- Woppenroth
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Wappen Deutschlandkarte 49.8755555555567.415406Koordinaten: 49° 53′ N, 7° 25′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis Verbandsgemeinde: Kirchberg (Hunsrück) Höhe: 406 m ü. NN Fläche: 8,67 km² Einwohner: 278 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner je km² Postleitzahl: 55490 Vorwahl: 06544 Kfz-Kennzeichen: SIM Gemeindeschlüssel: 07 1 40 164 Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 5
55481 Kirchberg (Hunsrück)Webpräsenz: Ortsbürgermeister: Ralf Franz Lage der Ortsgemeinde Woppenroth im Rhein-Hunsrück-Kreis Woppenroth ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück) an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Woppenroth liegt über 400 m hoch auf einer Hochfläche zentral im Hunsrück. Südlich des Dorfes erhebt sich der Lützelsoon, westlich liegt das Hahnenbachtal, östlich das Kellenbachtal. Die Hochfläche zieht sich nördlich bis nach Dickenschied und Kirchberg hin.
Durch den Ort verläuft in Ost-West-Richtung die Landesstraße 162 von Rhaunen nach Gemünden und wird unweit östlich des Ortes von der Landesstraße 184 von Kirchberg nach Kirn gekreuzt.
Nachbarorte
Oberkirn und Lindenschied Rohrbach, Dickenschied und Kirchberg Gehlweiler und Gemünden Hausen und Rhaunen Schlierschied Bundenbach Schneppenbach, Bruschied und Hennweiler Kellenbach Geologie
Im Hahnenbachtal und seinen Nebentälern wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts devonischer Schiefer abgebaut. Heute sind noch Stolleneingänge und Abraumhalden als Zeugnisse dieser Wirtschaftsepoche sichtbar.
Geschichte
In der Woppenrother Gemarkung wurden Werkzeuge aus der Jungsteinzeit entdeckt. In Hügelgräbern (1600–1200 v. Chr.) wurden nach 1945 Bronzeschmuck (Armreife und Ringe) sowie Tongefäße gefunden. Woppenroth ist ein Ort mit einem Rodungsnamen. Die Ortsgründungen mit der eigentlichen Rode-Endung, wie auf -rath oder -roth, fallen zumeist in die Zeit der Fränkischen Landnahme. Dies wird durch die Lage des Ortes in den leichter zu bearbeitenden trockenen Hochflächen des Hunsrücks unterstrichen. Die feuchten Tallagen wurden später kolonisiert. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Woppenroth im Jahr 1269. In der Urkunde versetzt Wildgraf Emich von Kyrburg (bei Kirn gelegen) das Dorf für 100 trierische Pfund an Wilhelm von Schmidtburg (zwischen Kirn und Rhaunen; zur weiteren Geschichte des Gebietes siehe bei Simmern).
Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wird Woppenroth Teil von Frankreich. 1815 wurde es auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen und von Preußen 1822 seiner Rheinprovinz zugeordnet. Nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg war der Ort zeitweise wieder französisch besetzt. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.
Die ehemaligen Wohnplätze Kaffeld und Blickersau im Bereich von Woppenroth sind schon seit langer Zeit Wüstungen. Kaffeld wurde 1399 in der nassauischen Fehde zerstört. Das am Hahnenbach gelegene Blickersau, dessen Gemarkung sich heute auf Woppenrother und Hauser Gemeindegebiet befindet, war 1469 bereits verfallen, erstand im 19. Jahrhundert aber für ein paar Jahre wieder neu. – Über die Ruine der Hellkirch, 60 m über dem Hahnenbachtal gelegen, ist nicht viel bekannt. Die Architektur – 1,5 m dicke Mauern, innere Seitenlänge 4,5 m, quadratischer Raum – lässt auf ein hohes Alter schließen. Wahrscheinlich war sie ein religiöser Bau, vermutlich eine Kapelle. Der Name leitet sich wohl vom mittelhochdeutschen „helde“ her, was eine Anhöhe mit steilem Gefälle bezeichnete; mundartlich ist „Hell“ noch bis ins 20. Jahrhundert als Bezeichnung für steil abfallende Berghänge belegt.
Kirche
Im Jahre 1913 wurde als Ersatz für den zu klein gewordenen Vorgängerbau, der später lange als Raiffeisenlager diente, mit der Errichtung der heutigen Kirche begonnen. Seit 1920 wird diese Kirche genutzt, 1926 fand die Kirchweih statt. Stahlglocken haben die beiden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Bronzeglocken, die bereits seit 1889 in der alten Kirche Dienst taten und von denen eine aus der Hellkirche gestammt haben soll, ersetzt.
229 Woppenrother sind evangelisch. Die Evangelische Kirchengemeinde Woppenroth wechselte 1976 vom Kirchenkreis Trier zum Kirchenkreis Simmern-Trarbach und ist seither mit Dickenschied, Rohrbach und Womrath pfarramtlich verbunden.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden. In der vorherigen Wahlperiode von 2004 bis 2009 gehörten dem Gemeinderat acht Ratsmitglieder an.[2]
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „In gespaltenem Schild vorne in Gold ein blaubewehrter und -gezungter roter Löwe. Hinten ein silberner Wellenbalken begleitet oben in Grün von einer silbernen Ruine mit einem Fenster, unten in Schwarz von einer silbernen Schnalle.“
Kultur
„Heimat“
Kulturell ist Woppenroth vor allem durch die Heimat-Trilogie bekannt geworden: 1981/1982 wurde in Woppenroth und weiteren Hunsrück-Orten die erste Staffel der Filmserie Heimat – Eine deutsche Chronik (1984) gedreht. Woppenroth war dabei der zentrale Ort und wurde als fiktive Ortschaft Schabbach zu einem Freiluftstudio. Viele Dorfbewohner waren bei den Dreharbeiten als Komparsen beteiligt. Auch beim dritten Teil der Trilogie, Heimat 3 – Chronik einer Zeitenwende (2004), war Woppenroth wieder Kulisse. Weitere Drehorte für Schabbach waren Gehlweiler, Rohrbach und die zu Schlierschied gehörende Anzenfeldermühle. Den Namen des Filmortes wählte der gebürtige Hunsrücker Edgar Reitz nach einem Familiennamen, den er auf einem Grabstein in Bischofsdhron, einem Ortsbezirk von Morbach, fand.
Musik
In Woppenroth existieren insgesamt vier Chöre, drei davon als Teil des evangelischen Kirchenchores.
Freizeit
Durch Woppenroth verläuft der Lützelsoon-Radweg zwischen Kirn und Kirchberg. Zu Wanderungen und Radtouren bieten sich auch der parallel als Feldweg verlaufende Keltenweg Nahe–Mosel nach Kirchberg oder zum nahen Lützelsoon und das Hahnenbachtal nach Kirn an.
Siehe auch
Literatur
- Dieter Diether: Die Gotteshäuser im Evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach; Kirchberg 1998; S. 36 f.
- Hans Kobialka: Woppenroth – ein Grenzort mitten in der Welt; Wooppenroth, o.J.
- Albert Rosenkranz: Das Evangelische Rheinland, Band 1; Düsseldorf 1956; S. 613
Weblinks
Commons: Woppenroth – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienInfos bei www.hunsrueck-nahereise.de
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
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