Bodas de sangre

Bodas de sangre

Bodas de sangre (dt.: Bluthochzeit) ist die bedeutendste Tragödie von Federico García Lorca. Sie gehört zu der Trilogie der sogenannten tragedias rurales, zusammen mit Yerma und La casa de Bernarda Alba (Bernarda Albas Haus). Bluthochzeit wurde 1933 geschrieben.

Inspiriert zu diesem Stück wurde Lorca durch eine Zeitungsmeldung vom Juni 1928 über ein Verbrechen in der spanischen Provinz, als eine Hochzeitsgesellschaft auf die Braut wartete und man auf der Suche nach ihr die Leiche ihres Vetters fand. Die wie er sie nannte "lyrische Tragödie" wurde bereits im Jahr ihrer Entstehung 1933 in Madrid uraufgeführt. Erstmals auf deutsch wurde das Stück 1944 in Zürich auf die Bühne gebracht[1].

Inhaltsverzeichnis

Rollen

  • Mutter
  • Braut
  • Schwiegermutter
  • Frau Leonardos
  • Dienstmagd
  • Nachbarin
  • Leonardo
  • Bräutigam
  • Vater der Braut
  • Mond
  • Tod (als Bettlerin verkleidet)
  • mehrere Holzfäller
  • mehrere Mädchen

Inhalt

Die Tragödie spielt in einem Dorf in Andalusien in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts.

1. Akt

1. Bild

Im Wohnzimmer unterhalten sich die Mutter und der Bräutigam. Er bittet sie um ein Messer, woraufhin sie sich über Messer und Waffen allgemein aufregt. Man erfährt auch, dass ihr Mann und ihr älterer Sohn wohl in einem Familienzwist mit der Familie der Félix umgekommen sind. Der Sohn schafft es aber, sie zu beruhigen, lenkt das Thema auf seine bevorstehende Hochzeit und vereinbart mit seiner Mutter bald zu seiner Braut zu fahren, um um ihre Hand anzuhalten. Schließlich geht der Sohn ab und eine Nachbarin kommt zu Besuch. Da die Mutter die Braut kaum kennt, fragt sie die Nachbarin ob sie etwas wüsste und erfährt von dieser, dass die Braut schon einmal mit Leonardo von der Félix verlobt gewesen ist, was die Mutter sehr beunruhigt.

2. Bild

Zu Beginn singen die Schwiegermutter und die Frau ein andalusische Wiegenlied, damit das Kind einschläft. Nun kommt Leonardo nach Hause. Seine Frau fragt ihn, ob er am Ende der Ebene gewesen sei, was er verneint. Er scheint recht abgelenkt und verhält sich abweisend und unfreundlich. Danach tritt ein kleines Mädchen auf und erzählt von der bevorstehenden Hochzeit. Leonardo reagiert eher verärgert und herrscht das Mädchen an. Das Bild endet mit einer Wiederholung des andalusischen Wiegenlieds.

3. Bild

Der Bräutigam und die Mutter sind zum Haus der Braut geritten und werden von der Magd empfangen. Der Vater kommt bald hinzu und es kommt zu einem Gespräch, in dem der Vater und die Mutter schon die Zukunft des Paares besprechen. Sodann tritt die Braut auf und wird von der Mutter kritisch begutachtet. Schließlich wird ein Termin für die Hochzeit vereinbart und die Mutter und der Bräutigam machen sich auf die Heimkehr. Es bleiben nur noch die Braut und das Dienstmädchen zurück. Die Braut ist sehr frustriert und scheint sich gar nicht auf die Hochzeit zu freuen. Als ihr die Dienerin erzählt dass Leonardo die vorige Nacht vor ihrem Fenster war, will sie es zuerst nicht glauben aber dann hört man ein Pferd und sie stellen fest, dass es erneut Leonardo ist.

2. Akt

1. Bild

Es werden die letzten Vorbereitungen für die Hochzeit getroffen und das Dienstmädchen macht die Braut zurecht. Plötzlich klopft es an der Tür und Leonardo betritt die Szene. Er erinnert die Braut an ihre gemeinsame Zeit und provoziert, aber die Braut lässt sich nicht darauf ein und beharrt weiterhin darauf sich anzupassen und zu heiraten. Dann folgt ein Dialog zwischen mehreren Leuten über die Braut und das Heiraten, mittlerweile sind auch die anderen Hochzeitsgäste eingetroffen und alles scheint seinen gewohnten Gang zu nehmen. Alle Hochzeitsgäste bis auf Leonardo und die Frau brechen auf. Zunächst will Leonardo nicht mit seiner Frau zusammen zur Kirche, sondern alleine reiten, aber schließlich fügt er sich.

2. Bild

Es folgen weitere Vorbereitungen der Hochzeit und die Gäste erscheinen. Die Mutter und der Vater kommen und unterhalten sich über die Hochzeit, dabei kann die Mutter ihren Zorn und ihre Verbitterung nicht verbergen, und es folgen ständige Anspielungen auf die Vergangenheit. In diesem Bild herrscht ein stetiges Kommen und Gehen und alle Gäste haben gute Laune und sind ausgelassen, nur die Braut scheint bedrückt und niedergeschlagen. Dann kommt die Frau und fragt wo ihr Mann und sein Pferd denn seien. Sie ist die einzige, welche die verhängnisvollen Ereignisse schon vorherahnt. Kurz darauf geht auch die Braut ab, um sich etwas hinzulegen. Kurz darauf wird festgestellt, dass die Braut fehlt. Dann betritt die Frau Leonardos die Szene und berichtet, dass ihr Mann mit der Braut geflohen sei, woraufhin die Verfolgung aufgenommen wird.

3. Akt

1. Bild

Am Anfang treten drei Holzfäller auf, welche die Situation kommentieren. Dann folgt der Auftritt des Mondes, der mit der Bettlerin (sie repräsentiert den Tod) dazu beiträgt, dass es zum tödlichen Kampf kommt (Der Mond verleiht der Szene das nötige "blaue" Licht, wodurch man das Blitzen der Messer und die Akteure erkennen kann). Als der Bräutigam und ein Stallbursche sich nähern, kauert sich die Bettlerin hin, wird von den beiden aber doch entdeckt und will sie zu den Geflohenen führen. Dann folgt ein Wechsel zu Leonardo und der Braut. Sie reden darüber was passiert ist, fühlen sich aber nicht schuldig, sondern geben dem Schicksal die Schuld. Die Braut will ihn auch überreden alleine weiter zu fliehen. Er lehnt aber ab und schließlich töten sich Leonardo und der Bräutigam gegenseitig.

Letztes Bild

Am Anfang unterhalten sich mehrere Kinder darüber, was wohl bei der Hochzeit geschehen ist. Die Bettlerin kommt zu ihnen und erzählt von den Ereignissen beim Fluss. Dann kommt die Mutter mit der Nachbarin zurück. Sie scheint relativ gefasst und gefühllos. Als die Braut hinzukommt, um zu betonen, dass sie ihre Ehre behalten hat, schlägt die Mutter zunächst auf sie ein, hält aber ein und verfällt in Sarkasmus, woraufhin die Braut ihr Verhalten zu erklären versucht. Das Stück schließt mit einem Monolog der Mutter über das Motiv des todbringenden Messers.

Kritik

In einer Beschreibung des Schauspielhauses Düsseldorf heißt es: Rigide Traditionen, soziale Ungerechtigkeit, die menschenverachtende Praxis, Frauen aus materiellen Gründen an ungeliebte Männer zu verheiraten – vor diesen Hintergrund stellt Lorca die handelnden Personen. Seine Größe besteht dabei in der Fähigkeit, Figuren zu gestalten, Menschen, die sich mit der Doppelmoral, mit den Zwängen ihrer Gesellschaft nicht abfinden wollen, und koste es ihr Leben.[2]

Adaptionen

Quellen

  1. http://www.herner-netz.de/Bluthochzeit/bluthochzeit.html
  2. http://www.duesseldorfer-schauspielhaus.de/theater/stuecke/detail/248536/bluthochzeit

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