichen. (Siehe auch Riegenroth). Die feuchten Tallagen wurden später kolonialisiert. Die erste urkundliche Erwähnung von Woppenroth stammt aus dem Jahr 1269. In der Urkunde versetzt Wildgraf Emich von Kyrburg (bei Kirn gelegen) das Dorf für 100 trierische Pfund an Wilhelm von Schmidtburg (zwischen Kirn und Rhaunen). (Zur weiteren Geschichte des Gebietes siehe bei Simmern)

Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wird Woppenroth Teil von Frankreich. 1814 wurde es auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen und dort der Rheinprovinz zugeordnet. Nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg war der Ort zeitweise wieder französisch besetzt. Seit 1947 ist der Ort Teil des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.

Die Wohnplätze Kaffeld und Blickersau im Bereich von Woppenroth sind schon seit langer Zeit Wüstungen. Kaffeld wurde 1399 in der nassauischen Fehde zerstört. Das am Hahnenbach gelegene Blickersau, dessen Gemarkung sich heute auf Woppenrother und Hauser Gemeindegebiet befindet, war 1469 bereits verfallen, erstand im 19. Jahrhundert aber für ein paar Jahre wieder neu. – Über die Ruine der Hellkirch, 60 m über dem Hahnenbachtal gelegen, ist nicht viel bekannt. Die Architektur – 1,5 m dicke Mauern, innere Seitenlänge 4,5 m, quadratischer Raum – lässt auf ein hohes Alter schließen. Wahrscheinlich war sie ein religiöser Raum, vermutlich eine Kapelle. Der Name leitet sich wohl vom mittelhochdeutschen „helde“ her, was eine Anhöhe mit steilem Gefälle bezeichnete; mundartlich ist „Hell“ noch bis ins 20.Jahrhundert als Bezeichnung für steil abfallende Berghänge belegt.

Kirche

1913 wurde als Ersatz für den zu klein gewordenen Vorgängerbau, der später lange als Raiffeisenlager diente, mit der Errichtung der heutigen Kirche begonnen. Seit 1920 wird diese Kirche genutzt, 1926 fand die Kirchweih statt. Stahlglocken haben die beiden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Bronzeglocken, die bereits seit 1889 in der alten Kirche Dienst taten und von denen eine aus der Hellkirche gestammt haben soll, ersetzt.

229 Woppenrother sind evangelisch. Die Evangelische Kirchengemeinde Woppenroth wechselte 1976 vom Kirchenkreis Trier zum Kirchenkreis Simmern-Trarbach und ist seither mit Dickenschied, Rohrbach und Womrath pfarramtlich verbunden.

Kultur

„Heimat“

Kulturell ist Woppenroth vor allem durch die Heimat-Trilogie bekannt geworden: 1981/1982 wurde in Woppenroth und weiteren Hunsrück-Orten die erste Staffel der Filmserie Heimat – Eine deutsche Chronik (1984) gedreht. Woppenroth war dabei der zentrale Ort und wurde als fiktive Ortschaft Schabbach zu einem Freiluftstudio. Viele Dorfbewohner waren bei den Dreharbeiten als Komparsen beteiligt. Auch beim dritten Teil der Trilogie, Heimat 3 – Chronik einer Zeitenwende (2004), war Woppenroth wieder Kulisse. Weitere Drehorte für Schabbach waren Gehlweiler, Rohrbach und die zu Schlierschied gehörende Anzenfelder Mühle. Den Namen des Filmortes wählte der am 1. November 1932 in Morbach im Hunsrück geborene Edgar Reitz nach einem Familiennamen, den er auf einem Grabstein in Bischofsdhron, einem Ortsbezirk von Morbach, fand.

Musik

In Woppenroth existieren insgesamt vier Chöre, drei davon als Teil des evangelischen Kirchenchores.

Nachbarorte

Oberkirn und Lindenschied Rohrbach, Dickenschied und Kirchberg Gehlweiler und Gemünden
Hausen Bild:Windrose_klein.svg Schlierschied
Bundenbach Schneppenbach , Bruschied und Hennweiler Kellenbach


Freizeit

Durch Woppenroth verläuft der Lützelsoon-Radweg zwischen Kirn und Kirchberg. Zu Wanderungen und Radtouren bieten sich der nahe Lützelsoon und das Hahnenbachtal an.

Literatur

  • Dieter Diether: Die Gotteshäuser im Evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach. Kirchberg 1998; S. 36f
  • Hans Kobialka: Woppenroth - ein Grenzort mitten in der Welt. Wooppenroth, o.J.
  • Albert Rosenkranz: Das Evangelische Rheinland. Band 1; Düsseldorf 1956; S. 613

Weblinks




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